2012

Neujahr am Fuji-san

Hakone Ropeway

Düsseldorf versinkt grade im Schnee … und ich liege gemütlich in eine dicke Decke eingerollt auf unserem Futon und genieße die Ruhe.
Nichts spannendes. Wirklich.

Als kleine Randnotiz sollte ich erwähnen, dass momentan die japanische Filmwoche hier in Düsseldorf stattfindet. Das Programm ist abwechslungsreich und es gibt von Klassikern bis Reizüberflutung einiges.

Gestern waren wir in „Always – Sanchome no Yuhi“. Den Film kannten wir zwar schon, aber die Gelegenheit ihn mit ganz vielen anderen Menschen zusammen zu schauen wollten wir uns nicht entgehen lassen. Allein schon wegen der herrlichen Reaktionen. Meine Freundin stellte am Ende fest, es gibt zwei Arten von „Lachtypen“. Eine Menge Leute, die leise hinter vorgehaltener Hand kichern und glucksen – und die andere Art, ein paar wenige die so laut losprusten, dass es für einen ganzen Kinosaal reicht.

Alle Mädels checkten nach dem Film erstmal ihr Makeup und auch den Männer im Saal sah man an, dass sie die ein oder andere Träne vergossen haben. Ein besonderer Gruß geht an die Dame, die neben mir gesessen hat – stolze 3 Packungen Taschentücher waren das mindestens die sie tränenvergießender Weise verbraucht hat ..

Wer Interesse an Japanischen Filmen (mit deutschen oder englischen Untertiteln) hat, sollte dort unbedingt vorbeischauen! Es ist umsonst und lohnt sich!  —> Hier gehts zur Website!

Bitte Bitte – falls ihr hingeht – auch unbedingt hinterher brav den Fragebogen ausfüllen, damit diese Veranstaltung auch die nächsten Jahre wieder stattfinden kann!

So, jetzt aber zurück zur Japan bloggerei..

Silvester.

Wir haben den Silvesterabend dieses Jahr nicht in Chiba verbracht, sondern sind – mit einem kleinen 2-Tägigen Umweg über Kamakura, Izu und Hakone – zum Yamanaka-ko gefahren. Einer der großen Seen um den Fuji-san herum und für Touristen denke ich mal auch einer der Interessanteren.

Kamakura hatten wir eigentlich nur für Sohnemann angesteuert um ihn mit dem Daibutsu zu beeindrucken.. aber er fand die Dango in der Stadt doch weitaus interessanter. Und die Nummernanzeige im Bus.

Tja, da es in Strömen regnete, waren wir auch eher schneller mit unserem Ausflug fertig . Einmal durch die Stadt wackeln und weiter in Richtung Izu. Da der Regen noch immer zu stark war um sich draußen in irgendeiner Art zu bewegen, mussten wir uns mit einem Blick übers Meer vom Auto aus begnügen und tuckelten dann weiter nach Yugawara.

Ich will garnicht wissen, wieviel Bf für das Hotel geblecht hat…. Edel… richtig traditionelles Ryokan.. mit privat Onsen.. und Washoku!

Das Essen war traditionell, aber zu gewöhnungsbedürftig. Ich konnte es mir nicht schmackhaft machen und Sohnemann auch nicht.. fast alles schaute einen an. Die kleinen weißen Fischchen, die in Tsuyu auf dem Konro vor sich hinköchelten.. das Sashimi, das in einem etwas verbogenem Fisch präsentiert wurde.. glibbriger Uni (Seeigel)… Sohnemann hat tapfer alles ohne Augen probiert!

Am nächsten Morgen brachen wir bei schönerem Wetter nach Hakone auf.

Per schweizer Bergbahn und Seilbahn nach Gora. Der Ort heißt wirklich so. Kein Regen mehr, ein paar Wolken und ein bisschen Sonnenschein war uns gewährt – inklusive dem Entdecken einer kleinen Ecke vom Fujisan.

Kann nicht mal langsam irgendein schlauer App Entwickler etwas entwickeln das anzeigt in welcher Richtung der Fujisan liegt?? Das würde das Leben manchmal um einiges leichter machen…

Nach einer Bootsfahrt über den Ashinoko wurde es auch schon wieder Zeit zum weiterfahren, schließlich will man ja den Jahreswechsel irgendwo komfortabel verbringen..

Yamanaka-ko also. Ein kleines Hotel, fast schon Backpackers hostel. Sehr günstig, nur Tatamiräume, sauber, mit kleinem Onsen und Gemeinschaftsmicrowelle.

Wir ignorierten den Hauseigenen Mini-onsen allerdings, denn wir hatten größeres vor.

Es gibt in der Nähe einen Onsen Themenpark mit 18verschiedenen Onsen. Für 1000yen kann man in 8 verschiedenen planschen – zahlt man mehr, kann man auch die anderen erkunden. Aber 8 sind ja schon vollkommen ausreichend finde ich. Wir teilten uns also auf und nachdem ich mich wieder einigermaßen ins System eingewöhnt hatte mit all den Körben und Handtüchern und so weiter, genoss ich eine ganze Stunde Zeit für mich! Vom kleinen Rotenburo-Goemon-Kübel aus konnte ich die Sterne bewundern, in der unterirdischen Grotte entsponn sich eine interessante Unterhaltung mit einer Japanerin, die es unglaublich interessant fand, dass eine Gaijin sich in ihren Onsen verirrt hat und die zahlreichen Kinder blieben erstmal mit offenem Mund stehen sobald sie mich entdeckten. Achso, und die vielen Pflegeprodukte erst die einem dort zur Verfügung gestellt werden!! Ein Paradies!

Auf der Männerseite gibt es nicht so viele Extras, aber es scheint meinem Sprössling auch so gefallen zu haben, denn die Männer verkrümelten sich auf sein Drängeln hin nach einer kurzen Pause direkt zur zweiten Runde.

Ich dagegen bestaunte die Gelassenheit der japanischen Väter um mich herum, die schlafenderweise ihre Kinder hüteten bis Frau Mama aus dem Onsen zurückkehrte.  Ich glaube ich hätte nicht weiterschlafen können, wenn mir ein Pampersrocker mit der Windel am Po übers Gesicht rutscht… Nachdem er mich erblickt hatte, war alles andere sowieso uninteressant. Da hieß es erstmal „wir verstecken uns vor der Langnase und luken ab und zu mal hervor ob sie noch da ist“. Sehr unterhaltsam.

Nachdem alle aus unserem Grüppchen wieder aus dem Onsen herausgekrabbelt waren, stellten wir fest – mist! Es ist fast schon Neujahr!

Jetzt aber Husch Husch schnell noch Soba im Konbini kaufen und zurück zum Zimmer!

Es wurden dann doch nur Instant-soba… nicht so wirklich lecker, aber immerhin haben wir aufgegessen und somit kann dieses Jahr nur ein gutes Jahr werden! Jawoll!

Den Countdown haben wir im Fernsehen nebenbei verpasst… und nachdem wir es bemerkt hatten, gab es ein gemurmeltes „Happy new year“ und ein etwas lauteres „Otanjoubi omedetou“ für mein Männe – dann wurden die Futons ausgerollt und die Sache mit Neujahr, Geburtstag etc. war gegessen.

Neujahr auf japanisch halt.

Der nächste Morgen überraschte uns mit klarem Wetter und einer berauschenden Ansicht auf den Fujisan. Letztes Jahr war es ja schon der Wahnsinn, aber dieses Jahr war es noch klarer zu sehen! Außerdem hatte er auch mehr Schnee als im letzten Jahr, was ihn in der Sonne richtig funkeln ließ.

Der Tag wurde dementsprechend dazu genutzt, die Seen rund um den Fuji-san zu genießen, einen kleinen Ausflug ins Fuji Milkland zu machen (wo wir letztes Jahr im Winter ein Häuschen gemietet hatten), dort jede Menge Eis zu essen…

und zum Schluss den Sonnenuntergang am Tanuki-ko zu sehen.

Schade, dass der Tag nur 24h hat.. so fuhren wir im Dunkeln zurück nach Chiba..


Yokohama – von Chinatown bis Anpanman

Tag 3

Dahaaaa! Neue Kamera!

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Eigentlich wollte ich mir die „alte“ Panasonic Lumix G3 zulegen, aber Panasonic beschloss dann gegen Ende des letzten Jahres doch, die Kamera aus dem Verkauf zu nehmen und dafür zwei neue zupräsentieren.

Meine Wahl fiel somit auf die sehr ansprechende G5. Leider nur mit japanischer Bedienung. Macht ja nüscht, unnütze Kanji wollte ich ja eh schon immer lernen, also gab es direkt das double lense kit – denn ohne Objektive ist auch die schönste Spiegellose-Reflex-digitalkamera recht nutzlos. Spiegellose ist übrigens 10x unterstrichen, denn genau damit macht Panasonic massiv Werbung.

Zum Vergleich durfte ich im Laden auch die neue Olympus Pen und eine der neusten Sony Entwicklungen ausprobieren, sind auch beide sehr schön, nur – die Panasonic fand ich um Weiten handlicher. Das Gewicht, die Optik und vor allem die Handhabbarkeit selbst mit großen Objektiven stimmen – schwupps noch ein Macro Objektiv dazugewählt, eine schicke Tasche und Tadaaaaaa! Jetzt bin ich voll ausgerüstet!

Natürlich muss man mit neuen Kameras erstmal ein bisschen rumspielen – und natürlich packt man als absoluter Noob in dem Bereich garantiert auch am ertsen Tag das falsche Objektiv ein…. *räusper*

So startete also der Tag und wir machten uns auf in Richtung Yokohama. Per Auto.

Der Großbereicht Tokyo-Yokohama ist mit dem Auto ungefähr so angenehm zu befahren wie… hmmm… nehmen wir mal Brechdurchfall.
Ihr seht, es ist super toll. Vor allem wegen der Parkplätze.
Es gibt sie, aber mit bis zu 1000yen -also knapp 10€- pro Stunde sollte man sich den Sinn des Unterfangens gut überlegen.

Aber nun ja, wenn man mit 7 Leuten unterwegs ist, ist das Auto nicht die schlechteste Lösung. Und so tuckelten wir über Umi-Hotaru hinein nach Yokohama.

Warum ausgerechnet Yokohama? Weils mir da gefällt! Wir verbinden viele Erinnerungen mit Yokohama und einen Großteil meiner Zeit in Japan habe ich auch dort verbracht. Es ist sauber, abwechslungsreich und der Blick über das Meer ist von dort aus auch schön..

Ziel Nummer 1 – SOGO.

Sogo ist eine Kette riesiger Einkaufskomplexe, die so ziemlich alles in sich vereinen was man sich nur vorstellen kann. Nach kurzer shoppingtour (auf dem die Zweignase sich einen Rilakkuma im Schlafsack ergatterte) trieb uns der Hunger ins Chinatown.

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Das Yokohama Chinatown ist noch immer einer der wenigen Orte, die mich wahnsinnig machen weil ich mich grundsätzlich dort verlaufe!
Ich habe es noch nie geschafft, dort den gleichen Laden zweimal zu finden geschweigedenn zurück zu den Panda-man zu finden die ich meinem Sprössling zeigen wollte.
Selbst mit modernster Technik ala Apple Maps lande ich in der Pampa zwischen Zwitschernden Verkäufern, die einem das ganze Jahr über Kuri, Esskastanien, andrehen wollen oder einem die neusten Speisekarten solange unter die Nase halten bis man ihnen verspricht nur noch schnell seine Freunde zu holen und dann dort einzukehren.
Aber diesmal war es anders.
Keine Zeit zum verlaufen. FMIL hatte den Plan und lotste uns zielsicher zum Restaurant ihrer Wahl. Wenn es ums Essen geht, findet sie immer zielsicher den Weg. Wir trotteten folgsam hintendrein und ich ärgerte mich über den Objektiv- patzer der es mir unmöglich machte, nette Fotos zu machen. Argrrrrh! Zumindest habe ich es dadurch gelernt…

da war der Tisch noch fast leer..

Das Restaurant stach nicht besonders hervor und, um es mit den Worten von Bfs Mutter auszudrücken, Höflichkeit ist was anderes, aber das wird in einem Chinesischen Restaurant geduldet. Nachdem wir unsere Bestellungen aufgegeben hatten konnten wir garnicht so schnell schauen, wie sich der Tisch füllte. 7 Hauptgerichte in der Mitte, 7 Schalen Reis, 7 Schalen Suppe, 21 Schälchen mit eingelegtem Gemüse und irgendetwas scharfem, 2 Salate und Getränke und… Voll!
Wir futterten uns also munter einmal quer durch alles durch – verdammt lecker!- und rollten dann in Richtung Auto zurück. Dort trennten sich dann unsere Wege, denn wir wollten noch in Richtung Minato Mirai und der Rest hatte eher das Bedürfnis einen Verdauungsschlaf zu machen…

Einmal durch die Roten Backsteinhäuser des Aka-Renga-Soko, einmal das Meer sehen, sich ein bisschen auspowern und dann auf zum Queens square.

Weil unsere Mägen auf wundersame Weise plötzlich wieder Platz für mehr hatten, konnten wir den „Kastella Bärchen“ unterwegs nicht wiederstehen..

„Betsu Bara“, also quasi „Ersatzmagen“, nennen es die Japaner wenn man plötzlich trotz definitivem Überfressens noch ein wenig Platz für Süßkrams in seinem Magen findet..

Einmal schnell durch den Queenssquare zur Minato Mirai gehuscht und Sohnemann seinen Wunsch eines ausgedehnten Pokomon center Besuches erfüllt.

Pokemon center.

TAUSENDE von Pokemonviechern in allen Variationen und Kombinationen. Ob als Plüsch oder Schlüsselanhänger, Brotdose, Schlafanzug oder gar als Handtäschchen! DAS also ist ein Pokemon center!
Mein Sohnemann, sichtlich überfordert von den ganzen Eindrücken entschied sich am Ende (nach gut einer Stunde in diesem riesigen Laden..) ganz brav für 4 Booster packs mit Sammelkarten. Eine weise Entscheidung, denn mehr hätte am Ende auch nicht mehr in unsere Koffer gepasst…

Ich durfte meine Nase noch kurz in den gegenüberliegenden Ghibli shop stecken, aber irgendwie hat sich der Drops gelutscht. Die wirklich schönen und brauchbaren Sachen bekommt man dort nur noch selten und das ist schade. Selbst die Baby Abteilung musste nun anderen Sachen weichen und ich würde den Laden daher mittlerweile eher als „Ghibli, Raupe Nimmersatt, Gespard und Co“ betiteln.

Weihnachtsbeleuchtung Minatomirai

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Auf zum Anpanman Museum!

Nein, wir sind nicht durch den Vergnügungsteil durchgehüpft. Ich denke da ist mein Sohnemann schon ein bisschen zu groß für… obwohl.. manchmal..
Dafür haben wir uns in der riesigen Shoppingmall umgesehen. Faszinierend was man so alles herstellen kann wenn man eine Hand voll Hauptcharaktere zur Verfügung hat und eine Anzahl von Nebencharakteren die aufgrund ihrer Anzahl einen Platz im Guinnesbuch der Rekorde halten. Auch erstaunlich in welcher Preisklasse sich diese Dinge bewegen wenn man bedenkt wie viele Eltern ihre Kinder damit von oben bis unten ausstaffieren…


Ein Pullöverchen in pink mit Aufdruck – 60€. Eine Kinderjeanshose mit Herzchen – 90€. Ein Paar Winterhandschuhe mit Anpanman Gesicht darauf – 45€. Niedlich sind sie ja…. aber da kaufe ich meinen Kindern lieber 30 Teile von H&M oder zur Not auch Uniqlo.

Hauptziel unseres Besuches in der Mall war allerdings ein anderes Geschäft.

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Karreepanman, Shokupanman und Anpanman!

Jiamu Ojiisans Baking factory – Onkel Marmelades Bäckerei!

Dort kann man nämlich Charakterbrötchen und andere Leckereien kaufen. Oder einen Backkurs belegen und diese dann selber herstellen.
Da unsere Zeit nur für ersteres reichte, bestaunten wir erstmal das Angebot und entschieden uns dann, für den Schnäppchenpreis von „nur“ 300¥ (~3€)pro Brötchen, 6 verschiedene Dingsbumse mitzunehmen mit dem Ziel einer Magenverstimmung. Olé.

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Die Dinger haben wir dann später auf der Rückfahrt per Bus gefuttert.. waren garnichtmal so lecker… zumindest ein paar davon. Den Kurimu-panda kann ich z.B. uneingeschränkt empfehlen. Den Baikinman nicht. Und Dokin-chan auch nicht.

Wie grade schon erwähnt, fuhren wir an diesem Abend mit dem Bus zurück und wurden zuhause direkt überrascht. Bfs Bruder hatte der Vormittag mit Zwergnase so gut gefallen, dass er spontan alle seine Pläne umgewirbelt und seine Frau bei ihren Eltern abgeliefert hat um noch den Abend und den nächsten Morgen mit uns verbringen zu können. Gemütlich unterm Kotatsu zusammengekuschelt ließen wir den Abend bei hausgemachten Mochi ausklingen. Myamm.

P.s.: mehr Bilder gibt es wenn Flickr eeeendlich aufhört meine Bilder zu zerstückeln! …und im selben Zug werde ich dann auch die Bilder hier mit den komischen Streifen/Teilungen ersetzen.. habt Geduld mit mir..


Air france, Sky tree, Jetlag und andere Katastrophen

Tag 1&2

Da war er nun, der erste Japanurlaub mit Kind.
Die antrainierte Routine – Koffer packen, Zugverbindung zum Flughafen raussuchen, Handgepäck nochmal überprüfen und für einen frühen Flug sehr spät ins Bett gehen- check.

Alles verlief flüssig, wir landeten trotz Klappermaschine und ungenießbaren Keksen gut in Paris, machten uns dort auf den Weg zum Terminal und stiegen in den „großen Flieger“, der uns nach Narita bringen sollte.

Die erste Enttäuschung – unsere drei Sitzplätze waren nicht wie von der Tante beim Check-in angekündigt am Fenster sondern lagen in der Mitte.. Mitte mit 3 Personen heißt, dass neben einem noch jemand anders sitzt, der evtl nicht so erpicht darauf ist in einer Reihe mit einem Kind zu fliegen oder generelle Aversionen gegen Männer hegt oder was weiß ich nicht noch alles.

Die Frau neben der wir landeten gehörte zur ersten Kategorie.
Augenrollen. Na das kann ja ein lustiger Flug werden..

Gefreut hat uns dann die Ansage nach dem Start in der es hieß, dass es später Eis gäbe – allerdings hat keiner dazu gesagt, dass das Eis mitten in der verordneten Nachtruhe ganz ganz heimlich und leise ausgeteilt wird damit es auch ja keiner mitbekommt. Großartig. Ich war gottseidank noch wach und konnte meinen Sprössling wecken der vorher Stundenlang auf das versprochene Eis gewartet hatte, sonst hätte es wohl Tränen gegeben.

Beim Anblick des Kindermenüs konnte ich seine Reaktion „Das ess ich nicht!“ durchaus nachvollziehen und auch mir ging es beim normalen Menü nicht viel anders. Angekündigt war glaube ich Shougayaki mit Zuckerschoten und noch irgendwas… die Realität stellte sich als matschiger Brei mit Einheitsgeschmack heraus.

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Schaut lecker aus, nicht?

Warum ich so auf dem Essen rumhacke? Weil ich weiß, dass es auch lecker geht! Bei British Airways in der Buisiness class war es verdammt lecker! Bei Korean Airlines in der Holzklasse ebenfalls! Warum bekommen dass KLM und Air France nicht auch hin?!

Der Rest des Fluges verlief recht ruhig, auch weil die erzwungene Bettruhe sich bis eine Stunde vor Landung hinzog. Man hat quasi gegessen, geschlafen, wurde kurz vor knapp geweckt, zum nochmal essen gezwungen und die Tabletts wurden dann während der Landung eingesammelt.
Für Kinder gab es jetzt nicht so viel interessantes – das deutschsprachige Entertainment beschränkte sich auf „Madagascar 3“ und „Hotel Transilvanien“. Nach dem 2. Mal Madagascar hat mein Sohnemann dann auch aufgegeben und geschlafen.

Bei der Landung waren wir noch ziemlich verpennt, aber es hilft nichts – dem Piloten sagen er soll doch mal bitte etwas langsamer landen weil wir noch schlafen wollen funktioniert irgendwie nicht. Hrmpf.

Tokyo. Ungewohnt kalt. Diesmal wurden wir auf dem Weg zum Zug nicht von Aushilfspolizisten angehalten und zu unseren Aufenthaltszielen befragt. Schade aber auch. Ich hab doch extra ein bisschen Osaka-ben gelernt für solche Fälle!

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Egal, der Zug hat uns auch so sicher nach Chiba transportiert und da Bf dort noch eine Verabredung mit der Bank hatte, haben die Zwergnase und ich uns in den nächsten Starbucks verkrümelt wo wir mit unseren 3 Koffern auch fast nicht aufgefallen sind.

Nach dem kleinen Zwischenstopp in Chiba city ging es weiter zu unserem eigentlichen Ziel – Bfs Mutter.
Die Wohnung ist typisch japanisch. Winzig und bis unter die Decke vollgestellt, aber trotzem irgendwie gemütlich und es gibt einen Kotatsu! So lässt sich Bibberkälte aushalten! Nur das Badezimmer hätten wir am Liebsten gemieden, denn das Außenfenster war nicht so wirklich dicht, was uns ein gefühltes -4 Grad eisiges Duscherlebnis verschaffte. da konnte auch das bis zum Siedepunkt aufgeizte Wasser nichts dran ändern. Zumindest die Toto-Klobrille war beheizt.

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Der erste Tag fiel mit dem Todestag von Bfs Vater zusammen.
Es ist eine schwere Zeit. Auf der einen Seite möchte man unbeschwert und mit guter Laune seine eh schon knappe zeit in Japan genießen und auf der anderen Seite klebt die Erinnerung mit vielen Gefühlen verbunden an einem.
Es fühlt sich noch nicht an, als wäre es schon ein Jahr her. Eher als wäre es letzte Woche passiert.

Das Schöne – in Japan ist der Tod nicht wirklich gleich Tod. Der Verstorbene ist immernoch Teil des Lebens und der Tag beginnt meißt mit einer kleinen Schale Reis für den Mini-Schrein mit Foto. Auch von Reisen bringt man kleine Mitbringsel mit die dann im- oder auf dem Holzkästchen landen.
Am Grab wird mit dem Verstorbenen gesprochen als läge er nur in seinem Bett und würde alles mitbekommen. „Geht es dir heute gut? – Ich mache es dir jetzt gemütlich – Ich habe dir Blumen und deine lieblings Räucherstäbchen mitgebracht – Bis morgen, Papa“.

Auf diese Art fühlt sich das Ganze nicht so bedrückend an finde ich. Vielleicht liegt es aber auch einfach nur an der fröhlichen und herzlichen Art von Bfs Mutter.

Nach dem Besuch am Grab waren wir drei schon ziemlich fertig und wollten nur noch eine Kleinigkeit vor dem Schlafen essen.
Auf zum Yume-an, einem Kettenrestaurant in dem man eine große Auswahl an traditionellen und moderneren Sachen hat – von Fisch über Nudeln über Shabu Shabu ist eigentlich für jeden was dabei und es ist mit im Schnitt 8€ pro Gericht bezahlbar.
Unser Krümel brauchte nicht lange für seine Entscheidung, denn es gab Kindermenüs mit Anpanman! Ich hatte irgendeinen Fisch mit furchtbar vielen Gräten (ich hasse Gräten..) und eh nicht so viel Hunger. Bf hat es gefreut.

Tja, und dann war der Tag (für uns) auch schon fast wieder um. Den Sonnenuntergang an der Küste verpassten wir knapp, aber die Aussicht übers Meer war trotzdem einfach schön und irgendwie beruhigend. Lukas war allerdings so müde, dass er direkt im Auto einschlief.

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Am nächsten Morgen war die ganze Truppe dann schon um halb 4 wach, schlich sich ins Wohnzimmer unters Kotatsu und schaute die japanische Version vom Kinderkanal.Bildungsfernsehen auf Japanisch. Englisch für die Kleinsten. Als ich dazu kam, hüpfte grade eine Bleichnase in komischen Latzhosen und buntem Ringelschirt über den Bildschirm und sang ein Lied über Körperteile. Ich ging direkt wieder ins Bett.
Gegen 6 habe auch ich es nicht mehr ausgehalten und mich in das Abenteuer Dusche gestürzt. Kaaaaaalt! Eiskalt! Danach war ich zumindest richtig wach. Kind ebenfalls durch die Dusche gezogen und zurück unters Kotatsu bis der Herr auch fertig war.

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Tagesplan – Tokyo! Einmal Asakusa und zurück bitte.

Eigentlich wollten wir noch in andere Stadtteile, aber wie das Leben so spielt kamen wir doch erst um 11 in Chiba los, wuselten einmal durch Asakusa (natürlich durfte das obligatorische Omikuji nicht fehlen…) und setzten unseren Weg per 100yen Bus zum neuen Sky tree fort.

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Tja, der Sky tree. Vor 3 jahren war er noch klein und niedlich und es hingen rote Kräne an den Gerüsten. Vor 2 Jahren war schon die erste Plattform plus Ringweg fertig, die kleinen roten Kräne hingen immernoch dran. Letzes Jahr war er eigentlich schon fast fertig, nur der Sendemast fehlte noch Teilweise und an der Außenverkleidung wurde noch ein bisschen rumgebastelt – und dieses Jahr standen wir also vor dem vollendeten Prachtwerk. So wie gut 500 oder mehr andere Leute auch.

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Wir hatten KEIN Ticket im Internet reserviert. Wozu auch? Das bisschen warten.. haha..ha..ha…

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Fast 4 Stunden haben wir angestanden! 4 besch….. STUNDEN! Draußen sind wir halb erfrohren, im Wartesaal erstickten wir fast vor Hitze. Außerdem fühlt sich warten mit Jetlag auch besonders toll an. Müßig langsam bewegte sich die Schlange in endlosen Serpentinen vorwärts. Überall Menschen. War man erstmal drinnen, kam man nicht mehr raus. Mir war schlecht, dem Kind war langweilig und Männe hatte schlechte Laune wegen dem schlechten Wetter. Yay. Perfekte Voraussetzungen.Endlich an der Kasse. 20€ pro Erwachsenem, 10€ für Zwergnasen. 50€ weg..
Wir dachten uns „supi, jetzt haben wir das Schlangestehen ja hinter uns – auf ins Abenteuer!“ und unsere Laune war schon kurz davor sich zu verbessern, da wurden wir in die Warteschlange für den Fahrstuhl eingegliedert.
Großartig.
Nach 20 Minuten rumstehen öffneten sich endlich die Fahrstuhltüren und wir durften eintreten.
Mit rasantem Tempo ging es nach oben, man bekam Druck auf den Ohren und dann…. war man endlich oben. Auf dem höchsten freistehenden Turm der Welt.

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Mehr Menschenmassen. Um am Fenster was zu sehen musste man sich anstellen -oder vordrängeln (dies schien die bevorzugte Methode besonders von älteren Herrschaften zu sein). Das Wetter war immernoch schlecht. Grottig schlecht. Kein Fuji-san. Dafür jede Menge Wolken.
Tokyo mit schlechtem Wetter ist nicht wirklich schön…Etwas enttäuscht stellten wir uns also wieder in die Endlosschlange für den Fahrstuhl der einen wieder zurückbringen sollte und nach „nur“ einer Stunde standen wir wieder vor dem Turm, belächelten die Wartenden mitleidig.

Zum Abschluss aßen wir Shabu Shabu in meinem Lieblingsrestaurant „Onyasai“ in Ueno. Leider etwas unter Zeitdruck, da es der Abend für Bonenkai, also Jahresabschluss Saufveranstaltungen der japanischen Firmen, war. Nach 2 Stunden wurden wir herauskomplimentiert, da die nächsten Reservierungen quasi schon Schlange standen. Wer schonmal Schabu Shabu gemacht hat, der weiß das 2 Stunden quasi garnichts sind… schade, trotzdem lecker.

Der Zug zurück nach Chiba tuckelte langsam vor sich hin, es war schon dunkel, wir fühlten uns Matschig und als wir zurückkamen, fielen wir direkt ins Bettchen.


Zurück im neuen Jahr!

O-shogatsu Totoro set

 

Ein Chaotischer und später Start, aber trotzdem wünsche ich euch, meinen lieben Lesern, allen ein frohes neues Jahr und hoffe ihr hattet auch eine schöne Weihnachtszeit (…au Backe ist das schon wieder lange her..)

Wie sich die Meisten sicher schon gedacht haben, war es bei uns etwas chaotisch mit der Zeiteinteilung und ich musste gezwungenermaßen den Blog ziemlich vernachlässigen, aber nun ist die erste Stresswelle abgeebbt und es kann weitergehen.

Vielen Dank auch für eure lieben Kommentare zu meinem letzten Post.
Es sei euch versichert, dass uns kein Trennungsdrama bevorsteht, ich ganz viele Kuschel- und Streicheleinheiten bekomme, ich mich immernoch zwischendurch aufrege, aber das vollkommen normal ist – und ich mittlerweile auch gelegentlich bekocht werde! Yay!

Ich denke einfach, dass alles eine gewisse Zeit zum einpendeln braucht und bei 99% der Dinge haben wir jetzt unseren Rhytmus gefunden. Am Rest wird weitergearbeitet!

Jetzt fragt ihr euch sicherlich, was wir so spannendes und anstrengendes in den Weihnachtsferien vollbracht haben..

Weihnachten – für euch sicher relativ unspannend und deshalb hier auch nur eine Randnotiz- waren wir bei meiner Familie feiern. Das erste „echte“ Weihnachten für Männe und auch richtig klassisch mit Kirche und singen bevor es Geschenke gibt. Für mich normal, für ihn etwas vollkommen neues. Er hatte fast genauso leuchtende Augen wie die Kinder! Alles in allem eine entspannte und schöne Zeit.

Am 2. Feiertag setzten wir (Bf, Lukas und meine Wenigkeit..leider ohne Mimi..) uns in den Flieger. Den Todestag von Bfs Vater und die Zeit um Neujahr verbrachten wir in Japan.

Auch dieses Mal gab es ein „erstes Mal“.. das erste Mal Japan mit Kind.
Ich habe mir vorher so viele Sorgen gemacht – übersteht er den langen Flug gut, kommt er mit der Sprache zurecht, verträgt er das Essen, wird er mit der Familie klarkommen usw.

Nach viel zu vielen Listen zum Koffer packen ist das Zeug am Ende nach dem Motto „ein bissel hiervon, ein bissel davon“ hinein geflogen – und das stellte sich am Ende auch als gut heraus. Alle meine Sorgen waren vollkommen unberechtigt!

Ok, die Sorge um den Flug war berechtigt, denn wir flogen mit Air france.. ihm ging es super (ausgestattet mit Gameboy, Nintendo DS, Büchern, Spielen und was weiß ich nicht noch alles..) aber ich hätte mich am laufenden Band aufregen können! Das Essen war nicht essbar, die versprochene Fensterplatzreihe stellte sich als „in der Mitte“ heraus und die Menschen die jeweils beim Hin- und Rückflug neben uns saßen waren höchst unangenehm…
Vielleicht war ich aber auch einfach nur zu gestresst, wer weiß.

So, die „für mich Zeit“ ist auch schon wieder um.. die paar Minuten für diesen Post mitgerechnet, hatte ich seit Weihnachten fast genau 4 Stunden für mich – und 3 davon habe ich auf einem Zahnarztstuhl verbracht. Dafür gibts bald neue Beißer! Hurraa!

Jetzt noch eine Runde Flickr befragen warum es meine Bilder nicht ordentlich hochladen will und stattdessen zerstückelt, und dann hoffe ich, dass ich vielleicht heute Abend noch die Ruhe und Zeit finde, über unseren Urlaub zu schreiben…

Ein schönes Wochenende~


Der Hausmann

Es gibt momentan sehr wenig zum nörgeln für mich und mit rosa Wattebuschen wie toll doch alles momentan ist, mag ich euch irgendwie auch nicht bewerfen.

Es sind nur Kleinigkeiten die die Harmonie ein wenig stören.. so zum Beispiel gestern.

Vorweg: Normalerweise koche und putze ich IMMER (mit Ausnahme des Frühstücks, da ich aus Zeitmangel da nur für die Kinder und mich etwas vorbereite und der Herr eh bis in die Puppen schläft).
Nun kommt es auf Grund meines super tollen Semesterplanes aber vor, dass ich von Montags bis Donnerstags jeweils bis kurz vor knapp in der Uni sein muss, dann direkt losstürme um die Kinder abzuholen und zu Hause dann noch Hausaufgaben betreuen muss etc.

Normalerweise kein Problem…

wäre da nicht der Geburtstag meines Sohnes gewesen.

Das ganze Wochenende über kreischende Kinder, Stress, Chaos und alles was so dazu gehört! Ich sage nur, NIE wieder Übernachtungsparty mit mehr als einem Gast!
Die Zwergnasen waren erst um 1:00 endlich ruhig, da fing der Nachbar an seine Anlage aufzudrehen (Rache für die kreischenden Kinder?) und behielt die Lautstärke dann bis 6:30 morgens bei. Sprich – bis zu meiner Aufstehzeit wummerte die Bude… und dann war Stille. Ganze 10 Minuten lang. Dann regten sich die ersten Monster im Kinderzimmer und es war vorbei mit „durchatmen, Entspannen..“.

Nun gut, das Wochenende hatte ich also ganz knapp überlebt und war Sonntag um 18:00 einfach schon zu müde um noch irgendwie Kuchen für die Grundschule zu backen – der Plan also: Ganz schnell ins Bett gehen, Montag um 5:00 aufstehen und Kuchen backen.

Gesagt, getan, der Plan wurde in die Tat umgesetzt und die Kinder waren um 19:00 schon im Bett (scheinbar genauso fertig wie ich..)….. das einzige, das ich nicht mit einkalkuliert hatte war *Dödööööm* mein Männe!

Bis um Mitternacht hat er mich wachgehalten weil er nicht schlafen konnte!

Um 5:00 klingelte mein Wecker des Grauens. Ich glaube, solche Augenringe hatte ich noch nie zuvor – aber Zähne zusammenbeißen (soweit vorhanden) und durch! Kuchen fertig, Kinder fertig, alle in Schule und Kindergarten inklusive mir und dann kam er…. der Stundenplan.

von 8:00 bis 16:15 purer Theorieunterricht! Und alles Prüfungsrelevant! Dösen war nicht und Pausen gab es auch nicht wirklich..

Nachdem ich die Kinder dann eingesammelt habe und sie sehr sehr lieb im Kinderzimmer für mich Bilder gebastelt haben, konnte ich dem Lockruf nicht wiederstehen und bin im Halbschlafenden Zustand aufs Futon geplumpst.

„Ja mein Schatz, das Bild sieht wirklich sehr schön aus! Ist das eine Prinzessin/ein Roboter?“ ….war das einzige das ich noch rausbekommen habe.

Eine Stunde später sah ich meine Rettung kommen (in Form von BF). Pustekuchen. Sein erster Satz war “ Ich habe Hunger!“.

Toll Schatzi, ich auch! Aber ich kann mich grade nicht bewegen… mein Gehirn und Schlaf und so.. du weißt schon.. RETTE MICH!!

Wieder Pustekuchen. Schimpfend ist er in die Küche abmarschiert mit den Worten “ Da hätte ich auch gleich Hausmann werden können!“…

Wäre ich nicht so fertig gewesen, hätte ich mich fast noch darüber aufgeregt.. fast.. aber nein, ich bin aufgestanden, habe das Abendessen gekocht und habe bis 23:00 brav seinen Problemchen gelauscht um dann heute Morgen um 4:00 wieder aufzustehen und den nächsten Kuchen zu backen.. das Kind will schließlich auch in der Nachmittagsbetreuung feiern.

Nachher erwartet mich auch nur eine Englischprüfung und 6 Stunden Nähunterricht..

Ein Hoch auf die Hausmänner!


Auf nach Koblenz – Teil 2

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Ich hoffe ihr hattet alle ein nettes Wochenende und vielleicht auch ein bisschen Schnee so wie wir.

Jupp.. es wird langsam wirklich Winter und Weihnachten steht auch schon vor der Tür, ich habe noch kein einziges Geschenk fertig, müsste dringend noch ein paar Teile für meine Wintergarderobe nähen und eine Semesterarbeit steht auch noch zur Abgabe an. Weil das noch nicht genug scheint, hat mein Sohn nächstes Wochenende auch noch Geburtstag. Schon wieder. Hatte er nicht kürzlich erst? Wie, das Jahr ist schonwieder fast rum? Och nö..

Und wie immer, wenn ich ganz furchtbar viel zu tun hätte und mich gerne drücken möchte, fange ich an zu bloggen..

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Koblenz also. Mein erstes Mal Koblenz war ja vom Kofferstress geprägt, aber das zweite Mal wollten wir dann so richtig genießen. Jahaaaa… ein Hotel in der Pampa habe ich auch recht schnell gefunden. Das nächste Mal schaue ich mir vorher den Stadtplan ein wenig genauer an.

Morgens um kurz nach 7 ging es los, zwei verschlafene Kinder, zwei verschlafene Erwachsene, was gibt es besseres!

 

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Der wunderschöne Euroexpress versorgte uns gottseidank mit einer Steckdose pro Sitz, war sauber und um uns herum saßen angenehmere Zitgenossen als wir es von unseren sonstigen Fahrten gewohnt waren.

Angekommen, verfrachteten wir unser Gepäck erstmal in Schließfächer am Bahnhof und schlunzten – eine Liste mit Sehenswürdigkeiten in der Hand- in Richtung Stadt und Rheinpromenade.

Aus grauem Regenwetter wurde größtenteils blauer Himmel und auch die Temperaturen verleiteten uns dazu, bals unsere Jacken in den Rucksack zu stopfen und im Langarmshirt durch die Gegend zu hüpfen.

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Die Innenstadt an sich fanden wir nicht so verlockend, aber das Drei-Länder-Eck hatte es uns angetan und so verbrachten wir die meißte Zeit auf der Promenade.

 

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Direkt an der Promenade gibt es übrigens ein Chinesisches Restaurant mit Mittagsbuffet – war lecker und sehr günstig – und in der Nähe des alten Stadtkerns findet man ein gutes italienisches Restaurant, ebenfalls sehr preiswert, lecker und vor allem super schneller Service!

 

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Das Hotel war – wie schon erwähnt – weeeeeit weg. Sehr weit. Zu Fuß ca. 50 Minuten vom Bahnhof (zu dem wir ja wegen unserer Taschen zurück mussten..).
Ein Anruf im Hotel brachte uns auch keine Erleuchtung wie wir dort hingelangen könnten, am Ende blieb uns nur noch die Fahrt mit einem Taxi (während der wir dann die GESAMMTE Lebensgeschichte des Fahrers samt der Geschichte seiner Lebensgefährtin präsentiert bekamen.

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Das Hotel war klein, sauber aber sehr sehr hellhörig. Leider. Zumindest waren wir so müde, dass wir irgendwann gegen 1 dann doch eingeschlafen sind .

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Frühstücksbuffet war auch ok und wir starteten recht gut gelaunt in den neuen Tag. Auf zum Schloss! Seit letztem Jahr gibt es eine neue Seilbahn, die über den Rhein zum Schloss führt. Das Schloss selber war nicht so interessant, aber der Ausblick! Seht selbst:

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Zum Schluss noch ein paar Abschluss- und Erinnerungsfotos, und schon war das Wochenende wieder rum. Leider.

*Fotos kommen in ein paar Minuten nach, wenn ich meinen Computer wieder im Griff habe!! Argrrrrh!

 

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Auf nach Koblenz! Teil 1

Meine Güte ist das schon wieder lange her, dass ich hier geschrieben habe!

Lasst es mich so zusammenfassen: Kinder, Männe, Semesterarbeiten, Hausaufgaben, Prüfungen, Kinder, Männe, Männe, Kinder…. usw.

Zwischenzeitig haben wir es mal geschafft, uns zwei Wochenenden freizuschaufeln und somit hat es uns einmal nach Koblenz und einmal in Richtung Augsburg gezogen.

Warum Koblenz?

Ganz einfach..
ich gebe es ja zu ich bin ein riesiger Tollpatsch und Dinge vergessen ist sozusagen mein Hobby. Mein Regenschirm, den ich vorletzten Sommer 2x irgendwo in Japan hab liegen lassen (und der mir aber immer wieder zurückgeschickt wurde..) ist da ein gutes Beispiel für -aber der Koblenz-vorfall toppt das irgendwie noch.

Ich war also mit Kind und Kegel per Bahn zu Besuch in Hannover bei meiner Familie. Auf der Rückreise Samstags lief alles super, die Bahn hatte noch nichteinmal verspätung und gedanklich hatte ich schon 2 Kreuzchen gemacht, da fällt mir beim Kinder wegbringen auf, dass meine Reisetasche sammt Haustürschlüssel nicht mehr dort ist wo sie sein sollte.

PANIK!

Kurz nachgedacht – im ICE ward die Tasche das letzte Mal gesehen – also Notrufsäule am Bahnhof bedient und paralel meine Mutter angerufen und um Hilfe gebeten.

„Hallo? Hören Sie? Was kann ich für Sie tun?“ – eine gelangweilte Herrenstimme.

Ich erklärte geduldig mein Problem und hatte sogar die Zug- und Abteilnummer parat um die Suche zu erleichtern. Der gute Herr versuchte daraufhin den Schaffner an Bord zu erreichen. Nichts.

„Hat wohl nen Funkloch.“ Haha…ha…ha… „Da kann ich ihnen jetzt auch nicht mehr helfen. Der Zug ist übrigens mit Endziel Koblenz unterwegs. Ich habe jetzt Feierabend. Versuchen Sie es Montag nochmal.“ Tüt tüt tüüüüüüüt.

Grandios. Meine Mutter hatte schon alle Servicecenter durchtelefoniert mit der gleichen Antwort (Feierabend und byebye) meine letzte Hoffnung war die Bahnhofspolizei.

Vorher vergewisserte ich mich noch bei eiem Freund, dass ich die Nacht nicht auf der Straße verbringen musste und fuhr daher in Richtung Bochum.

Auf dem Weg rief ich bei der Bahnhofspolizei an.

Tja.. da der Zug mittlerweile schon im Banhof angekommen und weitergefahren war, war das auch nicht mehr ihr Zuständigkeitsgebiet – aber zumindest gaben sie mir die Nummer von der Bahnhofsinfo wo ich dann gottseidank auch jemanden erreichte.

Ich wurde mit den Worten „Haben Sie zufällig einen blauen Rucksack oder eine karierte Reisetasche verloren? Die haben wir nämlich hier.“ begrüßt.
Konnte der etwa hellsehen? Tja, mittlerweile war es schon zu spät um noch nach Koblenz zu fahren, aber ich beschloss am nächsten Morgen direkt den ersten Zug zu nehmen und nachts überlegte ich mir dann – hey, da bist du schonmal in Koblenz, da kannst du eigentlich auch gleich mal den Tag für Sightseeing nutzen!

Gesagt getan, hat mir gut gefallen und somit beschloss ich de Rest der Familie das nächste Mal mitzuschleifen!

Auf nach Koblenz also!~


Alltags (wahn)sinn

 

Der Alltag hat sich eingeschlichen jetzt, wo alles wieder geregelt und straff durchorganisiert laufen muss.

Ich habe mir vor BFs Zuzug viel zu sehr den Kopf zerbrochen und mir die schlimmsten Szenarien ausgemalt und letztendlich hat mich das an  den Punkt gebracht an dem man sagt „egal, was solls – wir probieren es! Und wenn es schief geht ist es halt so, und wenn nicht – um so besser“

Und.. es ist bis jetzt gut gegangen. Er nörgelt zwar noch immer über Essen und Deutschland, aber durch seinen Deutschkurs beginnt er langsam zu entdecken was um ihn herum so alles geschieht.

Den ersten Monat hat er mir zu jeder Tages- und Nachtzeit genau sagen können wie viele Wochen/Tage/Stunden er jetzt schon in Deutschland is

t, mittlerweile muss auch er nachrechnen und nimmt es mit einem gelassenen Schulterzucken hin.

Ich habe mich auch wieder im Stress eingefunden und hey, meine Zeit für mich alleine ist auf….. fast Null geschrumpft!
Ich stehe morgens als erste auf, mache Frühstück und die Kinder fertig, bringe die Kids in Schule und Kindergarten, hetze zu meiner Uni in der Hoffnung noch pünktlich zu kommen (harr harr… Grundschule beginnt um 8:1

5…. meine Uni um 8:00), sitze meine 8 bis 9 Stunden dort ab und hetze zurück um die Kinder wieder einzusammeln. Einkaufen, Hausaufgaben, kochen und auf Männe warten. Wahrlich erfüllend das Ganze.

Hätte ich nich.. ja, hätte ich nicht realisiert, dass die Zeit in der Uni MEINE Zeit ist und ich mich dort in fast allen Bereichen austoben kann, würde ich daran wohl zugrunde gehen. Aber es ist ein Ausgleich und somit fühle ich mich selten wirklich gestresst (eigentlich nur, wenn es um Semesterarbeiten geht).

Abends wenn BF endlich nach Hause kommt, das Abendbrot vertilgt wurde und die Kinder friedlich schlummern, kommen die bösen Hausaufgaben aus seinem Deutschkurs dran.

Jupp. Erklären wir mal Dativ, Akkusativ und Genitiv aus dem St

ehgreif mit variablen und vor allem einfachen Beispielen- und ohne dabei das japanische merkwürdige Hilfsbüchlein, welches er sich angeschafft hat, mit bösen Wörtern zu bedenken.
Japaner haben mitunter einen sehr merkwürdigen Blick auf die deutsche Grammatik.

Zumindest tut ihm der Kurs gut und er hat dort Anschluss gefunden.
Am Wochenende „darf“ ich zu einem Essensausflug mitkommen. Beim letzten Restaurantbesuch der Gruppe habe ich dankend abgelehnt, ab

er jetzt beim 2. Mal werde ich quasi gezwungen und ich hege die Befürchtung als Versuchsobjekt für Deutschkenntnisse herhalten zu müssen. Aber egal, kann ja auch durchaus lustig sein.

Bf beschrieb mir das letzte Dinner-treffen so:

„Du weißt ja, da ist eine Japanerin in meinem Kurs. Und ein Russe. Und zwei Koreaner- die sind ein Paar. Und zwei Brasilianer und der eine ist seeeeehr….genki! Aber da waren vom anderen Kurs auch Leute dabei. Die eine Japanerin von denen war die Beste in Deutsch und hat sich z

ur Führerin Aufgespielt. Mochte die nicht. Willst du nicht das nächste Mal mitkommen????“

Somit werde ich ihn also vor der Herschsüchtigen Japanerin beschützen. Vielleicht.

Übrigens- wir haben eine schnucklige japanische Videothek in der Stadt! Jawoll! Japanische Filme ohne Untertitel und dafür bekommt man auch die ganz alten Schinken.
Übers Wochenende haben wir uns „Always – 三丁目の夕日“ (san-chome no yuhi – Sonnenuntergang der dritten Straße) ausgeliehen. Es gibt drei Teile die jeweils die gleichen Charaktere enthalten und deren Geschichten erzählen. Der erste Teil spielt in der Nachkriegszeit während des Aufbaus des Tokyo Towers. Alle drei Teile sind sehr empfehlenswert! Für Leute die nah am Wasser

gebaut sind, sollte eine Taschentuchbox bereit stehen… für alle Fälle.

Das bringt mich auf den Gedanken, dass ich mal eine Liste mit 10 Dingen über uns erstellen wollte… fangen wir doch mal mit unserem Star an:

BF:

1) Ist ein Neujahrskind

2) Hasst Gemüse und Obst – vor allem, wenn es grün ist oder in irgendeiner Weise gesund sein könnte (Ausnahmen sind Nori und Weintrauben)

3) Hat noch nie in seinem Leben Shorts oder kurze Hosen getragen

4) Steht total auf Michael Jackson

5) Ansonsten hört er nur ältere japanische Musik (z.B. Nakashima Miyuki etc) -einzige Ausnahme ist“ Bump of Chicken“ (Bampu) von denen er ein paar Stücke ertragen kann

6) War vorher noch nie länger als 2 Wochen im Ausland

7) Hat sich bei seinem letzten Europaaufenthalt in Spanien eine kleine Lebensmittelvergiftung zugezogen dank dem „Eis des Grauens“ wie er es so schön nennt

8) Wenn er sauer ist, wird er ganz ruhig und ignoriert alles um sich herum

9) Isst in Düsseldorf am Liebsten im Kotobuki

10) MUSS jeden Sonntag die neuste Folge von „Jojo no kimyou na bouken“ schauen, sonst wird er unausstehlich!

Rose:

1) hat trotz Aprilwetter in ihrem Leben erst einmal einen verregneten Geburtstag gehabt

2) Isst alles. Und wenn es sein muss sogar Natto und warabimochi.

3) Liebt es zu zeichnen und zu nähen… wäre da nicht diese unglaubliche Faulheit die einen davon abhält es zu tun… (egal, durchs Studium MUSS ich die Sachen jetzt machen wenn ich nicht durchfallen will!)

4) Liebt es, sprachen zu lernen und spricht aktiv momentan 5. Einzige Hassliebe besteht mit Kanjis, da bei diesen das Gehirn zu einem seeeehr grobmaschigen Sieb mutiert

5) Kann 6 Instrumente spielen – hat aber kaum Zeit dazu~

6) Ist sehr nah am Wasser gebaut („guck mal, ein Eichhörnchen- wie süß“ *heul*)

7) hätte gerne mehr Zeit zum schreiben und lesen

8) Schreibselt an einem kleinen Buch, dass Kindern das erlernen von Hiragana und Katakana nebst ein paar einfachen Vokabeln erleichtern soll

9) Steht auf japanische Horrorfilme

10) Hasst es, ignoriert zu werden *grummel*

L-kun:

1) Ist der größte Starwars-fan ever und kann mir jegliche Charakternamen plus deren Geschichte auswendig aufsagen

2) Hasst Hausaufgaben

3) Ist sehr verantwortungsbewusst

4) Beschützt seine Kleine Schwester mit Hingabe

5) Lesen ist doof – außer nachts heimlich unter der Bettdecke

6) Kann seit er 4 ist mit Stäbchen essen

7) Isst alles- und am Liebsten japanisches oder chinesisches Essen

8) Will irgendwann mal Astronaut werden

9) Spricht sehr niedlich mit BF (d-a-s *pause* i-s-t *pause* l-e-e-e-ck-e-r!)

10) Hatte schon seine erste Freundin, findet knutschen aber ekelig und hat sich deswegen getrennt

M-chan

1) Ist eine Prinzessin.

2) Ist eine Prinzessin!

3) IST EINE FEENPRINZESSIN!

4) Ist eine… ach egal.. ist niedlich

5) Weiß genau, dass sie niedlich ist – und bekommt damit ALLES

6) Ist ein ausgewachsener Morgengrüffelo (siehe Buch „Der Grüffelo“)

7) Wird unglaublich kreativ, wenn es darum geht Ausreden zu erfinden um noch nicht ins Bett zu müssen

8) Kann sich schon recht gut auf Japanisch ausdrücken und plauscht gelegentlich mit FMIL

9) Liebt es zu malen und Dinge mit Glitzer einzukleistern

10) Will später auch mal Designerin werden und Nähen so wie Mama. Oder Ärztin werden und auf Weltraummissionen ihren Bruder unterstützen. (Sehr ernstes Gespräch der beiden: „Also, wenn du dann Astronaut bist und dir im

Weltall wehtust, wer hilft dir denn dann?! Ich will nicht, dass dir dann keiner hilft – also werde ich Arzt und dann komme ich mit und helfe dir!“)


Formulare..

Meine Güte, jetzt ist es doch tatsächlich schon über einen Monat her, dass mein Freund zu uns gezogen ist.

Der Alltag hat sich verändert, meine Freizeit sich verringert, der Stress pendelt phasenweise zwischen „you´ll get insane“ und „wohoooo“ und das Zusammenleben gestaltet sich…. interessant!

In den ersten zwei Wochen hatte ich noch Semesterferien und konnte bei Behördengängen helfen/dolmetschen/Händchen halten und als Entertainer fungieren. Ihr glaubt garnicht was für schwachsinnigen Papierkram man so ausfüllen muss! Teilweise kam ich mir vor wie bei Asterix und Obelix wo sie für die Formulare hin und her laufen mussten.

Erste Hürde- die Anmeldung. Was braucht man um ein Handy in Deutschland haben zu können? Richtig – ein Konto! Was braucht man um ein Konto eröffnen zu können? Eine Wohnsitzanmeldung! Was braucht man für ein Visum? Eine Wohnsitzanmeldung!

Bis uns das alles mal irgendwie jemand mitgeteilt hat, hing ich schon gut 2 Tage am Telefon mit blutigen Ohren und trockenem Mund.

Der Weg führte mich also ins Meldebüro unseres Stadtteils. Haha. ha. ha.

Meldebüro Frau: „Um sich hier in Düsseldorf anmelden zu können, benötigen Sie zuerst das Visum.

Ich: Aber aber.. wir brauchen doch eine Meldebescheinigung um das Visum zu beantragen?!

Sie: „Nein, kann nicht sein. Erst Visum, dann Anmeldung.“

Ich: “ Wir haben vor 10 Minuten mit der Visastelle telefoniert und die haben uns mitgeteilt wir müssen ihn erst hier anmelden damit der Antrag überhaupt gestellt werden kann!“

Sie *böser Tonfall*: “ ICH HABE IHNEN DOCH GRADE GESAGT, DASS SIE E.R.S.T! EIN VISUM BRAUCHEN UND SICH D.A.N.N. ANMELDEN KÖNNEN!“

… daraufhin habe ich dann nochmal mit dem Konsulat telefoniert, die mir dann eine Telefonnummer mit der Hotline der Meldebehörden gegeben haben und mir viel Glück wünschten.

In der Hotline wurde ich von einem sehr jung klingendem Mann begrüßet (oh mein Gott ich werde alt…) der über meine Schilderung des Vorfalls verständnissvoll sein Mitleid bekundete und uns verriet (was laut seiner Aussage eigentlich der Job seiner *inkompetenten* Kollegin gewesen wäre) dass wir uns bitte in der Haupt- Meldezentrale einfinden sollen.

Also nichts wie auf – nach NUR 3 Stunden Wartezeit kamen wir auch tatsächlich dran und der Wohnsitz wurde in Nullkomma nichts geändert.

Dann wurden wir an die zuständige Behörde für Visa weitergeleitet.
Dort durften wir dann nochmal warten. 2 Stunden vergingen. Der Handyakku neigte sich dem Ende.. nach fast 4 Stunden wurden wir endllich aufgerufen und tadaaaaa… wie soll ich es beschreiben?! KRIESE!

Nach kurzer schilderung unseres Anliegens wurde uns mitgeteilt, dass das alles ja ganz schön ist, aber die Leute die den entsprechenden Erstbuchstaben des Nachnamens bearbeiten leider schon bis mindestens Februar ausgebucht wären. Zu einem anderen Sacharbeiter, der z.B. die Buchstaben X und Z (die ja nun wesentlich seltener vorkommen als z.B. A, M oder was auch immer) bearbeitet könne man nicht wechseln, das wäre dann nämlich nicht Vorschriftskonform. Yay!

Man schickte uns weiter in eine Abteilung von der ich noch nichtmal den Namen kannte und uns erwartete ein leicht korpulenter Mann, der sich unser Anliegen anhörte und dann grinsend mit ur-bayrischem Akzent erwiederte „Ja Moi, da sinns aba 3 Monate zu früa drann!“

Er empfahl uns, dass Gästevisum noch abzuwarten und den eigentlichen Visumsantrag erst gegen mitte November zu stellen.  Da mein Freund die Zeit eh mit dem Besuch eines Deutschkurses verdüddeln wollte, kein Problem – und so spazierten wir mit gültiger Meldebescheinigung aus dem Amt.

Nächste Haltestelle: Bank!

…reicht es wenn ich sage, dass man für ein Konto nicht nur die Meldebescheinigung braucht, sondern auch EIN VISUM?

Nach einer gefühlt  mindestens 70 minütigen Diskussion habe ich mich mit meiner Version von „ein Gästevisum ist doch auch ein Visum“ durchgesetzt und wir konnten das Konto eröffnen. Wohoo.

Vorletzter Halt: ein Handyladen in der Innenstadt, namentlich T-mobile.

Warum T-com Schrott? Weil ich da auch bin und wir somit umsonst miteinander telefonieren könnten. Tschakka.

Die Mitarbeiterin war nett, schien kompetent, der Papierkrams war in weniger als einer Stunde erledigt und während wir auf die Freischaltung warteten, genossen wir noch ein paar Sonnenstrahlen vor dem örtlichen Starbucks. Brauchte Kaffee.

Nach unserer Rückkehr in den Laden erwarteten uns betroffene Gesichter. In meinem Kopf hörte ich die kleine Stimme „warum kann nicht einmal etwas klappen..“ und schon teilte uns die Verkäuferin mit – ohne Visum kein Handy. GNARRRRF!

Mit einem kleinen Trick hebelten wir am Ende auch diese Hürde aus und… tadaaaa… Männe besitzt nur ein schickes Iphone 5 mit massig Speicherplatz weil wegen und so.
Schick ist es ja, aber…. egal. Man kann damit telefonieren und mit seiner Mama skypen funzt auch!

Der letzte Ausflug führte uns ins japanische Konsulat zur Registrierung.
Da das gute Gebäude mehr als 3 Eingänge hat, war ich leicht überfordert den richtigen zu finden – und hätte uns nicht ein netter Herr („Ey, suchst du Konsulat, gehst du DA“) weitergeholfen, würden wir wahrscheinlich noch immer vor dem falschen Eingang stehen und verzweifelt klingeln.

Im Konsulat muss man sich per Gegensprechanlage mit Kamera anmelden, aber um gaaaaanz sicher zu gehen steht davor auch noch ein Wachmann der aufpasst, dass auch wirklich nur befugte da reingehen.

Wie gewohnt wollten wir also zusammen gehen, da ich eh die ganzen deutschen Formulare mit mir rumschleppte um sie ihm bei Bedarf kurz übersetzen zu können, da werden wir vom Wachmann aufgehalten.

Ein kleiner 1,50m Giftzwerg der irgendwie in meinem Gehirn eine leicht grüne Gesichtsfarbe verpasst bekam wollte mir den Eintritt verwehren. Mein Freund erklärte ihm dann, dass ich sehr wohl ein Recht hätte dort einzutreten und er sich mal zusammenreißen solle. Einfach so Mädels anzuschnauzen weil sie nicht japanisch sind gehöre sich nicht.

Die Formulare dort waren… gewöhnungsbedürftig und selbst mein Männe hatte so seine Probleme mit dem Ausfüllen. Am Ende ließen wir die halb ausgefüllten Blätter zurück und machten uns auf um die restlichen benötigten Informationen zu sammeln die benötigt wurden.

Bei der zweiten Runde Konsulat war der Wachmann schon viel freundlicher und ich konnte die ’seltene spezies „Japanischer Salaryman“ ‚ in ihrem natürlichem Umfeld bewundern.

Der Konsulatszaum für „Besucher“ umfasste nichtmal 4x4m, plötzlich öffnete sich eine Sicherheitsschleusentür und heraus kamen 5 oder 6 Salary men in schicken Anzügen mit Taschentüchern und Notizblöcken in der Hand. Nach ein paar Minuten ziemlich gequetschten Rumstehens (war ja kein Platz da) und Gaijin (mich) anstarren, nickten sie sich verlegen zu, wechselten ein paar Worte alá „heute ist aber nicht so gutes Wetter, nicht war? “ Was dann das gewöhnliche zustimmende Murmeln auslöste. Verlegenes Schweigen… nach ein paar weiteren Minuten verschwand die Gruppe dann wieder durch die Sicherheitsschleuse und ward nicht mehr gesehen… bis…

Nachdem wir endlich alles ausgefüllt hatten, beschlossen wir uns noch etwas Gutes zu tun und liefen zu einem etwas versteckt liegendem Restaurant mit dem Namen „Kotobuki“. Dieses Restaurant ist relativ schnell zu einem unserer Lieblinge mutiert, da es dort gute Hausmannskost zu akzeplablen Preisen gibt, aber zum Restaurant selbst werde ich wann anders noch etwas schreiben – naja, jedenfalls trafen kurz nachdem wir unsere Sachen bestellt hatten – tadaaaaa- einige der zuvor gesichteten Salary men ebenfalls im Restaurant ein. Ich glaube sie haben uns verfolgt oder so…. man weiß ja nie..

Jetzt haben wir gottseidank einigermaßen Ruhe vor Formularen etc und es setzt langsam die Vorfreude auf unseren bevorstehenden Winterurlaub ein. Noch 2 Monate bis wir endlich wieder für ein paar Tage japanischen Boden unter den Füßen haben! Nach einem Jahr „Japanentzug“ ist die Liste an den LEBENSNOTWENDIGEN Dingen (die ich sonst ja regelmäßig mitbringen konnte) doch sehr stark angewachsen..

P.s.: Wer hat eigentlich letzte Nacht vergessen seinen Kühlschrank wieder zuzumachen?! Es war heute morgen so Schweinekalt, dass ich Schal, Mütze und Handschuhe anziehen musste, sich kleine Eiskristalle auf meinem Schal bildeten und ich mit trotz der Verpackung immernoch den Hintern abgefroren habe! Also- wer auch immer es war: wieder zumachen! Sofort!


und schon wieder ist ein Jahr um..

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Warum wachsen Kinder eigentlich so schnell?

In Nullkommanichts sind da zwei Kleidergrößen mehr, die Zähne draußen, neue im Anmarsch und alles geht viel zu schnell.

Schwupps sind 6 Jahre um und aus meiner kleinen Strahlebacke ist jetzt schon eine richtig große geworden, die heute – stolz wie Oskar- ihre erste eigene Nähmaschine auspacken durfte (natürlich in Pink!). Der Nähtest fiel garnicht mal so schlecht aus, mal schauen wann ihr erstes eigenes Kleidchen genäht ist~
Jaja, früh gehts los mit „in Mamas Fußstapfen treten“..

Auf die nächsten 6 Jahre!

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Japanisch essen gehen in Düsseldorf – Takumi

 

Bevor ich endlich meinen Reisebericht über das letzte Frühjahr (oh mein Gott.. ist ja schon wieder eine Ewigkeit her!) beende, möchte ich noch ein bisschen Kleinzeugs bloggen was unterwegs liegen geblieben ist, plötzlich in meinem Entwurfsordner meiner Computerarchive oder sonstwo aufgetaucht ist oder über aktuelles was einfach nicht warten kann bis es irgendwo dazwischen passt.

Im Zuge dessen tauchte auch die Idee wieder auf, einen kleinen Düsseldorf – guide, an dem ich schon etwas länger rumplane, hier irgendwie zu integrieren.

Bei vielen Japan-fans scheint irgendwie die Vorstellung zu herrschen, dass Düsseldorf DAS Japan-Mekka ist mit millionen von Shops und was auch immer. Auch immer wieder gern benannt ist die Immermann straße, öhm… entschuldigung, ich meine natürlich das „Japanische Viertel“.

Wir haben hier natürlich KEIN wirklich japanisches Viertel und die Immermann straße ist auch eher eine normale Straße, in der sich halt zwei japanische Supermärkte und ein paar Restaurants angesiedelt haben – so wie in anderen Stadtecken halt viele Türkische Supermärkte und Dönerbuden stehen. Sind das dann Türkische Viertel?

Wie auch immer, da ich gerne und mindestens einmal monatlich in japanischen Restaurants essen gehe und ich denke dass sich das mit meinem Freund noch ein wenig vermehrt, würde ich gerne einige gute Restaurants vorstellen in die es sich wirklich lohnt zu gehen – oder halt auch vor „grausigen“ Restaurants warnen, denn nichts ist schlimmer als von weiter weg im Japanfieber anzureisen und dann besch…. Essen vorgesetzt zu bekommen.
Den Anfang macht heute das Restaurant „Takumi“ auf der Immermannstraße 28, welches auf Ramen, also japanische Nudelsuppe, spezialisiert ist.

Vom Bahnhof nur einige Minuten Fußweg entfernt liegt es auf der rechten Seite der Immermannstraße.
In den Sommermonaten stehen draußen Tische und Bänke bereit um den Kundenandrang einigermaßen händeln zu können, jedoch steht meißt trotzdem eine lange Warteschlange davor. Einfach selbst einen Platz suchen und hinsetzen ist nicht – es geht immer schön der Reihe nach und die netten Kellnerinnen sind meißt mehr als höflich und gut gelaunt.

Für größere Gruppen bieten sich die Plätze draußen an, oder bei bis zu 5 Personen gibt es auch die Möglichkeit auf Tatamimatten platz zu nehmen. Ansonsten stehen kleine 2er Tische zur Verfügung die bei Bedarf von den Kellnerinnen zusammen geschoben werden.

Kommt man unter der Woche zum Essen, bekommt man wie in Japan eigentlich üblich, kalten Tee umsonst – meißt sogar steht er in einer mit Eiswürfeln gekühlten Kanne auf dem Tisch. Am Wochenende muss man allerdings für Getränke zahlen.

(wunderschön vollgekleckst von meinem Männe… keine Bange – man bekommt da saubere Karten!)

Die Speisekarte ist recht einfach gehalten, gut verständlich und wird sowohl auf Deutsch, als auch Japanisch zur Verfügung gestellt. Zusätzlich bekommt man meißt noch einen kleinen Zettel mit dem aktuellen Tagesangebot.

Laut meinem extrem mekeligem Freund schmeckt es fast wie zu Hause in Japan – was quasi einer Heiligsprechung des Restaurants seinerseits bedeutet.
Ich habe mich mittlerweile einmal durch die Speisekarte gefuttert und befinde es geschmacklich ebenfalls für sehr gut. Besonders schön für uns – für die Kinder gibt es seperate kleine Schälchen und Besteck und mehr Nudeln sind generell gratis wenn man danach fragt (steht oben links auf der Speisekarte).
Preislich liegt das Takumi im mittleren Bereich wenn man es mit anderen Restaurants vergleicht, allerdings ist es immernoch gut der doppelte Preis einer Standardschüssel Ramen in Japan (je nachdem wo man die denn zu sich nimmt…) Lohnt sich trotzdem!
Wenn ihr also mal in Düsseldorf seid und der Hunger auf Nudeln euch überkommt, versucht es doch einfach mal hier~

Der Zoll und ich (Teil 3) + Reiskocher

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(grrr.. das Foto ist grottig schlecht, hab aber vergessen ein besseres zu machen!)

Das Zollabenteuer ist halb überstanden – und ich hatte mehr als nur ein bisschen Glück!

Am Freitag machte ich mich mit tatkräftiger Unterstützung und Auto auf den Weg zum Zollamt. Düsseldorf Nord stand auf der Karte – sprich, genau am anderen Ende dieser (dort nicht mehrganz so) schönen Stadt.
Das Navi hat uns auch tatsächlich dort hin geführt, etwas versteckt lag also vor uns nun das Zollamt.

Natürlich bin ich erstmal gegen die Tür gerannt auf der dick geschrieben stand „Bitte erst klingeln“. Bin halt ich, und meine Gedanken kreisten auch eher um die Hoffnung, dass die netten Herren bloß nicht in die Pakete schauen würden.

Ich gab also brav meibe drei dicken Briefe mit Unterlagen ab und bekam ein „ja und jetzt brauchen wir die Anmeldebescheinigung!“ als Dank dafür.

Nochmals ausführlich erklärt und das Foto der japanischen Abmeldung vorgezeigt (die natürlich komplett auf Japanisch geschrieben war…).
Der Typ warf einen kritischen Blick aufs Datum.
Mein Blick wanderte hinterher.
Die Augen wurden groß.. stand da doch tatsächlich bei Jahr eine „24“?!
Dämmer, Dämmer, Diiiiiing! Auf den An- und Abmeldungen in japanischen Ämtern gibt man die japanische Zeitrechnung an! In diesem Fall also 24. Jahr der Heisei Ära = 2012

Mit ein wenig knurren setzte sich der gute Herr dann in Bewegung um die Kisten/Pakete heranzuschleppen.

Eine große Plastik-unterbettkommode mit Rollen und 10.000 Lagen Bubblefolie. Hmm.
Eine kleine Kiste mit Firmenaufdruck – der Reiskocher!!!

In diesem Moment fingen die Schweißperlen an zu laufen – bitte bitte bitte schaut bloß nicht in die Kiste!!! Mein Männe war nämlich ein wenig überfordert damit, mir eine Rechnungskopie zukommen zu lassen und das Geld das ich für die „Kaution“ der Sachen zur Verfügung hatte war arg limitiert…..

Eine dritte Kiste, unförmig und schon halb offen wurde herangeschleppt und lenkte mich von den anderen Gedanken ab. Der Mann vom Zoll stellte sich zu uns und blickte zuerst etwas verwirrt in die Kiste, scgließlich bückte er sich und griff hinein um mich einen Atemzug später zu fragen ob er denn mal einen kurzen Blick in die Kiste werfen dürfe.
Klar, natürlich. Immer doch – bedienen Sie sich.
Ein paar plastiktüten kamen zum Vorschein mit Schuhen und Hemden gefüllt.
Tjy, mein liebster Schatz – sobald du hier bist bekommst du ordentlich eins auf die Finger denn fast alle Schuhe waren nicht wirklich geputzt… und meine Güte wie viele Schuhe braucht ein Mann eigentlich?! Ich habe aktuell drei Paar.. aus der Kiste beförderte ich mindestens 7 paar ans Tageslicht und ich weiß, dass er noch einige mitbringen wird im Koffer?!

Egal, der Mensch vom Zoll schien von den dreckigen Schuhen beeindruckt, schob die Tüten zur Seite und stieß auf Aktentaschen.

Dies schien ihn ein wenig zu überfordern, daher ließ er die Sachen auch gleich wieder in die Kiste zurück sinken, vergewisserte sich dass auch alles älter als 3 Monate und schon benutzt ist, gab mir meine Briefe zurück und sagte uns, dass wir die Kisten nun mitnehmen dürften.

Ich stand da ein wemig verdutzt. Wie jetzt? Einfach so mitnehmen?? Keine Kaution oder Deposit oder was auch immer? Nicht die anderen Kisten überprüfen? Keine Unterschrift dass wir die Meldebescheinigung nachreichen müssten?

Nein, bräuchten wir nicht – und somit wurden wir aus dem Büro herauskomplimentiert.

Einfacher hätte es garnicht laufen können!
Denke ich daran zurück, dass ich vor ein paar Jahren jede Menge Stress wegen einiger Computer und Konsolenbauteile aus China hatte….

Aber hey, jetzt sind die Kisten zu Hause, stehen dekorativ in der Gegend herum und ich habe einen Reiskocher!! Einen JAPANISCHEN Reiskocher!

Und damit gleich das nächste Problem… für das Ding braucht man einen Spannungswechsler.. im Elektrofachgeschäft wurde uns ein solcher präsentiert- allerdings für stolze 260€. Jetzt frage ich mich ernsthaft, kaufen sich die ganzen Japaner die in den japanischen Läden hier Reiskocher erstehen alle einen 260€ Travo? Oder gibbet da auch noch was günstigeres?
(Falls sich hier einer damit auskennt – der Reiskocher braucht 1100Watt und läuft, wie fast alle japanischen Geräte, auf 100 Volt..)
Amazon bietet zwar einen Travo für 63€, aber dem Gerät traue ich dann doch nicht so ganz über den Weg weil die Preisdifferenz einfach zu riesig ist?!
Ich hätte Elektrotechnik lernen sollen…..

Das ist er übrigens: DER JAPANISCHE REISKOCHER… ich korrigiere- UNSER japanischer Reiskocher

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Der Zoll und ich (Teil 2)

Um 7:30 öffnete das Zollamt seine telefonischen Pforten und so griff ich zum Telefon in der Hoffnung, das alles irgendwie gut wird.

Eine recht jung klingende Dame meldete sich am anderen Ende, ich schilderte ihr mein Anliegen und bekam als Antwort:

„Ja warum hat er die Sachen denn überhaupt geschickt?! Sie hätten doch wissen müssen das es so nicht geht! Steht schließlich alles auf unserer Website!“

Auf das Stichwort hatte ich heimlich gewartet – es steht nämlich auf der Website, die ich sehr wohl vorher eingehend studiert hatte, dass man innerhalb von 6 Monaten einen Zuzug nachweisen müsse und damit die Dinge als Umzugsgut deklariert gelten.

Ein kurzes Schweigen am anderen Ende der Leitung.

Auf einmal war alles gar kein Problem mehr – ich müsse doch nur einen Deposit bezahlen der einem (nicht näher definiertem) prozentualen Wertanteil des Inhaltes entspreche und könne diesen dann zurückfordern sobald die Anmeldung beim Bürgerbüro vorliegt.

Jetzt muss ich nur noch überlegen wie ich die Kisten alleine, ohne Auto, von der anderen Seite der Großstadt in unsere kleine Muckelbude im 2. Stock (nach japanischer Sicht 3. Stock..) bekomme. Und das ohne Aufzug. Völlig unjapanische Verhältnisse hier. Tsss.

P.s.: Ratet mal was mein Freund noch mitbringen wird… NATÜRLICH einen riesen Sack mit Reis!!! Denn hier im Japanviertel kann man ja bekanntlich keinen vernünftigen Reis kaufen..oder so.
Aber hey, diesmal muss ich den Sack zumindest nicht schleppen – und ich habe darauf bestanden, dass er auch noch Mochi, Furikake und anderes Kleinzeugs in den Karton mit hinein wirft – man kann ja nie wissen wann die nächste Hungersnot bei uns ins Haus kommt oder die Kinder mal wieder zu alles verschlingenden Heuschrecken mutieren! So haben wir auf jeden Fall alle was davon und ich freue mich schon darauf in meinem Shabushabu oder Sukiyaki Mochis schwimmen zu haben wo mir nicht bei einem Stückpreis von 1,50€ der Appetit ganz schnell wieder vergeht…
Aktueller Preis für 400g Kiri-mochi in der Immermannstraße: ~8€!


Traumhafte Alpträume

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Letzte Nacht war irgendwie nicht so meins. So generell schon nicht und der merkwürdige Alptraum den ich hatte beschäftigt mich noch immer – deshalb mag ich ihn euch nicht vorenthalten.

Stellt euch eine große Gartenparzelle vor mit grünem Rasen. In der Mitte ein riesiger Baum, dahinter ein freistehendes Häuschen, rund um den Garten ein Zaun aus grünem Maschendraht und die Pfeiler zum Befestigen von jenem sind ein bisschen höher als gewöhnlich. fast schon Fahnenmast mäßig.
An die rechten Seite des Gartens grenzt direkt der Nachbargarten an, durch den grünen Maschendraht abgegrenzt.

Soweit zur Umgebungsbeschreibung..

Ich bin also mit meinem Töchterchen in jenem Garten und wir spielen irgendwas wo ich auf den Baum klettern muss. Irgendwie ist es für uns beide ganz selbstverständlich, dass im Nachbargarten ein riesiger Tieger rumrennt und immer am Zaun hin und her schleicht.

Wir spielen also eine ganze Weile, mein Töchterchen rennt in Richtung Nachbarzaun und mir schießt es durch den Kopf – irgendwas stimmt nicht.
Ein paar Meterchen bevor sie den Zaun erreicht rufe ich ihr zu, dass sie sofort ins Haus rennen und sich einschließen soll, dann sehe ich, dass der Tieger stehengeblieben ist und man nicht wie gewohnt das grüne Muster des Zauns auf seinem Fell sehen kann- das Vieh ist auf unserer Seite?!
Bevor ich irgendetwas anderes denken kann, springt der Tieger auch schon drauf los – meine Tochter biegt im letzten Moment durch die Gartentür ab und rennt in Richtung Haus, ich sitze noch immer im Baum.
Der Tiger scheint sich nur für mich zu interessieren und ich überlege einen kurzen Augenblick ob Tiger klettern können, beschließe dann das ich es nicht drauf anlegen mag und mache einen original chinesischen-Fantasymovie-sprung auf einen der Pfeiler. Landen tue ich natürlich perfekt im Kranich-stil.
Dann fällt mir allerdings ein, dass ich im Balancieren nicht besonders gut bin und wie gefährlich schmerzhaft es werden könnte wenn ein Standbeinwechsel missglückt. Der Beschluss steht also- ich muss auch zurück ins Haus. Mit einem eleganten Sprung setze ich auf den Gartenweg auf und renne was das Zeug hält.
Der Tiger schießt zum Gartentor raus und holt mich immer mehr ein, ich stolper und im Fallen werde ich mit dem Gedanken wach, dass jetzt alles aus ist.

Wach werden ist…untertrieben. Kennt ihr das Gefühl im Schlaf zu fallen? Dieses komische rucken und das Schwindelgefühl dabei?
Genau so hat sich das angefühlt, nur mit noch mehr Herzrasen gepaart.

Und dann.. ja.. dann lag ich hellwach im Bett und habe versucht den Traum zu analysieren und zu verändern.
Wäre es vielleicht gut gegangen wenn ich auf dem Baum geblieben wäre? Können Tiger klettern oder nicht? Gibt es eine Möglichkeit auf so einem Fahnenmast die Position zu verändern ohne sich gleich das Genick zu brechen? Kann man sich wohlmöglich sogar darauf hinsetzen? War der Mast eigentlich hoch genug – oder wie hoch können die Viecher springen? Hätte mich eine andere Laufroute gerettet?

Letztendlich habe ich zwei Wege gefunden zum Haus zu kommen, nun stellte sich aber die Frage wo man sich denn da dann verschanzt?
Auf dem Dachboden mit der Gefahr, dass der Tiger mit seinen Krallen die Sperrholztür auseinander nimmt, oder im Keller in dem man aber ebenfalls in der Falle sitzt sollte das Vieh irgendwie die Tür aufbekommen.

An irgendeiner Stelle gab ich mehr oder minder auf und versuchte mich daran zu erinnern was denn Auslöser für den Traum gewesen sein könnte.

Das erste was mir durch den Kopf schoss war die arme Tierpflegerin die letzte Woche im Kölner Zoo von einem Tiger getötet wurde. Keine schöne Sache und es traf mich besonders weil ich an dem Tag mit den Kindern überlegt hatte mal wieder in einen Zoo zu gehen.

Das nächste was mir einfiel war meine Afrikareise. Die hatte zwar nichts mit Tigern zu tun, aber dafür gab es da Löwen und Geparden und lauter so nen Raubkatzenzeugs, wobei ich mich heute ernsthaft frage vor wem ich mehr Angst hatte – vor den Raubkatzen die um den Wackeljeap herumschlichen, oder dem finster dreinschauen Kerl mit dem MG neben mir…

Da fällt mir wieder ein, eigentlich hatte ich vor den Elefanten mit ihren meterlangen Stoßzähnen und besonders vor Flusspferden viel mehr Angst als vor den Mizekatzen.
Der Besitzer des Inns in dem ich übernachtete hatte über seinem Kamin ein riesiges Bild eines Flusspferds hängen, das einen Jeap verfolgte. Dazu erzählte er, dass die meißten Touris die Gefahr dieser als friedlich geltenden Tiere weit unterschätzen und es eigentlich die Killer 1# sind. Yay.

Das bringt alte Erinnerungen wieder hoch…

So.. ich fange jetzt an zu googlen ob Tiger wirklich klettern können!
Wünsche euch einen schönen Montag ~


Volle Zustimmung!

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Gefunden in meinem Glückskeks beim Essen im Shangrila – einem China-Asian-Fusion Restaurant in der Düsseldorfer Altstadt.
Wünschte ich würde jeden Tag so einen Schmunzler präsentiert bekommen – oder gibt es die auch im Abo?? (und jeder um einen herum muss sich dann selbstverständlich daran halten!)

Ich sollte den Keks mal meinem Männe vor die Nase halten… vielleicht bringt es ja was ..


Der Panda bewegt sich…

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Bald ist es so weit, die Spannung steigt, auch die letzten Nerven liegen blank.. Umzüge sind was Feines!

Und es wird nicht der Letzte gewesen sein.

Nachdem mein werter Nachbar beschloss Nachts um halb drei mal seine Stereoanlage so richtig aufzudrehen und ich bis um vier im Bettl lag in dem Versuch die Musik zu ignorieren – später ist das dann eher darin übergegangen rauszufinden was für Musik es denn eigentlich ist- um dann aufzustehen, freundlichst an seine Tür zu klopfen und herauszufinden, dass es Bob Marley war der mir die Nacht versaut hat.
Jaja, der liebe Mann wusste nicht, dass man so eine Stereoanlage vielleicht auch noch in der nächsten Wohnung wummern hört..

Nach meinem Türbesuch wurde der gute Bob dann abgestellt und es kehrte schon fast sowas wie Ruhe ein, da schallte mir plötzlich ein „Aber Erika, du hast schon wieder 300kg zugenommen! Da müssen wir unbedingt was tun!“ oder so ähnlich durch die Wand entgegen. Yay.

Ich stellte fest, Bob gegen Hartz4 TV auszutauschen war keine gute Idee.. und so lag ich weiterhin wach im Bett und lauschte Erikas schicksalhaftem Weg…

Als mein Männe davon erfuhr, schlug er einen sofortigen Umzug vor – er ist ziemlich Lärmempfindlich was Nachbarn angeht.
Und ziemlich lärmempfindlich ist wohl noch eine gnadenlose Untertreibung.

Man hatte er ein Glück in einem Dormitory seiner Firma zu wohnen wo man erst nach Mitternacht nach Hause kommt und alle dann gleich ins Bett fallen – an Wochenenden ist da auch nichts los, da wird der Schlaf der Woche nachgeholt – sprich, es herrscht Totenstille.
Und wenn mal jemand meint er müsse big party machen, steht sofort der Hauswächter vor der Tür und droht mit Rausschmiss…

Vielleicht ist aber der Hauptfaktor des niedrigen Lärmpegels, dass dort keine Frauen erlaubt sind? Wer weiß..
Zumindest züchtet man sich so Arbeitstiere die meißt ihr Leben lang treu ergeben sind. Bei Dates – sollte man tatsächlich die Zeit dafür finden – erübrigt sich dann auch die Frage „zu mir oder zu dir?“, vor allem wenn das weibliche Gegenstück ebenfalls in einem Dormitory wohnt in dem dann Männer verboten sind. Aber hey, wozu gibts denn Lovehotels!
Ist das Leben nicht schön?!


Vita… was?!

Neulich im Onyasai..

„Bijou to Butamin“ – ein wunderschönes Wortspiel.

Bijou -> Schönheit

to -> und

Butamin… Buta -> Schwein

den Rest denkt euch selbst!

Wer in Japan weilt, sollte sich auf jeden Fall mal ins Onyasai begeben. Es ist ein Kettenrestaurant für Shabu Shabu und hat ein paar Günstige all you can eat Menüs. Gibts eigentlich in jeder größeren Stadt mehrmals. Spontan für Tokyo fällt mir Ueno ein – nahe des Ueno-eki bzw. Ueno-kouen. (ca. 5 minuten zu Fuß)

Schon alleine vom Anschauen der Menükarte fang ich wieder an zu sabbern – und nein, das liegt nicht an den nicht vorhandenen Zähnen…

-> Onyasai


Hätt ich brauchen können….

wo ist meine Nähmaschine!?!


Japantag 2012

Tja, was soll ich zu dem Tag im nachhinein groß schreiben.. ist schon ne Weile her und war nicht so pralle.

Vor ein paar Jahren noch tat sich der Japantag durch sein wirklich gutes kulturelles Programm hervor, doch nach und nach mutierte es immer mehr zu einer Cosplay-pop-was auch immer- Veranstaltung. Dadurch ist viel vom ursprünglichen Charme verschwunden, aber natürlich auf der anderen Seite auch wieder ein vollkommen neuer Aspekt hinzugekommen.

Wo sich einst ältere Leute und wirklich Japaninteressierte tummelten, herrscht nun ein buntes Chaos aus Plüschkostümen, Masken, Schaumstoffwaffen, Schminke und mehr. Nur die wirklich Japaninteressierten trifft man dort jetzt nicht mehr so oft bzw. nur in bestimmten Bereichen an..

Gut, man hat sich über die Jahre daran gewöhnt. Komisch dieses Jahr war allerdings, dass sich im Gegensatz zum letzten Jahr all dies spürbar im Rahmen hielt. Gleichzeitig zum Japantag fanden wohl noch 3 oder 4 Großveranstaltungen und Messen für Cosplay in näherer Umgebung von DD statt.

Auf einmal fehlte das ganze Bunte, die tausend übergewichtigen Sailormoons und die Horden von schlechten Naruto-Imitatoren. Selbst an die Tokyo- pop Stände kam man ohne Probleme heran!

Eins allerdings bringt der Japantag jedes Jahr wieder.. knallig heißes Wetter!

Einen solch schönen Sonnenbrand wie dort hab ich noch nie zuvor gehabt..

Da ja nicht sooooo viele interessante Kostüme herumliefen und ich irgendwann einfach auch ziemlich genervt war, gibbet dieses Jahr keine Fotos vom Fest an sich. Irgendwie finden sich nur Bilder von meinem Krümelmonster im Yukata.

Das Feuerwerk war dann auch eher so mittel.. Thema nicht ganz so gut getroffen – wenn ich mich richtig erinnere ging es um Märchen – aber naja, war alles in allem ein gelungener Tag.

Nächstes Jahr gelobe ich Besserung – da ist mein Männe dann ja auch dabei und kann die Kinder scheuchen…


(fast) berühmt..

Da hab ich doch glatt in dem ganzen Trubel vergessen zu erwähnen, dass ich mittlerweile berühmt bin!

Naja, so fast. Vielleicht ein bisschen.  Oder auch nicht.

Im Frühjahr bekam ich eine Anfrage eines netten Herrn, der für einen Artikel in einem Magazin recherchierte. Thema des Artikels: Teppanyaki.

Durch irgendwelche Irrwege hat es ihn also auf meinen Blog verschlagen und er schickte mir eine email.

Nach ein bisschen darüber nachdenken, ob ich wirklich etwas von mir mit Foto in einem Magazin veröffentlicht haben will, stimmte ich dann zu – gibt dabei ja nichts zu verlieren und außerdem klang es nach einer Menge Spaß.

Es folgte also ein Fragenkatalog und beim schreiben der Antworten war ich mir dann doch nicht mehr so sicher ob ich das wirklich will.

Es ist verdammt schwer Dinge plötzlich nach Aufforderung in Worte zu fassen.
Hier im Blog kann ich einfach drauf los schreiben und das Thema wechseln wann und zu was ich will, aber wenn man eine konkrete Frage beantworten soll….

Nun gut, hier die Fragen:

Was ist das Besondere an dieser Grillvariante?
Welche Speisen lassen sich damit optimal zubereiten? Welche weniger?
Wie werden die Speisen am Besten darauf zubereitet? Wie geht man vor?
Welchen Status hat Teppanyaki in Japan? Wo und wann wird er eingesetzt?
Kannst du vielleicht ein/zwei Lieblingsrezepte für Teppanyaki vorstellen?

..und ein paar Fragen mehr zu Kauf und Pflege des Teppan.


Joa.. erstmal daran erinnern wo wir überall nen Teppan benutzt haben..

Meine erste Begegnung damit war in Chiba beim ersten Zusammentreffen mit Bfs Mutter in einem Kettenrestaurant namens Dohtonbori. Spezialgebiet – Okonomiyaki! In ALLEN Varianten! Selbst als süßes Dessert.

-> Dohtonbori!

Lebendig ist mir die Erinnerung allerdings geblieben, da das Personal dort immer wenn ihnen ein Kunde über den Weg lief, den Laden betrat oder verließ, ein herzliches „Dondododooooooooon“ von sich gab – das Maskottchen des Ladens ist ein Tanuki aka. Marderhund aka „Eiertier“… und das Geräusch soll, wenn ich es richtig verstanden habe, das Klopfen der Viecher auf ihre Bäuche nachahmen.
FMIL allerdings bewundert (?) diese Tiere aus einem ganz andern Grund – so brachte sie mir mit einem breiten Grinsen das Wörtchen „Kintama“ bei. Mit entsprechend unterstützender Handbewegung.
Zur Erklärung.. „Kin“ steht für Gold und „Tama“ für Eier…. nun nutzt eure Phantasie für den Rest…. Ein Besuch in diesem Restaurant lohnt sich auf jeden Fall!

Wie auch immer, ich beantwortete brav alle Fragen nach bestem Wissen und Gewissen und nach ein paar Monaten des Wartens bekam ich dann die Nachricht, dass ein Vorabexemplar auf dem Weg zu mir sei.

Schick sieht es aus und ich wurde auch sehr niedlich zitiert (z.B. mit „Bloggerin Rose empfiehlt…“) – wer es lesen will oder auch nur mein dämlich in die Kamera grinsendes Gesicht einrahmen will oder was auch immer – im „Grillmagazin 2/2012 “ werdet ihr inklusive zweier Rezepte von mir fündig.

In dem Magazin finden sich natürlich auch noch jede Menge anderer guter Artikel und Ideen für das sommerliche Grillen!

Einen lieben Dank an Marius für die netten emails und die Genemigung hier über den Artikel zu berichten! Hat mich sehr gefreut!

Wo wir grad mal wieder beim Thema Essen sind – wenn ihr wissen wollt, was die Rose bei Langeweile morgens um 6 so alles macht….


Auf ein Neues! Reiskocher, Kleinkinder und Giraffenzungen

Mein Gesicht sieht schon fast wieder Menschlich aus und Bettruhe ist auch „Schnee von gestern“ wobei man bei den Temperaturen hier momentan eher dahinschmilzt. 37 grad sollen es morgen werden. Yay.

Ich verkrieche mich heute lieber im kühlen Haus und nutze meinen Vormittag zum – ja, was mache ich hier eigentlich?!  Nacharbeiten der letzten Monate in denen ich hier so gut wie nichts geschrieben habe… denke ich..
Und weils so schön spannend ist wenn alles komplett chaotisch und überhaupt nicht der Reihenfolge entsprechend veröffentlicht wird, fange ich natürlich direkt mit dem neuesten Stand der Dinge an!

Das Chaos um das Wie, Wann und ob Überhaupt mein Männe herkommt hat sich nämlich aufgelöst. Sein Flug ist gebucht und nächsten Monat hat die Fernbeziehung ihr vorläufiges Ende.
Bei all der Freude über diesen Schritt bringt es natürlich auch jede Menge Probleme die erstmal gelöst werden wollen.
Allein der ganze Papierkram für den Zoll kostet schon einiges an Nerven! Und ja, die wundervollen Formulare die er pro Umzugskiste ausfüllen darf gibt es natürlich nur in – Tadaaaaaaaaaaa – Deutsch!

Nix englisch oder so. Nein. Deutsch. Und direkt 4 Seiten lang. Total super. Ich habe mein Bestes getan die Blätter in ein verständliches Japanisch zu übersetzen aber trotzdem ist das noch immer nicht das Wahre.
Sprich – er packt die Kisten und ich schreibe die Formulare per Skype Zusammenarbeit. 2 Stunden später packt er die Kisten wieder um (weil wegen und so..)  – und ich darf den Mist nochmal schreiben.
Hrmpf.

Beliebtes Thema #2 ist und bleibt Essen.
3 Tage lang haben wir über Reiskocher diskutiert! 3 TAGE! Wobei ich eigentlich nur den Part inne hatte zu sagen „mach doch was du willst!“.
Reiskocher aussuchen ist fast so schlimm wie damals das Kamera kaufen bei Yodobashi. Stundenlang drum rum eiern um dann doch nen Rückzieher zu machen um dann ein paar Stunden später zurückzurennen und es dann doch zu kaufen.

Dann hatte er einen Reiskocher bestellt. Einen schicken silbernen. Bis ihm einfiel, dass in Deutschland ja andere Stromspanne herrscht, die Herstellerfirma kontaktiert hat – die ihm natürlich gesagt haben „nicht im Ausland benutzen“ – und die Bestellung wieder storniert hat.

In Deutschland könnte man ja auch Reiskocher kaufen. Haha. Ha.

Nachdem ich ihm die Links zu den hier in Deutschland gebräuchlichen Reiskochern geschickt habe, sah er dann auch ein, warum die meißten Japaner die in Düsseldorf wohnhaft sind, entweder ihren Reiskocher aus der Heimat mitbringen, oder für über 300€ einen im japanischen Buchladen (ja, da gibt es auch Reiskocher!) kaufen.

Nach einem weiteren Tag generve und einer weiteren Liste japanischer Reiskocher habe ich mich dann quergestellt und darauf beharrt, dass er das PINKE Modell kauft das den Reis 48 Stunden frisch hält und mit mir spricht. Naja, eigentlich ist es wohl eher bordeaux rot, aber egal. Passt zur Küche. Jetzt ist der „was auch immer es für ne Farbe ist“ hochmoderner Vakuum-Reiskocher auf dem Weg nach Deutschland und der Stresspunkt ist abgehakt. Naja, fast zumindest… denn Reis muss ja auch gekauft werden und irgendwie mag er nicht so ganz verstehen, dass die japanischen Supermärkte hier auch richtig echten japanischen Reis verkaufen. Wirklich. Ganz echt.

Glaube da werden wir noch einiges an Spaß haben…

(Foto vom Reiskocher editier ich irgenwann mal rein wenn das Ding ankommt und mir hoffentlich nicht direkt um die Ohren fliegt)

 

Im Zuge der ganzen Reis – Essen – Sonstwas Diskussion habe ich angefangen, mich näher mit Washoku, also traditionell japanischem Essen, auseinander zu setzen. Mehr dazu wahrscheinlich bald in anderen Posts – will euch ja nicht vorenthalten wie das so ist, wenn man bis zum Ellenbogen in Sojamilch hängt und so.

Das ist übrigens unser neues Familienmitglied.


Nein, nicht meins. Meine zwei Zwergnasen sind (vorerst) genug! Auch, wenn sie jetzt nach dieser Woche beide der festen Überzeugung sind, dass sie ganz ganz dringend und ganz schnell ein Geschwisterchen bräuchten. Am besten so Instant – plop und da. Aber gut, dass die Kleine nur das Großcousinchen ist, dann kann man sie nämlich einfach abgeben wenn sie anfängt zu quengeln.

So, und was macht man wenn eigentlich Bettruhe empfohlen wurde und man aber nach einer Woche keinen Bock mehr auf liegen und rumvegetieren hat? Richtig – man packt die ganze Familie ein und fährt in einen Freizeitpark!
Mit 5 Erwachsenen und 5 Kindern (!) bewegten wir uns also zum Serengetipark Hodenhagen. Lacht nicht, der Ort heißt wirklich so! *kicher*

Mit dem Auto mitten durch die wilden Tiere (inklusive dem Giraffenerlebnis der 3. Art.. die Viecher haben nämlich verdammt lange Zungen und so ein Fensterchen auf dem Autodach (das leicht geöffnet war) lud dann irgendwie zum Zunge durchstecken ein… Meine Tante hatte plötzlich eine neue Frisur, die Kamera eine „Flüssigbeschichtung“ und die Kinder haben gegrölt vor Freude. Hinterher noch Karussell und Achterbahnen bis einem schlecht wird! Wird definitiv wieder gemacht! Irgendwann.

Heute genemige ich mir einen eher ruhigen und mal schauen, vielleicht nerve ich ja später nochmal mit irgendwelchem sinnlosen Zeugs das nie jemand wissen wollte. Ich schreibe es trotzdem – weil ich es kann!


Rückkehr aus…

So, nach langem Hin- und Her melde ich mich nun erfolgreich mit mehreren blauen Flecken, ganz viel Spaß und vier Zähnen weniger aus meiner ungewollten Abstinenz zurück! Yay!

Leute, ich gebe euch einen Tip – fahrt nie… NIE… mit einem Kinderroller. Ihr wisst schon. Die Dinger die so klein und niedlich und ungefährlich aussehen. Die sind in Wirklihkeit nämlich böse.

Gibt es eine Steigerung von „Böse“? Falls ja, würde das durchaus zutreffen.

Lange Rede kurz: hab mich mit so einem Teil böse auf die Nase gelegt und mir meinen halben Oberkiefer zersplittert.
Und das an meinem ersten richtigen Urlaubstag.

Die zwei Sanitäter die mich von der Straße gekratzt haben sahen ebenso geschockt aus wie der Teil meiner Familie der dabei war – nur ich hab irgendwie ganz ruhig und gelassen da gesessen und versucht mich abzulenken.

Im Klinikum Hannover habe ich den Chefchirurgen sogar dazu bewegt (nachdem er wusste was passiert war) seinen Roller zu entsorgen… sah echt nicht lecker aus..

Nach einer guten Stunde im OP Saal wurde ich aber schon wieder entlassen mit der Auflage Bettruhe zu bewahren weil Gehirnerschütterung etc. nicht ausgeschlossen werden konnten. Nun hab ich da wo vorher mal Zähne waren eine Metallschiene und eine Wunde an der Oberlippe die mir die leichte „Eleganz“ eines Hitler-bärtchens verleiht…… super…

Achso, in anderen Neuigkeiten – einige werden es bemerkt haben – Facebook gibbet nicht mehr. Zumindest nicht mehr von mir. Nachdem ein gewisser Stalker es (mal wieder) übertrieben hat, habe ich beschlossen dass ich auch ohne kann und habe daraufhin alles löschen lassen. Ich hoffe irgendwann meinen Frieden wiederzubekommen und bin aber nicht bereit, diesen Blog aufzugeben. Irgendwo ist eine Grenze erreicht. Hatte den Blog deswegen ja schonmal stillgelegt, aber das will und werde ich nicht nochmal tun.

Tjoa, auch sonst ist einiges angefallen.. es gibt einfach zu viel zu schreiben und zu tun, aber ich denke ich werde jetzt mal wieder damit anfangen und mich nicht von dem ganzen Schwachsinn um mich herum davon abbringen lassen!

Auf ein Neues!
Alles Liebe
– Rose

P.S.: Der Oberkiefer ist noch dran!! Der ist nur an ein paar Stellen etwas angeknackst, aber wird alles von einer hübschen Schiene zusammengehalten. Meine Nase ist abenfalls angeknackst, aber auch nicht so schlimm. Ich muss wirklich gezielt auf meinen Schneidezähnen gelandet sein.. sprich- von denen und den Eckzähnchen ist NICHTS mehr übrig. Der Doc im Krankenhaus hat mir zu den Splittern gratuliert die wohl noch vorhanden waren.
Tja, und an meinem Kinn plus meiner Lippe hab ich nen dicken blau-grün-gelben Fleck plus einer tieferen Schürfwunde, aber das heilt wieder.. von den Zähnen hab ich länger was.
Ekelig ist eigentlich nur, dass ich dauernd die Erinnerung an den Sturz als Film im Kopf habe – inklusive dem bewussten Fühlen des Splitterns von jedem einzelnen Zahn….. egal, wird schon irgendwie wieder! Zumindest kann ich noch lachen (und Kinder -plus Eltern- erschrecken)!

 


Deutschland mit japanischen Augen sehen… Teil 2 – Köln mal ohne Kölsch

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Davon mal abgesehen, dass man Kölsch nun wirklich nicht als trinkbar bezeichnen kann ( und schon garnicht wenn man jetzt Düsseldorfer ist…) – es zog uns aus anderen Gründen in die Stadt.

Der Herr wollte den Dom sehen.

Nicht mehr und nicht weniger. Achso, und vielleicht nochmal über die Hohenzollernbrücke gehen. Aber das wars dann auch schon.

Für Japaner ist die Gegend hier irgendwie nicht so berauschend. In den meißten Reiseführern widmen sich grade mal 1-2 Seiten dem Ruhrgebiet und den umliegenden Örtchen. Düsseldorf? Was ist das?!

Nun da wir keine großartige Zeit hatten aus der Region herauszukommen, musste sich der Herr zwangsweise mit den Sehenswürdigkeiten in der Umgebung zufrieden geben. Garnicht so einfach, da selbst in google die Informationen zu Ausflügen in die Umgebung sehr spärlich gesäht sind.

Somit fiel unsere Entscheidung auf einen Tagesausflug nach Köln. Einmal den Dom hochkrakseln.

Das letzte Mal war ich in Köln vor… uuuhm… 15 Jahren?!
Damals war es noch was ganz besonderes weil ich in Hannover wohnte – da war eine Reise nach NRW DAS Ereignis schlechthin. Aber ganz ehrlich.. seit ich in NRW weile, habe ich mich nicht ein Stückchen für Köln interessiert.

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Nun ja, was macht man nicht alles für die Männer, Sonntagskleid raus und ab ins Auto.

Köln per Auto – nicht empfehlenswert. Alles verdammte Einbahnstraßen! Und man kommt da nicht mehr raus?! Selbst unser Navi hat irgendwann entnervt aufgegeben und nur noch mit „Please make a U-turn! … make a U-turn… NOW MAKE A F******* U-TURN!!!“ gepiepst.
Ich saß mindestens genauso genervt auf dem Beifahrersitz und hatte die ehrenvolle Aufgabe, die Kinder unter Kontrolle zu halten, das Navi irgendwie ruhig zu stellen, das sich plötzlich einschlatende Radio abzuwürgen, uns irgendwie durch diese verdammte Stadt zu navigieren und nebenbei noch unglaublich gut und ungestresst auszusehen.

Ok, der letzte Teil ist gelogen.

Endlich ein Parkhaus. Preis war zu dem Zeitpunkt auch schon egal – die hätten auch 10€ die Stunde nehmen können (so wie in Amsterdam…..) und wir hätten trotzdem dort geparkt.

Mit großer Erleichterung sprangen wir alle aus dem Auto und stürmten ans Tageslicht.

Ein wenig verwundert stellten wir fest, dass wir wohl direkt unter dem Dom geparkt hatten – umso besser, so konnten wir wenigstens nicht das Parkhaus vergessen.

Dann ging es los. Dom von außen. Dom von vorne. Dom mit Brunnen. Dom von der anderen Straßenseite. Dom in Nahaufnahme. Dom von innen. Gemälde im Dom. Bilder im Dom. Statuen im Dom.

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Arrrrgh! Im Schneckentempo bewegten wir uns vorwärts und die Kinder fanden es (verständlicher Weise) alles andere als spannend.

„Nein Mia, ihr könnt hier nicht Himmel und Hölle spielen.. ich glaube das mögen die Heiligen hier nicht ganz so sehr..“

Ich ging also mit den Kindern schonmal ein wenig vor und wartete gespannt darauf, wann er es bemerken würde.
Zu meiner Überraschung dauerte es dann doch nicht so lange und er gestand ein wenig schlecht gelaunt genau das, was ich auch die ganze Zeit dachte – wir haben schon schönere Kirchen von innen gesehen.

Gut, von außen ist der Dom wirklich beeindruckend, aber irgendwie kommt drinnen kein „feeling“ auf.

Wir beschlossen, einmal auf den Dom zu steigen. Mit den Kindern. Dumme Idee. Irgendwas um die 500 Stufen in einem engen Spiralgang in dem zwei Erwachsene schon große Mühe haben, nebeneinander zu stehen. Wir wollen garnicht erst davon sprechen wie das ist, wenn sich zwei Erwachsene, einer davon leicht übergewichtig und mit voller Kameramontur, aneinander vorbeizuquetschen versuchen… Dazu kommt noch, dass man ja immer auf der rechten Seite geht. Nur- bei einer Spiraltreppe sind die Stufen rechts halt sehr schmal. Das Kinder da nicht so den Halt drauf finden (und Erwachsene mit ihren Riesenfüßen noch viel weniger) schien einigen von oben kommenden nicht zu passen. So wurde geschubst und gedrängelt was das Zeug hält und ich sah mich die ganze Zeit mit der Frage konfrontiert was ich wohl bei einem eintretenden Notfall machen würde…

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Wir kamen heile oben an. Außer uns waren nur ein paar Niederländische, jede Menge Deutsche und ein paar vereinzelte Chinesische Touristen anwesend. Daher hielt ich für ein paar Sekunden lang den Atem an, als uns von einer deutschen Bratze (um die 16 vielleicht) ein „Och, immer diese F****ing Japaner überall! Ist voll zum Kotzen!“ engegenscholl.
Gut, dass der Herr noch kaum Deutsch verstehen kann… und ich übte mich mal wieder im Fremdschämen.

Aber zumindest die Aussicht von oben ist wirklich schön..

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Heile wieder unten angekommen, mit wobbeligen Beinen versuchend das Gleichgewicht zu halten, schlug der Hunger zu.

Wie so oft während dieser Reise gab es erstmal die Frage: Was essen wir jetzt? Und darauf die immer gleich lautende Antwort: Hmm.. in meinem Reiseführer steht nicht das es hier ein gutes japanisches Restaurant gibt. Lass uns Italienisch essen gehen.

„Italienisch“ ist übrigens das Codewort für „Spaghetti Carbonara“. Wie ich herausfand ist das fast das einzige Essen, dass er ohne großen Kampf akzeptiert.
Ich hatte keine Lust auf Diskussionen und somit fielen wir im nächsten italienischen Restaurant ein, das wir finden konnten.

Danach streiften wir noch ein paar Runden durch die Stadt, schauten uns die ganzen Liebes-schlösser an der Hohenzollernbrücke an, scheuchten die Kinder über den Marktplatz und fielen schließlich ziemlich erschöpft wieder ins Auto.

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Der Teil mit „Autofahren in Köln“ wiederholte sich an dieser Stelle nochmal. Haargenau so. Nur, dass ich mir keinerlei Mühe mehr gab ungestresst und sexy auszusehen. Die Kids haben es auch nur ganze 10 Minuten durchgehalten und schlummerten dann fröhlich vor sich hin…

Wir ließen den Tag am japanischen Tempel in Düsseldorf ausklingen.. ein recht hübsches Fleckchen Erde, dass doch tatsächlich einen Hauch Japan wiederzugeben vermag.
Vielleicht setzt ich mich mal an einen Post über „Japan in Düsseldorf“…
Nach einem spontanen Streifzug durch die Wohngegend rund herum (aka. das japanische Viertel) beschloss meine bessere Hälfte auch spontan, dass wir und dort eine schöne Wohnung suchen werden sobald er hier ist – und wir es uns leisten können… ich fange dann schonmal an zu sparen……


Deutschland mit japanischen Augen sehen… Teil 1 – von Süd nach Nord nach Süd

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Immer wenn ich mit meiner besseren Hälfte unterwegs bin, frage ich mich wie er wohl die Reise sieht, was für ihn interessant war, wie unterschiedlich unsere Ansichten wohl sind..

In Japan gleicht sich das recht stark an. Wir mögen beide die ruhigen und Touristenfernen Orte lieber, freuen uns wenn wir inmitten der japanischen Pampa stehen und die Sterne bewundern können, haben noch nichtmal Differenzen auf Grund der Musikauswahl – und nur ganz ganz selten gibts mal eine Diskussion über Essen (meißtens dann, wenn ich nicht schnell genug sage, dass das Essen „tottemo oishiiiiiiii!!!“ ist – oder wenn ich mal wieder zu lange brauche um die handgeschriebenen Kanji auf der Karte zu entziffern..).
Ich habe das Fotografieren sogar mehr oder minder aufgegeben, da wir eh das gleiche knipsen und er (noch) die bessere Kamera hat..

In Deutschland dagegen sieht das ganze anders aus. Es werden die Touristen-hochburgen angepeilt und ich fange am Besten garnicht vom Essen an, denn das würde den Rahmen hier erheblich sprengen.

Auf Grund des vorhandenen Dauerzeitmangels fiel unser Reiseplan auch recht schlicht aus. Frankfurt – Göttingen- Hildesheim – Düsseldorf – Soest – Heidelberg – Rothenburg o.T. und zurück nach Frankfurt. Nichts wildes wie zuvor befürchtet und in Frankfurt haben wir auch nur den Flughafen und unser Hotel gesehen.

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Auf dem Weg in meine Heimatstadt Hildesheim, legten wir einen kurzen Zwischenstopp in Göttingen ein „um die Uni anzuschauen“ wie er so schön säuselte, denn dort kommen einige der klügsten Köpfe der Physik her – und da der Herr ja studierter Physiker ist, trippelten wir alle brav einmal durch Göttingen.
Gut, für mich ist das jetzt nich soooo besonders, denn in der Stadt war ich schon einige Male, die alten Gebäude kannte ich auch schon und für die Kinder waren dann auch eher Eiscaffee und Spielplatz interessant, aber die Augen meiner besseren Hälfte leuchteten – somit waren wir alle zufrieden (gut.. die Kinder waren erst nach einem Eis so richtig zufrieden…)

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Nebenbei bemerkt, am vorherigen Tag brauchte man draußen noch quasi einen Wintermantel – dann in Göttingen überfiel uns plötzlich der Hochsommer. Ein hoch auf NICHT VORHANDENE Sommerklamotten.

Die Altstadt abgehakt, war der Herr irgendwie trotzdem nicht recht zufrieden. Die Uni wollte er sehen. Die für Physik. Ortskundige wurden also ausgequetscht warum denn bei den alten Gebäuden das gesuchte nicht dabei war – und siehe da, die Abteilung für Physik war vor ettlichen Jahren ausgelagert worden und findet sich nun 10 Minuten per Auto entfernt.
…natürlich sind wir sofort dort hingefahren…. aber der Anblick war eher enttäuschend.
Keine Historischen Gebäude mehr. Nur moderne Glas- und Betonbauten mit herzlich wenig charme und spärlich verteilten Infotafeln.
Nach einer halben Stunde angespannter Diskussion inklusive google und Wikipedia Befragung – wohlgemerkt immernoch in der knallenden Sonne- konnten wir ihn dann doch noch dazu bewegen, Göttingen als abgehakt zu erklären und unseren Weg fortzusetzen.

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Auf nach Hildesheim! Da waren wir letztes Jahr schonmal, somit sparten wir uns das Touristenprogramm durch die Stadt, genossen die Zeit mit der Familie und verschafften ihm die Gelegenheit grobe Mettbratwurst zu grillen.

Jetzt sind wir ja doch beim Essen gelandet.. gut.. ich mache es kurz…

Japanische Würstchen sind so ziemlich das Schlimmste (neben Natto) was man nur essen kann! Vor allem, wenn man aus einem „Wurstparadies“ wie Deutschland kommt! Als mein Männe das erste Mal in good old germany Würstchen probiert hat, entwickelte sich eine tiefe Zuneigung…….. und seit dem bettelt er immer darum, doch bitte bitte zu grillen wenn er im Land ist.

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Wir grillten also was das Zeug hielt, besichtigten dazwischen noch das kleine Schloss Marienburg, das wunderschön in den Hügelchen um Hildesheim trohnt (ist wirklich einen Ausflug wert!) und grillten weiter, bis wir zurück nach Düsseldorf aufbrechen mussten.

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Vollgefuttert und mit Jetlag. Ein Spaß sage ich euch! Streckenweise sind wir mit 60!!! über die Autobahn gerollt! Für die 300km haben wir um die 5 (!?) Stunden gebraucht… aber wir sind sicher und heile angekommen. Er ist halt doch ein guter Fahrer, der lieber eine Runde Pause macht statt Gas zu geben und uns in die nächste Leitplanke zu befördern.

Tja.. in Düsseldorf ist alles beim Alten geblieben. Die Kinder wurden in Schule und Kindergarten gescheucht und wir haben das ganze Bürokratenzeugs erledigt, dass so gemacht werden muss wenn jemand versucht in Deutschland Fuß zu fassen…

In seiner Sicht ist Düsseldorf für Japaner ein guter Ort zum leben. Es gibt ein japanisches Viertel (nein, nicht die Immermannstraße!), eine japanische „Einkaufsmeile“ mit Supermärkten die so ziemlich alles haben was man braucht (Immermannstraße) und viele Einrichtungen die für einen Japaner hilfreich bis unverzichtbar sind.
Ganz zu schweigen von den Restaurants die sich hier so tümmeln.
Sogar einen kleinen Tempel gibt es. Plus Kindergärten und einer Schule. Und japanische Kaffeekränzchen der Damenwelt. Und gemeinsame Aktivitäten der jap. Gemeinde. Und und und….
Der einzige Haken – es ist teuer. Wer in Düsseldorf japanisch leben will, muss meißt tief ins Portmonait greifen..

Nun ja, nach Bürokratenzeugs ist man meißt sehr hungrig, dementsprechend probierten wir uns durch ein paar der Restaurants. Einige davon kannte ich vorher schon, in andere hatte ich mich noch nicht hineingewagt.
Am schönsten fanden wir alle 4 jedoch das Essen im Takumi, da wir den Tatami Platz ergatterten und somit bequem sitzen und und unsere Ramen schlürfen konnten. Bfs Wertung fiel dementsprechend mit „fast wie zu Hause!“ auch sehr gut aus – nur am Preis gab es natürlich was zu meckern, da die heimatliche Schüssel Ramen etwa die Hälfte weniger kostet…

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