Aktuelles

Scheidung wider Willen

 

Wir sind aus dem Urlaub zurück! Nicht ganz so erholt wie gehofft (schließlich musste ich ja für Männe auch im Urlaub kochen…….) , aber trotzdem war es toll~

Südtirol ist für mich ein Stück Kindheit, ein Stück Heimat und es war spannend es alles jetzt 10 Jahre später nochmal neu zu entdecken.

Manches war enttäuschend, anderes war überraschend und oft habe ich inne gehalten und mich gefragt, mit was für Augen meine Kinder es sehen…

In den zwei Wochen war oft echt verdammt schlechtes Wetter, aber trotzdem haben wir sehr viel unternommen. Es tat gut, einfach mal rauszukommen!

Was ich hier auf dem Blog noch garnicht geschrieben habe (glaube ich..) ist, dass ich vor ein paar Monaten eine Stelle als ALT angenommen habe in der gleichen Sprachschule, in der auch meine beiden Zwergnasen japanisch lernen.

Ich unterrichte jetzt also eine Gruppe mit Kindergartenkindern und eine Gruppe mit Grundschülern – außerdem habe ich auch die Betreuung der Jüngsten 2x Wöchentlich übernommen.

Genau das, was ich gebraucht habe! Die Kleinen sind einfach toll und mit einigen Eltern verstehe ich mich auch richtig gut, so dass ich immer mit viel Motivation und guter Laune in die Schule – und auch wieder nach Hause gehe.

Trotzdem ist es natürlich anstrengend. Ich habe mir vorher nie so richtig Gedanken darum gemacht, was es heißt Lehrerin zu sein (obwohl ich mit zwei Lehrer-Eltern ja eigentlich bestens darauf vorbereitet hätte sein müssen).. viel Vorbereitung, viel Nachbereitung, Berichte schreiben, Lernziele prüfen, Stunden erarbeiten etc.

Da kam der Urlaub genau richtig um nochmal ein wenig Kraft aufzutanken!

 

Wir haben es sogar bis nach Verona geschafft UND uns Aida in einer alten Inszenierung angesehen. 5h Popo auf Steinstufen plattsitzen und erst weit nach Mitternacht wieder in der Ferienwohnung ankommen – check ^^

Töchterchen hat übrigens gut erkannt, warum Männe und ich zusammen sind und geheiratet haben! Wisst ihr es auch?
(Antwort folgt im nächsten Post 😉 )

 

 

Bevor ich mehr über den Urlaub schreibe, muss ich aber das Aktuellste Ereignis hier loswerden – mein Mann hat die Scheidung eingereicht.

 

Ausversehen.

 

Als er gestern von der Botschaft nach Hause kam, sah er recht bedröppelt aus und hielt mir ein Papier entgegen mit Hanko und vielen lustigen Kanji, die ich auch in 100 Jahren wahrscheinlich nicht entziffern könnte.
Auf die Frage, was denn los sei kam ein „..ich habe die Scheidung eingereicht…“ zurück.

Schock. Verwirrung. Hä?

Scheidung? Aber wir sind doch erst 3 Monate verheiratet? War mein Essen so schlimm?

Da fing er schon an zu kichern…

Das Papier für Eheregistrierung und das Papier für die Beantragung der Scheidung sehen sich nämlich verdammt ähnlich! Nur ein paar Zeilen sind unterschiedlich und mein Allerliebster Lieblingsmann hat es erst gemerkt, als der Herr am Nachbartisch angefangen hat zu lachen als er das Papier einreichen wollte..

Tjaja, grade nochmal gut gegangen – er hat dann das richtige Papierchen ausgefüllt und abgegeben, nun kann unsere Ehe doch noch in Japan registriert werden und alles ist wieder rosa Watteplüsch!

Sodele.. ich gehe dann mal wieder meinen Hausdrachentätigkeiten nach 🙂

Man sieht sich~

 


DINGE! – oder.. warum es eine super Idee ist, einen Japaner zu heiraten

 

Lange lange ist nichts, aber auch rein garnichts Spannendes passiert!

Ich habe einen muckeligen Job an der japanischen Sprachschule bekommen, auf die auch meine beiden Zwerge gehen und bin somit quasi nun Vollzeit beschäftigt.

Für ein japanisches Unternehmen zu arbeiten ist super lustig… meißtens… aber das ist etwas für einen anderen Post.

Heute waren wir im japanischen Generalkonsulat zur registrierung unserer Ehe nach japanischem Recht.

Fast. Denn wir konnten sie nicht registrieren!

Ich weiß garnicht, worüber ich mich mehr aufrege.. Männes Weltverständnis von „du bist die Frau, du bist für Papierkram zuständig“ (natürlich sind alle Formulare ordnungsgemäß in japanisch und in japanisch mit Kanji und Kringeln auszufüllen….) oder über die fiesen kleinen Tücken, die das alles so für einen bereit hält!

Immer wenn du denkst schlimmer geht nicht, setzt Japan einen oben drauf.

Visum für Deutschland bekommen, hahaha, Kinderspiel! Job finden? Pffffft…. mit Links! Heiratsdokumente zusammenkratzen? Fast schon wie Urlaub…

Wusstet ihr, dass man die japanische Eintragung ins Eheregister mit seinem alten Ausweis machen muss? Also dem, den man vor der Namensänderung hatte?

Nein?

Ich auch nicht….

Gottseidank habe ich mir vom alten Perso nur den Rand zum ungültig machen abschnipseln lassen, aber es war ein schier endloser Kampf, der Dame auf der anderen Seite des Schalters begreiflich zu machen, dass wir hier in Deutschland normalerweise bei einer Namensänderung SOFORT neue Pässe beantragen und diese gleich nach der Hochzeit abholen.. und meißt auch unseren alten direkt beim Amt lassen..

Sie haben es gefressen. Nächster Punkt – Übersetzung meines alten Ausweisschnipsels UND meines neuen Ausweises.. natürlich alles auf Beamten-Japanisch und auszufüllen ohne die Verwendung von Romaji! Yay!  *Papiere zu Männe rüber schieb*

Aber Männe hatte auch keine Zeit, denn sein mühsam ausgefüllter labyrinth artiger Zettel wurde mit bunten Klebestickern versehen.. gelb für *mööööp, hier muss was eingetragen werden*, Orange für *Ergänzung notwendig* und Rot für * OMG, Sie sind zu dämlich diesen Zettel vernünftig auszufüllen – fangen Sie nochmal ganz von vorne an!*

Er sitzt jetzt hier mit der 7. Kopie, die er nun hoffentlich ohne Fehlerchen ausfüllt. Werde heute Nacht bestimmt von Klebezetteln in meinen Träumen heimgesucht.

Außerdem teilte uns die Dame ebenfalls lächelnd mit, dass wir doch bitteschön ein zweites Koseki Tohon SOFORT vorlegen müssten, sonst könne Sie unsere Unterlagen nicht mitnehmen….

Wiebitte? Ein Zweites? Sofort?? Ööööööööhm….

Und alle anderen Unterlagen bitte auch in 2-3 facher Ausfertigung. Bitteschön.

Ich sollte mal einen Guide zum Thema „Wie heiratet man einen Japaner“ schreibseln… ich gehe jetzt ne Runde heulen und Reisetäschchen weiter packen, morgen gehts ab in den „inner-europäischen“ Urlaub. Yosh!

 

 


Danke!

 

 

Vielen vielen lieben Dank für die ganzen Glückwünsche, Mails und Nachrichten!  Wir haben uns beide ein Loch in den Bauch gefreut (das wir sogleich mit Kuchen gestopft haben..) ^^

Ich kann es noch immer garnicht so richtig glauben, aber ja, wir haben es wirklich getan!

Spontan, schnell, durchgeknallt und einfach perfekt – besser hätte es kaum sein können!

An unserer Seite waren die besten Gäste der Welt (auch wenn ich zwei Mädels sehr vermisst habe.. das nächste Mal weniger spontan und dafür dann mit euch zusammen!!), die diesen Tag zu etwas ganz Besonderem gemacht haben.

Ich sage nur failed Fusion & Powerranger……

 

 

 

 

 

Der Weg bis zur Hochzeit war anstrengend. Manchmal hätten wir beide am Liebsten alles hingeworfen und einfach wie bisher weitergelebt – aber verheiratet zu sein ist irgendwie nochmal etwas Besonderes und deshalb haben wir tapfer durchgehalten.

Die Nähe zum Japantag war übrigens nicht beabsichtigt, vor allem da ich eigentlich schon fest geplant hatte, zu einem Bento-Treffen zu gehen und die düsseldorfer Innenstadt generell rund um den Japantag möglichst zu meiden ist….  aber so hatten wir an unserem ersten Tag als Eheleute das Vergnügen ein wunderschönes Feuerwerk zu sehen, das wie für uns gemacht war!

So, und nun muss ich noch zwei lieben Menschen ein riesen Dankeschön zukommen lassen –

Liebe „Kissen“, danke dass du an meiner Seite warst, mich am Vortag (und die ganze Zeit davor) ertragen hast, mich gepiekst und angeschubst hast und zu guter Letzt – Danke für die beste Hochzeitstorte der Welt!

 

 

 

 

Lieber K. am liebsten würde ich dich Knutschen dafür, dass du mit deiner Kamera um uns herum gewuselt bist und all die schönen und verrückten Dinge des Tages eingefangen hast… aber ich glaube dann werde ich von deiner besseren Hälfte und von meinem Männe ganz fest geknuddelt und gewuddelt…. deshalb fühl dich nochmal virtuell gedrückt – ich freue mich schon darauf die Bilder zu sehen!!

 

(und auch ein kleines Dankeschön an IKEA – ohne das Schwedische Wunderland hätten wir wohl kaum am Vortag noch spontan Teller, Schüsseln, Tassen, Gläser, Deko UND 2 SCHRÄNKE FÜRS KINDERZIMMER kaufen können XD)

 

Auf gehts in den Alltag und den Behördenwahnsinn, alle Papiere umschreiben zu lassen! Wohoooo!
….zumindest habe ich jetzt wieder ein bisschen mehr Zeit zum bloggen ; )

 


we did it!

 

 


Papierkrams und so..

Beim Umzug nach Deutschland dachte ich ja schon „au backe“ dank des ganzen Papierkrams, aber nun gehts ans Eingemachte.

Nach dem Antrag sind wir direkt zum Standesamt gedackelt. Man will schließlich keine Zeit verlieren und am liebsten schon vorgestern verheiratet sein. Oder so. Unser Traumdatum wäre der 7.4. gewesen..

Den Zahn hat man uns beim Standesamt ganz schnell gezogen. Papiere. Viele. Arrrgh!

Eigentlich sind es ja garnicht so viele Papiere – nur, wie soll man an den ganzen Mist in Japan rankommen?!

Benötigt werden: 1 Auszug aus dem Familienregister (Koseki) und 1 Ehefähigkeitszeugnis. Beides mit Apostille und beglaubigter Übersetzung von einem gerichtlich bevollmächtigten Übersetzer. Evtl. könne man das alles übers Konsulat beziehen, aber man sei sich nicht sicher…

Auf zum Konsulat!

Möööööööp. Is nich! Hier bekommt man keine Papiere. Kein Koseki, kein garnichts – und „bestellen“ kann man die Papiere hier auch nicht, ist ja schließlich nicht deren Schuld, dass wir auf die Idee gekommen sind zu heiraten.

Nächster Gedankengang „Koseki…Koseki? Das müsste doch irgendwo bei Muttern rumfliegen…“ – also schnell an den PC und Skype unsicher machen. Koseki Tohon fliegt tatsächlich noch in einer Kiste rum, also schnell gegoogelt wie man an die Apostillen und das andere Papierchen kommt.

Mist. Für die Apostillen dürfen die Schriftstücke nicht älter als 2 Wochen sein und alles muss PERSÖNLICH beantragt & abgeholt werden. *hust*

Über 10 Ecken und Endlostelefonate haben wir dann herausgefunden, dass FMIL sehr wohl die Papiere für uns beantragen kann. Erleichterung. Für ca. 24h.

Dann kam ein Anruf…. es gibt 3 (!!!) Versionen vom Koseki! Welche bräuchten wir denn??

Ich habe mich also ans Telefon gehängt und den netten Standesbeamten nochmal angerufen.. nur war der auf einmal garnicht mehr so nett. Auskünfte am Telefon gibbet nicht, müssen sie herkommen!

Gnarf. Hab ja auch nur nen vollen Terminkalender (wirklich!! Seit ich „zu Hause“ bin, bin ich mehr unterwegs als je zuvor!) und streikende Bahnen.. aber auf dem Papierchen steht „japanische Heimatbehörde“, also fällt ein Papierchen schonmal weg, denn das hätte man in Männes Registrierungspräfektur (am Hintern von Japans Pampa.. quasi in der Pampa der Pampa) abholen müssen.

Bleiben noch Zwei.

Einmal eine Version in der nur steht „Person A. darf ohne Einschränkungen heiraten“ – und einmal die Version „Person A. darf Person B. heiraten“.

Nochmal das Standesamt angerufen – muss mein Name wirklich in dem Papier mit drinstehen? Und wenn ja, waruuuuum?

Auch dieses Mal strafte mich der Standesbeamte mit Verachtung „ich habe ihnen doch schon gesagt, dass ich ihnen am Telefon keine Auskunft darüber geben kann!“

Tschakka, so macht man sich Freunde…

Nach langem Hin-und Her beschlossen wir dann, die 2. Version (A darf B heiraten) zu nehmen, da es uns sicherer erschien. Man kann daran schließlich nichts falsch verstehen.

Einen verzweifelten Anruf von FMIL später, mussten wir meinen Namen, mein Geburtsdatum und die Daten meiner Kinder noch ins Japanische übersetzen. Katakana.. oh wie ich sie liebe… und japanische Datumsangaben sind eine echte Plage! Hier im Konsulat liegen Kalender aus, auf denen man das japanische Datum errechnen kann XD

Als auch das endlich geschafft war, folgte eine Weile nichts mehr. Warten. Meh.

Vorgestern kam dann endlich die Nachricht – Papiere sind da! Jetzt gehts weiter mit den Apostillen!!

Für die Apostillen braucht FMIL jedoch eine Vollmacht..

Ein Hoch auf Japan, dass es Konbinis gibt!

Was Konbinis mit Vollmächten zu tun haben? Haha, Konbinis können ALLES! Man kann nicht nur Pakete von Amazon zu Konbinis schicken lassen und dort abholen, nein, man kann auch Daten auf deren Plattform hochladen und diejenigen, die die ID der Daten kennen, können sie vor Ort ausdrucken lassen!

Heute haben wir also fleißig an einer Vollmacht gebastelt, die wir eingescannt und hochgeladen haben – jetzt muss FMIL nurnoch in den nächsten Konbini um es abzuholen. Zur Sicherheit kommt noch Männes Hanko mit drauf (das hat er praktischerweise noch in Japan liegen lassen) und dann ab zur Post.

Mit ein wenig Glück sind die Papiere nächste Woche dann zurück und übernächste Woche dann bei uns! Yosh!

Eine (bezahlbare) Übersetzerin haben wir mittlerweile auch gefunden nachdem mein erster Anruf in einem Übersetzungsbüro mich mit dem Schock „120€/Seite“ zurückgelassen hat. Jetzt zahlen wir 70€, was auch noch ein ganz schönes Sümmchen ist, aber naja… ist ja für die Zukunft…

 

Halte euch auf dem Laufenden~

 


Es ist Frühling!

…und mit den ersten Blumen kam …. ein Heiratsantrag!

Abends, nachdem die Kinder schon im Bett waren, beim Tanzen durchs Wohnzimmer…

Männe wurde auf einmal ganz still, ging auf mich zu, nahm mich fest in den Arm und flüsterte mir ins Ohr „kekkon suru… kekkon shimashou..ka..?“

Natürlich habe ich geheult und natürlich habe ich „Ja“ gesagt!

Auch ohne Ring und ohne Kniefall bin ich mir sicher, dass es das Richtige ist. Ein Leben ohne einander ist schon lange nicht mehr vorstellbar und jetzt ist es nur ein Stück offizieller.

Nun sind wir also verlobt…

Der Schritt hat Mut gekostet, denn für ihn bedeutete es auch gleichzeitig Aufgabe seines Lebens und seiner Familie in Japan (im traditionellen Sinne).
Viele Angstgefühle und viel Verunsicherung. Als ältester Sohn nicht für Mutter und Geschwister da sein zu können, leben in einem fremden Land..

Wir packen das! So wie wir bisher alles gepackt haben!

Natürlich versinken wir jetzt grade im Planungschaos, denn es gibt zu viele Sachen, die organisiert werden müssen, angeschafft werden müssen und vorbereitet werden müssen – wenn ich nur an die ganzen Papiere denke, wird mir schon schlecht.. aber wir gehen es an.

Stück für Stück.

がんばります~


busy world

Heute gibt es extra nur für euch eine Portion „jammern auf hohem Niveau“.

Männe hat vor kurzem einen neuen Arbeitsvertrag bekommen, denn zwei der japanischen Firmenriesen hier haben beschlossen, in bestimmten Abteilungen zu fusionieren – und dann brach das Chaos aus.

Neues Visum, umänderung sämtlicher Daten wie Versicherung, Bank, Rentenkrams und mehr – ich kam aus dem übersetzen und erklären kaum noch raus.

Dann kamen neue Aufgabenfelder dazu, denn seine Abteilung ist eine Two-Men-Show aka. es gibt nur seinen Boss und ihn. Jetzt packen wir noch eine Priese ultra wichtige Geschäftsreisen oben drauf – und voila, eine neue Hölle ward geschaffen.

Er hat mir neulich einen Terminplan vor die Nase gehalten. Alles rot! Jeden Tag mindestens 2 Meetings. Jede Woche mindestens 1 Geschäftsreise. Und das waren nur die „angekündigten“! Wir hatten im letzten Monat ganz viel Spaß mit den spontanen Geschäftsreisen..

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Boss: Hey, du bist doch Montag-Mittwoch in Polen, oder?

Männe: Jupp

Boss: dann hast du ja Donnerstag und Freitag noch Zeit, ne?

Männe: …hab nur den Papierkram zu erledigen von den letzten 600 Geschäftsreisen..

Boss: Ja supi, ich habe dir direkt mal nen Flieger gebucht – Mittwoch fliegst du nach dem Meeting direkt nach Italien weiter und Donnerstag von dort nach Holland. Nach Deutschland darfst du erst Freitag abend wieder zurück und für den Papierkram hast du ja auch noch das Wochenende…

Männe: …

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Boss: Pack deine Koffer Kricky, du darfst mich heute Abend nach Rotterdamm fahren, damit wir da morgen an zwei Meetings teilnehmen können, die gleichzeitig stattfinden. Du eins, ich eins. Vorbereiten kannst du dich im Hotel – ist übrigens ein Thema, von dem du noch nie zuvor etwas gehört hast *Mwahahaha*

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Manchmal stelle ich mir den Boss mit kleinen Hörnchen vor… aber eigentlich kann man ihn auch nur bemitleiden. Er hat Frau und Kinder in Japan. Sie konnten (*wollten*) nicht mit, weil die japanische Highschool ziemlich wichtig für den Werdegang der Kids ist und es somit undenkbar wäre, sie hier auf die japanische Schule zu schicken. Sehen können sie sich wenn es hochkommt 1-2x im Jahr.
Im Januar waren sie für ein paar Tage zu Besuch und Boss hat es gewagt, Urlaub zu nehmen… wobei Urlaub dadurch definiert war, dass er tagsüber schlecht zu erreichen war und nachts dann durchgeackert hat.

Männe hat „glücklicherweise“ einen deutschen Vertrag der seine Arbeitszeiten reguliert, wobei Geschäftsreisen an Wochenenden nicht als Arbeitszeit angerechnet werden und generell Überstunden unbezahlt bleiben. Das neue System hat auch keine elektronischen Stempelkarten mehr, sondern die Arbeitszeit wird „auf Vertrauensbasis“ vom Arbeiter aufgeschrieben und eingereicht….mit der Empfehlung, doch bitte die aufgeschriebenen Stunden im Ramen zu halten.

Im Endeffekt wird von Männe also hier erwartet, dass er wie ein „richtiger Japaner“ arbeitet. Einzige Ausnahme ist, dass er hier auch effektiv arbeiten MUSS – in Japan sieht das ja meißt ein bissel anders aus.

Für unsere Beziehung ist es manchmal anstrengend, aber mittlerweile kommen wir gut damit zurecht. Ich habe genug Freiraum, um meinen Dickkopf durchzusetzen und auch mal Dinge zu machen, von denen er nicht so viel hält – und er hat seine Ruhe vor mir. Unsere gemeinsame Zeit ist jetzt zu etwas Kostbarem geworden und wir genießen es ganz anders als wir es früher getan haben. Manchmal fühle ich mich, als wären wir ein altes Ehepaar. 300 Jahre verheiratet und noch immer glücklich zusammen. Außerdem finden wir in dieser neuen Situation jetzt auch wieder neue Aspekte am anderen, die wir vorher nicht wahrgenommen haben.

Streit gibt es in unserer rosa Puschelwelt daher nurnoch selten. Eigentlich nur, wenn er mich mal wieder im Schlaf aus dem Bett geschubst hat (jetzt, wo wir nichtmehr auf Futons schlafen, tut so ein Fall ganz schön weh…) – oder er mir meine Schokolade weggefuttert hat, wobei er letzteres meißt mit einer Prise Humor charmant abstreift („du wolltest doch eh abnehmen um näher an mein PERFEKTES Gewicht heranzukommen…“*unschuldig blick*)

So, jetzt muss ich aber ganz schnell noch ein wenig putzen und mir was fürs Abendessen überlegen (…da ich ja jetzt eine „gute Hausfrau“ bin…), denn er kommt heute Nacht für ein paar Stunden nach Hause. Wohooo.

 

Edit: hab grad den Anruf bekommen, dass er heute doch noch nicht nach Hause kommt weil wegen und so.. meh. Dabei wollte ich doch eine super Hausfrau sein und habe das Essen schon fast fertig gehabt und alles blitzeblank geputzt. Meh. Naja, kommt jetzt Frischhaltefolie und ein rosa Klebezettelchen mit Herzen und einer Anleitung für die Mikrowelle drauf und gut ists. *Kinder vom Chaos machen abhalten geht*


neulich beim PTA meeting..

could someone get me that shirt? pretty pleeeeeeease?

Ja…auch mich hat es ereilt. Nachdem sie herausgefunden haben, dass ich jetzt gaaaaanz viel freie Zeit habe, wurde ich praktisch zur Teilnahme gezwungen. Hatte schon fast ein wenig Panik. Lauter Übermütter. Ich, eingepfercht mit „denen“ in einer kleinen stickigen Kneipe.

Aber dann kam mein Lichtblick – da ich ja auch zum übersetzen missbraucht werde, wurde die japanische Mutti (keine Übermutti!! Wohoooo!! – und gute Freundin von mir.. doppelt Wohooo! Nennen wir sie Y-san) ebenfalls gezwungen mitzukommen.

Wir hätten eigentlich eine olympische Medallie in Synchron-Augenrollen verdient, aber da es ja um die lieben Kleinen geht (und in Sochi bislang noch keiner darauf gekommen ist, Augenrollen als Disziplin einzuführen…), konnten wir uns nicht rauswinden.

Also ab in die Kneipe.

O-ton (sie versteht Deutsch gut, spricht aber nur wenig):

Y-san: ooooooh… vielleicht wir können uns lustig trinken?

ich: Hmm. Eigentlich eine gute Idee. Können wir dann auch so tun wie „die“?

Y-san: ja! Unbestimmt!

ich: sprechen wir dann nurnoch Japanisch? Dann können wir damit angeben, dass unsere Kinder total intelligent und gebildet sind und warum deren Kinder noch nicht 5 Sprachen fließend sprechen!

Y-san: haha, jaaaa! Wir Japanisch und Deutsch und Englisch und Chinesisch und iiiihr?

………

Plan in die Tat umgesetzt – aufgebrezelt und ab in die Kneipe. Eine Horde ausgehungerter Mütter mit dem Plan, fleißig anzugeben wie toll ihre Kinder doch alle sind… und ferner noch ein bissel was für die Schule zu planen. Haha. Ha.Auf dem Tisch : eine Flasche Sekt.

Mutter 1: Und jetzt ein Toast!

Y-san(flüsternd): do you eat toast when drinking sparkles?

ich(flüsternd): seriously?!

Mutter 2: CHINCHIIIIIIN *kling*

Y-san & ich : *pruuuuuuuuust*

Wir sollten wirklich eine Medallie bekommen. Oder zumindest eine Urkunde. Oder mehr Alkohol. Muss ich noch erwähnen, dass der Abend danach für uns beide gelaufen war?

Better stick with tea next time…. wobei ich seeehr bezweifle, dass wir jemals wieder zu einem solchen Treffen eingeladen werden…

Ps: *chinchiiiiiiiiin* !

PPs: habe jetzt auch endlich mal die Linkliste/ den Blogroll aktualisiert! Wohooo!


Valentinstags wrap up

 

Da war er wieder. Valentinstag. So wie jedes Jahr. Warum schreibe ich eigentlich noch darüber? Nein, halt, lasst mich die Frage umformulieren: Warum habe ich nicht schon viel früher darüber geschrieben?!

Ja, so klingt es richtiger.

Valentinstag also. Der Tag an dem die japanischen Mädels „all crazy“ gehen, schweineteure Schokolade kaufen oder Schoki selber machen. Mit Blut drin. Oder Haaren. Von Körperteilen, die ich nicht näher aufführen mag. Oder auch einfach mal nur Spucke. Yosh.

Habe leider vergessen Männe zu fragen, ob die J-boys dann tatsächlich den Mist futtern wenn sie immer davon ausgehen müssen, dass da ein großer Anteil „Extraliebe“ enthalten ist. Das würde aber erklären, warum er die Schokolade von mir noch nicht wirklich angerührt hat…

Um es abzukürzen – wirklich Valentinstag gab es bei uns nicht.

Männe war von Sonntag Mittag bis Freitag spät auf Geschäftsreise irgendwo zwischen Zürich und Bodensee.. damit war klar, dass da nicht mehr großartig was laufen würde. Meh.

Eigentlich wollten wir romantisch essen gehen, aber Donnerstag bekam ich die Nachricht „ich werde wahrscheinlich zu müde sein – bitte koch was für mich“… doppelt Meh.

Brav wie ich bin, habe ich es natürlich ignoriert und vergessen einzukaufen. Es ist mir erst am Flughafen aufgefallen, und da war dann schon alles zu spät. Essen gehen anyone?

Nope.

In der Gefriertruhe habe ich noch eine Packung Udon gefunden. Fix ab auf den Herd damit, Ei und jede Menge Algen dazu – fertig war das Valentinstags Dinner.

Wir beschlossen, den Samstag zu unserem „richtigen“ Valentinstag zu ernennen. Zumindest ab dem Nachmittag, denn vormittags hatten wir Freunde zum Frühstücken eingeladen und wollten uns noch eine kostenlose Wochenration Misopaste abholen (über 1kg Miso! Für Lau! Ich liebe Düsseldorf!).

Alles super, nur essen gehen im geplanten Restaurant haben wir dann doch wieder gestrichen, da wir von Frühstück einfach noch viel zu satt waren.

Zuhause haben wir uns dann nurnoch aufs Sofa geschmissen und … sind eingeschlafen.

Gegen 3:00 morgens schaltete meine innere Uhr auf Alarm.

Ich: „I think we should go to bed.“

Er: „Bed? We are IN Bed!“

…sagte es, machte die für ihn typische Aufstehbewegung und …… fiel auf den Couchtisch. Aua.

Honey…you made my valentines day


Mr. Motivation

Darf ich vorstellen? Das ist Mr. Motivation. Oder Mrs. Motivation. Wir konnten uns nicht einigen. Mr. klingt jedoch „cooler“ (finde ich ). Findet ihr nicht auch, dass seine kleinen Tentakel einem entgegenbrüllen „Nope.“?
Need motivation? – Nope.

Mr. Motivation besucht mich gelegentlich. Wenn ich abends alleine auf dem Sofa sitze weil die bessere Hälfte mal wieder auf Geschäftsreise ist. Oder ich vor einem Nähaufrag sitze und am Liebsten davonrennen würde..und vor allem, wenn Männe mal wieder seine 2 Minuten hat.

Hey hey, ja ich weiß, dass wir Frauen euch Männern 99% unserer Zeit mit PMS auf die Nerven gehen – aber ihr Männer könnt das auch ganz gut!Gab es nicht mal eine Studie darüber, dass Männer auch quasi einen Zyklus haben und dementsprechend 1x im Monat ebenfalls etwas wie PMS zeigen?…. ich schweife ab.

Die letzten Wochen, nein, sogar der komplette letzte Monat war wirklich seeeeeeehr ruhig was unsere Beziehung anging. Kein größerer Streit, keine Missverständnisse, keine Nörgeleien über Essen. Vielleicht habe ich es auch einfach nur nicht gehört, weil mein Gehirn abgeschaltet hat – aber ich ziehe es vor zu glauben, dass da nichts war und freue mich darüber.

Alles rosa Wölkchen und so.Wäre da nicht ein kleiner wochenendlicher Aussetzer gewesen..

Wir wollten essen gehen. Mit den Kindern.

Kein Problem, haben wir ja schon oft gemacht – immer zwei teilen sich ein Set, denn Reis und Suppe darf man essen so viel man will und weder die Kinder noch ich schaffen jeweils ein ganzes Set.

Da wir die Speisekarte mittlerweile auch auswendig kennen, unterhielten wir uns auf dem Weg aso darüber, wer was bestellt – und da passierte er mir. Der alles entscheidende Fehler. Ich sagte „ich habe heute nicht ganz so viel Hunger“.
In meiner Sprache heißt das, dass ich auf keinen Fall ein eigenes Set schaffe und am Besten mit dem gefräßigeren der beiden Monsterchen teilen würde.. in seiner Sprache bedeutete es wohl etwas anderes…
Als das bestellte Essen ankam, wunderte ich mich schon warum er „mein“ Essen nahm. Als dann Sohnemann das zweite Set bekam und sowohl Töchterchen als auch ich komplett ohne etwas essbares dasaßen, wunderte ich mich weiter. Als Männe dann Töchterchen etwas von seinem Set abgegeben hatte, fühlte ich mich ignoriert.

Als ich fragte, ob ich denn auch noch etwas bekäme kam nur ein „du hast doch gesagt, dass du nicht so viel Hunger hast – ich lasse dir nen halbes Karaage über“ zurück.

Ich weiß garnicht mehr, in welcher Reihenfolge meine Gefühle rotierten – aber das Endergebnis war ganz klar : ich war sauer! Stinksauer!

Alle futterten genüsslich und ich wurde ignoriert! Also habe ich meine Sachen zusammengepackt, meinen Tee ausgetrunken und bin gegangen.

In einen Buchladen. Mit dem Vorsatz, ein Frustbuch zu kaufen.

Doofer Plan.

Die Bücher die mich interessierten waren entweder nicht da, oder kosteten direkt das Dreifache des japanischen Preises.

Mr. Motivation kam näher.

Wut wich Lethargie.

Mr. Motivation war angekommen.

Wir beschlossen, zusammen einen einsamen Caffee in der japanischen Bäckerei zu trinken und setzten uns in die hinterste Ecke.
Das Handy klingelte. Mr. Motivation schaffte es fast, mich vom rangehen abzuhalten – aber ganz so wollte ich dann doch nicht sein und nahm den Anruf an.

„Wir sind jetzt fertig mit Essen. Bist du in der Bäckerei? Wir kommen jetzt und holen dich ab.“

Hättet ihr nicht ein bisschen langsamer essen können? Ich habe mich schließlich grade erst hingesetzt und Mr. Motivation würde auch viel lieber noch ein wenig mit mir alleine sein! Kommt doch einfach morgen wieder um mich abzuholen…

Aber sie kamen. 2 Minuten nach dem Anruf. Und sie kauften mir mein lieblings Schokobrötchen als Wiedergutmachung.

Mr. Motivation ordnete seine Tentakel und verließ uns….

Jetzt ist alles wieder mit rosa Puschelwölkchen überzogen. Haben es letzte Woche sogar geschafft, uns zusammen einen Film anzuschauen! Einen kompletten Film!! Nur wir Zwei! Kuschelstunden auf dem Sofa und laaaaaaange Unterhaltungen inklusive. (Mit den Kindern haben wir auch einen Film gesehen – ebenfalls inklusive Kuschelstunden, aber die Unterhaltungen beinhalteten da doppelt so viel Lillifee & Batman..)


Pause.

Nein. Keine Pause vom Bloggen.

Ich ignoriere jetzt einfach mal (schon wieder) die vielen angefangenen Posts, die sich mittlerweile angesammelt haben und schreibe mal wieder etwas … Neueres?!

In den letzten paar Monaten hat sich hier so einiges getan – und eins muss jetzt mal raus.

Ab dem 1.3. bin ich offiziell keine Studentin mehr. Vorerst.

Warum? tja…

Kinder, Arbeit und Studium war doch ein wenig viel. Vor allem die Kinder haben da in letzter Zeit sehr drunter gelitten und auch ich hatte immer mehr Erschöpfungszustände als mir lieb war.

Wisst ihr eigentlich was das für ein psychischer Druck ist, wenn alle Eltern um einen herum „housewifeys“ sind? Natürlich reiben sie einem bei jeder Gelegenheit unter die Nase, wie gut und toll es doch für ihre Kinder ist, dass sie zum Mittagessen nach Hause kommen (da kann man sie nämlich toll mit Ultra-super-mega-Bio-Futter vollstopfen). Und natürlich haben sie jeden Tag schon verplant.

„Also, Montags hat die Kitty* (*=Name der Schreiberin bekannt) immer Reitunterricht. Dienstags ist sie in der Tanzschule, Mittwochs gehen wir zum Singkreis, Donnerstags hat sie Gymnastik und Freitags geht sie zum Förderunterricht für sehr begabte Kinder. Am Wochenende haben wir dann noch einen Schwimmkurs und unsere Lesestunde.“

Ja… und danach brauchen die Kinder dann den Rest ihres Lebens eine Therapie um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können, da Mami sie noch nichtmal alleine über eine Ampel gehen, geschweige denn aufs Klo gehen lässt. Meh.

Aber die armen armen Kinder, die in der Nachmittagsbetreuung versauern müssen… meine armen Kinder.

Selbst wenn du als normal tickender Mensch weißt, dass diese Überbetüddelungen definitiv eher Strafe als Segen für die Kinder sind, knarzt es doch im Gehirn und man fängt an sich zu fragen, ob man eine gute Mutter ist. Ob es so weitergehen kann.

Dann kommt dazu, dass sich eines der Kinder in der Schule kompett verweigert – und man sucht die Schuld bei sich (obwohl man nach außen hin sehr sehr sicher ist, dass das zum Großteil die Lehrer verbockt haben..aber halt nur nach außen..).

Man überlegt, wieviel Zeit man an einem normal stressigen Tag mit den Kindern gemeinsam hat.. und dann stellt man fest, dass man sie eigentlich kaum sieht. Frühstück, Hausaufgaben, Abendessen, ins Bett bringen. Mehr ist da nicht. Ausflüge zum Rhein? Haha…. Mal unter der Woche Eis essen gehen? Bwahahaha….

Und dann überlegt man was man alles mit den kleinen Monstern machen könnte, wenn man genügend Zeit hätte..

Schwimmen gehen. Auf den Spielplatz gehen. Museen besuchen. In den Zoo fahren. Lesen. Spielen. Kuscheln…

Das Gehirn fängt an, wilde Theorien und Berechnungen aufzustellen. Was wäre, wenn ich einfach mal eine Pause mache? Neeeeein… undenkbar…. oder doch nicht?

Ich habe fast ein Jahr mit mir gerungen. Ein beschissen Stressiges Jahr. Dann kamen Nervenzusammenbrüche und erste Anzeichen von Depressionen. Mir ging es beschissen, den Kindern ging es beschissen und in der Beziehung mit Männe konnte ja garnicht alles rund laufen, da ihn mein Zustand natürlich nervlich auch mitgenommen hat.

Aus der Depression bin ich mit Hilfe meines Hausartztes schnell wieder herausgekommen nachdem er mich für 3 Wochen verpflichtend krank geschrieben hat. Ich konnte mich ausschlafen und darüber nachdenken, was ich wirklich will im Leben – was mir wichtig ist.

Die Kinder.
Meine Beziehung.

Den letzten Schubs habe ich dann Ende Januar bekommen, nachdem sich die Schulsituation bei meinem Sohn noch weiter verschlimmert hat.

Das war für mich der Punkt an dem ich zwei Tage durchgeheult habe (die Kinder waren an dem Wochenende nicht da… und Männe auf Geschäftsreise), stundenlang mit meiner Mutter und allen möglichen Freunden telefoniert habe, unszählige Pro/Kontra Listen verfasst habe und am Ende für mich die Entscheidung stand.

Ich pausiere mein Studium.

Ich gebe es nicht komplett auf, denn das kann ich (noch) nicht. Aber ich bin ab März offiziell für ein Jahr quasi erstmal nurnoch Mama & Hausfrau… mit Kindern, die zum Mittagessen nach Hause kommen damit ich sie mit jeder Menge gesundem Zeug quälen kann.. mit denen ich Ausflüge machen kann.. mit denen ich Zeit habe.Hoffentlich werde ich nicht auch so eine Übermutter, die irgendwann vor ihrem Kind steht „Mensch Joooooonassss*!! Jetzt hat die Mutti Stress wegen dir, weil du nicht daran gedacht hast, dass du heute noch zum Klarinettenunterricht musst! Wie konntest du das nur vergessen?!“ (japp…genau so stand neulich jemand vor mir und dem Kind….)

Wobei – ich wäre eh eher für Klavierunterricht..

P.s.: ich tendiere im Moment eher dazu, auf meinem Foodblog rumzuwuseln. Wer mal schnuppern mag was es bei uns gelegentlich so auf die Teller gibt, wird dort fündig~


明けましておめでとう ・ frohes neues Jahr

*you had just one job….* danke Rheinbahn!

Da ist das Jahr tatsächlich schon wieder um…

Wir mussten den Jahreswechsel dieses Mal ohne Männe überstehen. Ziemlich komisch, vor allem, da er ja heute – also am 1.1. – Geburtstag hat und wir mit ihm nur schlecht in Kontakt treten können.

Ich verbrachte daher den gestrigen Tag damit, durch die Supermärkte zu ziehen um alle japanischen Zutaten für die nächsten Wochen zusammen zu bekommen, danach bis Nachmittags zu dösen, dann zur japanischen Mitternacht ein paar Kommunikationsversuche via Skype zu starten, mich wie immer ein bissel aufzuregen und alles gar zu persönlich zu nehmen („..das Essen hier in Japan ist sooooo unglaublich lecker!! Alles ist lecker! Alles ist toll! Und alles ist soooo sauber!“), schließlich zu putzen & zu kochen.

Zumindest Toshikoshi-Soba wollte ich auf den Tisch bringen – und ein paar Nikuman für unterwegs.

 

 

Um 21:00 machten wir uns dann auf den Weg zum Tempel. In meiner unglaublichen Intelligenz, habe ich natürlich einen Weg herausgesucht, den wir vorher noch nicht gelaufen sind. Auf halber Wegstrecke (…als es sich langsam nach *mist, wir haben uns verlaufen* anfühlte) stellte ich auch noch fest, dass ich mein Handy zuhause hab liegen lassen. Super. Ohne das kleine Wunderding bin ich quasi nackelig. Meh.

Also nochmal alles im Kopf durchgehen.. links abbiegen, dann geradeaus, dann wieder links….

Nachdem wir endlich eine Ecke wiedererkannt hatten, klappte der Rest des Weges auch recht gut.

Am Tempel angekommen, war ich erstmal ein wenig überfordert. Viele Menschen. Eine Tasse grüner Tee für uns drei und die Überlegung, ob wir uns wohl auch zum Glocke läuten anstellen sollten. Wir entschieden uns dagegen, lauschten weiter den Glockenschlägen und wärmten uns am Feuer.

Gegen 23:30 fing es dann an zu nieseln. Das war der Punkt, an dem meine beiden Mosterchen Unisono anfingen „Meeeeeh! Ich will nach Hause! Mir ist kalt! Der Tee schmeckt nicht! Die Glocke ist zu laut! Ich will nach Haaaaauseeee!“

Alle angewandten Überredungskünste waren vergebens und so machten wir uns auf zur nächstgelegenen U-Bahn Haltestelle.

Nach einem Blick auf den Fahrplan war ich erleichtert – wir würden sogar noch vor Mitternacht zu Hause ankommen und könnten von dort dann das Feuerwerk bewundern.

Haha. Ha. Ich hatte die Rheinbahn nicht in den Plan mit einkalkuliert….

Natürlich fuhr KEIN Zug zur angegebenen Uhrzeit. Und auch danach nicht.

Wir standen über 20 Minuten in der Kälte. Zumindest waren wir nicht allein und auch die Leute am gegenüberliegenen Bahnsteig wurden immer unruhiger.

Um Mitternacht wünschten wir uns dann über die Bahngleise hinweg ein frohes neues Jahr und schauten ein paar Idioten zu, die ihre Böller auf die Schienen warfen.

Ein paar Minuten später (eine gefühlte Ewigkeit…) kam dann endlich unser Zug und brachte uns nach Hause.

Wir schafften es dann noch, eine Weile die Raketen zu bewundern, aber die Kinder wollten schnellstmöglich ins Bett – da kann man als Mutter doch nicht Nein sagen!

Tja, und heute haben wir so ziemlich Nichts gemacht. Eigentlich nur geschlafen, gegessen und ein paar Filme geschaut..

Ab Morgen geht es bei uns wohl ein wenig stressiger weiter.. aber, es war ein guter Rutsch ins neue Jahr!

Fast vergessen – die guten Vorsätze!

Für dieses Jahr habe ich mir fest vorgenommen, mein Gewicht mal ein wenig dem von Männe anzunähern, endlich den Zahn-horror hinter mich zu bringen, weniger streng zu meinen Kindern zu sein, meinen eigenen kleinen Laden zu eröffnen & Männe ein bisschen mehr zu verwöhnen. Teilweise hat er es echt nicht leicht mit mir *seufz*

Ich hoffe, ihr seid auch alle gut ins neue Jahr gerutscht und freue mich schon auf ein weiteres Blogger Jahr mit euch!

Alles Liebe,

Rose

 


Nachweihnachtliches..

 

 

 

Ich hoffe, ihr hattet alle eine schöne Weihnachtszeit, wurdet reichlich beschenkt und habt nicht zu viel Familientrouble gehabt.

Bei uns war es dieses Jahr sehr entspannt.

Ich bin nicht wirklich sehr religiös, aber ich bin mit Kirchenmusik groß geworden und kann mich noch gut daran erinnern, was für ein tolles Gefühl es für mich war, wenn an Weihnachten ganz am Schluss des Gottesdienstes das Licht ausgeht und alle gemeinsam „Oh du fröhliche“ singen.

Ich denke, meinen beiden geht es ähnlich und somit sind wir an Heiligabend brav in die Kirche gegangen, haben meiner Mutter & ihrem Partner beim Musizieren zugehört und uns über den Pastor geärgert, der so ziemlich alles verpatzt hat, was man so falsch machen kann.

Dieses Jahr fiel die Bescherung klein aus. Keine riesen Spielzeuge, kein Technikkrams, nur ein paar Kleinigkeiten von Herzem.
Für die Kinder war das komisch, denn für sie bedeutet Weihnachten = Geschenkberge – aber sie haben es gut verkraftet und sich auch über die kleinen Sachen gefreut.

Um den Schwierigkeiten des letzten Weihnachtsessens entgegenzuwirken habe ich dieses Mal den Kochlöffel geschwungen und ein japanisches Menü zusammengekocht.
Zuerst war ich skeptisch, ob es meiner Familie schmecken würde.. aber es wurde alles restlos aufgefuttert und ich musste sogar das Rezept herausrücken.

Ihr seht – alles ganz ruhig und besinnlich.

Tja, und jetzt sitze ich hier alleine… Männe ist am 26. zurück nach Japan geflogen und die Kinder sind für ein paar Tage bei meinem Exmann um auch dort nochmal richtig feiern zu können.

Ganz alleine ist schon irgendwie komisch. Vor allem Abends wenn es normalerweise Zeit wäre, dass alle Zuhause eintrudeln…

Was tun also?

Sich mit lieben Freunden treffen und die gesammte Wohnung in ein Näh- und Bastelchaos verwandeln! Schokolade essen! Pizza mit ganz viel Knoblauch essen…. und darauf warten, dass bald endlich das neue Jahr beginnt.

So long –

genießt die letzten Dezembertage und rutscht gut ins neue Jahr!

– Rose

 

 


time for a break..

Es ist Zeit, für eine Tasse Tee.

Zeit, um die Hektik fallen zu lassen, die einen so fest im Griff hat.

Zeit, auf das Positive zu schauen.

Warum dauert es immer so lange, bis einem das auffällt?

Wir sind tatsächlich umgezogen. 3 Tage vor unserem Abflug nach Japan. Wir haben geflucht und uns gefetzt, bis wir einen Tritt bekamen und uns zusammenraufen mussten.

Jetzt haben wir uns wohnlich eingerichtet und genießen die neue Umgebung.

Kein Nachbar, der uns mitten in der Nacht mit Bob Marley weckt oder seine Bierflaschen rollen lässt. Keine Kampfhunde, die im Treppenhaus auf einen warten. Kein Waffenfreak, der für alle sichtbar seine Sammlung ins Fenster hängt. Keine undichten Türen mehr. Kein Schimmel im Bad.

Es ist ruhig. Und ungewöhnlich grün. Gut, im Moment ist es eher…matschig? Aber der nächste Frühling kommt.

Alles hat sich verändert.

Habe ich mich auch verändert?

Bestimmt.

Es ist Zeit für eine Tasse Tee.


keep moving

 

Noch 3 Tage.

Ich versinke in einem Meer aus Umzugskisten und Kleinkrams der sich nicht sortieren lässt geschweigedenn verpacken.

Wir haben eine schnuckelige Wohnung auf der anderen Rheinseite gefunden. Einziges Problem- da sich alles mal wieder extrem lange hingezogen hat, bleiben uns nur noch 3 Tage um unsere Wohnung und unser Leben in Kisten zu verpacken bevor wir unseren Sommerurlaub in Japan antreten werden. Am Tag nach unserer Rückreise ziehen wir um.

Nebenbei schreibe ich noch an meiner letzten Semesterarbeit, versuche die Termine der Kinder so zu managen, dass sie all ihre Freunde nochmal sehen können, organisiere den ganzen Papierkrams, koche, putze, wasche und renne hektisch hin und her.

Zumindest wird mir nicht langweilig……..

Männe ist übrigens aus der Schusslinie – sein Boss schlörrt ihn grad irgendwo bei Frankfurt durch die Pampa und betitelt es als Businesstrip. Wohoo.
Ich denke, dass ich mich das nächste Mal dann wieder aus Japan melden werde, je nachdem wie spannend das hier noch wird…

Auf einen tollen Sommer und einen (hoffentlich gelingenden) Neustart ~

 

 

 

 


Chaos, Umzug und Romantik mal anders

Mein allerliebstes Netbook hat vor ein paar Tagen nun endgültig seinen letzten Atemzug getan und nun stehe ich ohne Computer, Programme und Fotos da… ärgerlich. Merke- Dateien immer schön extern sichern! Gnarf!

Momentan ist es so chaotisch, dass ich mal wieder zu nichts komme und ich nicht weiß mit welchem Stapel Arbeit ich zuerst anfangen soll, von daher gönne ich mir jetzt mal eine Auszeit, lasse Hokkaido links liegen und leite eine neue Lästerrunde ein.

Nachdem ich ganz ganz viel Spaß mit der Schule meines Sohnes hatte und dieser darin gipfelte, dass ich das Schulamt einschalten musste um denen mal die Grenzen aufzuzeigen, wuchs der Wunsch in eine andere, eine bessere Ecke von Düsseldorf umzuziehen immer mehr.

Also machte ich mich an die Wohnungssuche. Eine perfekte Wohnung war schnell gefunden, die Maklerin super nett, die Probleme mit Papierkrams schnell aus der Welt geräumt und kurz vor Vertragsunterzeichnung ließ uns der Besitzer dann mitteilen, dass wir die Wohnung dann doch nicht bekommen weil wir „nicht verheiratet sind“ und ja die Möglichkeit bestünde, dass Männe wieder nach Japan zurückgeht. Aaaaaahja…genau.

Egal, da draußen wartet irgendwo die perfekte Wohnung auf uns – und wir werden sie definitiv vor September finden! Jawoll!

Nebenbei sind grade Klausurwochen in der Uni und mein Kopf funktioniert nach dem Siebprinzip. Wissen rein – wissen raus. Macht sich vor allem bei Kostümhistorischen und Berechnungsklausuren mit jeder menge Formeln ganz toll…..

Also wollten wir uns spontan ein Wochenende gönnen um von dem ganzen Stress mal wegzukommen und einfach mal wieder Zeit für uns zu haben. Die Kiddies haben wir mit der Oma in die Ferien geschickt, also wirklich nur wir zwei.

Der (etwas sehr chaotische) Umzug einer Freundin nach Aachen kam uns daher sehr gelegen. Ein Mietauto war schnell gefunden und die Überraschung beim Abholen des selbigen war groß, da wir ein kleines Autöfftöff für 4-5 Personen erwartet hatten… und uns nun einem ausgewachsenen VW Multivan für 7 Personen gegenüber sahen.

Bis Bf mit dem Ding einigermaßen sicher fahren konnte, hatte ich schon um die 6 Herzattacken.

Für den Umzug war das Ding aber genau richtig. Es passte alles an Möbeln rein plus der beteiligten Menschen, die sonst mit dem Zug hätten kommen müssen.

Auf nach Aachen! Da waren wir vor garnicht mal soooo langer Zeit schon (habe ich darüber hier überhaupt schon gebloggt?!?) und kannten uns dementsprechend ein wenig aus. Der Umzug war schnell erledigt und die Idee wuchs, dass wir doch eigentlich den Segen des Multivans nutzen könnten um darin zu übernachten. Schließlich lässt sich das Ding im hinteren Bereich zu einem schicken Doppelbett umfunktionieren….wenn man weiß wie es geht.

Wir organisierten also noch schnell so Lebenswichtige Sachen wie neue Unterwäsche, Socken, Zahnbürsten/Zahnpasta und co, und ich stellte mich auf einen romantischen Abend in der „Wildniss“ ein. Haha…ha….

Träume zerplatzen ja bekanntlich besonders schnell – und noch schneller, wenn man einen japanischen Mann an seiner Seite hat.

Das romantische Essen beim Italiener war dementsprechend mit schlechter Laune seinerseits belegt, da es für Pasta schon zu spät war und nur noch Pizza, Lasagne und Salat zu bekommen war. Nix mit Spaghetti Carbonara oder Bolognese! Ich bestellte mir also die Lasagne (nach einer 15 minütigen Diskussion wie besch… er doch Lasagne findet und dass japanische Lasagne die einzig Wahre ist etc.) und fragte ihn nach seiner Wunschpizza. Margharita. So ziemlich die einzige Pizzasorte, die ich nicht wirklich gerne esse.

Der Kellner brachte neuen Schwung in unsere Stimmungsschwankungen indem er IHM die Lasagne vor die Nase setzte und ich die Pizza bekam! Anstatt mir dann die Lasagne rüberzureichen, fing der Herr einfach an zu futtern und hörte nicht mehr auf. Als ich ihn schließlich dazu überreden konnte, doch mal seine Pizza zu probieren stellte er fest, dass die Lasagne doch wesentlich besser schmeckt und überließ mir die Pizza. Super. Ich quälte sie mir also rein und versuchte mich daran zu freuen, dass wir unsere „schmeckt nicht total scheiße“ Liste um ein Gericht erweitern konnten, aber beim Bezahlen ging der Zirkus weiter. Ich wollte mich dementsprechend nurnoch irgendwo verkriechen und schlafen.

Das Problem – wo kann man denn schlafen? Einfach so irgendwo parken wäre Wildcamping und daher nicht erlaubt. Wir einigten uns auf einen Autohof, parkten in der dunkelsten Ecke die wir finden konnten und dann fing das Drama erst richtig an…

Um aus den Sitzen des Multivans ein Bett zu basteln, muss man bestimmte Knöpfe und Hebel in einer bestimmten Reihenfolge drücken/ziehen und im richtigen Moment gegen die Sitze pressen. Ich studierte also die Anleitung um jeden Schritt auch wirklich richtig ausführen zu können, aber es wollte alles nicht so, wie ich das wollte. Nachdem mir Männe zum x-ten Mal auf meine Anweisung „jetzt bitte nach vorne drücken“ entgegnete „wohin drücken? Zu mir oder zu dir?“ riss mir der Geduldsfaden und ich wurde pampig, was darin resultierte, dass er sich sein Zahnputzzeugs schnappte und in die Dunkelheit verschwand.

Aus lauter Frust bearbeitete ich die Sitze dann so lange, bis das erwünschte Ergebnis tatsächlich dabei herauskam und richtete schonmal das Bett her.

Nächstes Problem – wir hatten nur eine Isomatte. Ich dachte mir also, dass ich mal ein nettes Frauchen sein sollte und legte die Matte auf seine Seite ( in der Hoffnung und Erwartung, dass er meine Entschuldigung für das Anpampen erkennen- und mich mit auf die Matte bitten würde…). Falsch gedenkt.. Er kam, legte sich auf die Matte, rollte sich in seinen Schlafsack ein und schlief ohne ein weiteres Wort.

Tja… ich saß erstmal noch eine Weile wach und konnte mit dem Kopfschütteln nicht mehr aufhören.

Eigentlich hatte ich beschlossen, ihn am nächsten Morgen einfach zu ignorieren, aber da ich um kurz vor 5 schon mit heftigen allergischen Reaktionen aufwachte, war ich einfach zu fertig um noch weiterzustreiten. Ich schnieffte also so leise wie möglich vor mich hin bis er gegen 9:30 Uhr auch endlich mal das Bedürfniss empfand, die Augen zu öffnen. Schlecht gelaunt.

Ein kurzzeitiges Aufflammen von besserer Laune wog mich leider in falscher Sicherheit… und auf dem Weg in die Eifel fing es dann wieder an zu brodeln.

Hatte ich schon erwähnt, dass ich es hasse ignoriert zu werden?? Besonders in einem Streit? Und ganz besonders wenn ich versuche den ersten Schritt zu machen um den Streit wieder beizulegen?

Irgendwann habe ich mir den Wagenschlüssel geschnappt und mich auf der Rückbank verkrochen wärend er noch weiter ins (eigentlich schöne) Grün der Eifel starrte. Irgendwann hat wohl auch er den Wink mit dem gottverdammten Zaun verstanden und kam ins Auto. Aber statt mit mir zu reden, ging das Schweigen und ignorieren in eine neue Runde.

….bis ich explodierte.

Oh tat das gut, endlich mal alles rauszulassen und ihm an den Kopf zu werfen was mich nervt! Natürlich hatte er auch einiges, aber das musste ich schlucken und besser er sagt es mir, als dass er es immer mit sich rumträgt und schlechte Laune hat.

Das Ende vom Lied – wir lagen uns heulend in den Armen und ich habe ganz viele „es tut mir Leid“ von ihm bekommen. Anschließend war er der perfekte Gentleman für den Rest der Reise. Kein Gemecker mehr, ganz viel Händchenhalten und gute Laune. War fast schon unheimlich, aber tat auch verdammt gut.

Wunder oh Wunder hat dieser Zustand auch bis jetzt noch angehalten!

Ich glaube mittlerweile, dass er – genau wie ich- regelmäßig einfach mal ein Ventil braucht um Frust und Stress rauszulassen. Streiten ist dafür zwar nicht der beste Weg, aber ziemlich effektiv…

So, ich muss jetzt zurück in meine kleine Glitzerwelt mit pinken Einhörnern und so! Auf dass wir ganz schnell eine tolle Wohnung finden und mit dem Packen anfangen können (möglichst noch bevor es nach Japan zurück geht…)!

Tschakka!


über intelligente Ninjas, ‚die Deutschen‘ und mehr..

 

Gestern war ein Tag, wie er schöner nicht hätte sein können.

Kino. Mit 4 Kindern und einem japanischen Mann. Stimmung: Bombe.

Männe ist während des Films immer wieder eingeschlafen („vestehe ja eh nichts – aber die Sitze sind bequem“), Töchterchen hatte Angst, Sohnemann und der Rest fanden den Film super.

Nach dem Kino kamen wir irgendwie vom Thema Monster auf das Thema Ninjas – ich glaube weil Sohnemann einfach ein wenig zu viel rumgesprungen ist und ‚hayaaaaa‘ während Schlagbewegungen geschriehen hat.
So sah ich mich also in der Verpflichtung ihm näherzubringen, dass Ninja keineswegs irgendwo brüllend durch die Gegend springen und er somit kein Ninja wäre. Aus sicherer Entfernung ließ sich daraufhin das kleine zarte Stimmchen von Töchterchen vernehmen: „Ja, und außerdem sind Ninjas intelligent………….!“

… apply water to burn….

Es war auf jeden Fall schlagartig Ruhe. Jetzt habe ich ein Kind, dass gerade versucht seine Schleich- und Versteckkünste zu perfektionieren..

*Passt ja, da wir im Sommer in einen kleinen Ninja- Freizeitpark fahren werden! Wohooo – unsere Flüge sind nämlich seit ein paar Tagen gebucht~*

Während des gleichen Spaziergangs schüttete BF mir ebenfalls sein Herz aus – er hatte vor kurzem an einer Schulung seinder Firma teilgenommen. Nur für Japaner. Thema: Wie lebe und arbeite ich in Deutschland.

An und für sich ja eine sehr löbliche Herangehensweise, allerdings blieb mir bei Bfs Bericht irgendwann der Atem weg.

Wir Deutschen arbeiten nicht bis spät in die Nacht, weil wir gelernt haben „Nein“ zu sagen.

Aha.

Laut Schulung hat Deutschland nach dem 2. Weltkrieg mühsam das „Nein sagen“ wiedererlernen müssen um sich vor neuen Machtansprüchen schützen zu können und das Volk wieder zu einen.

Aha.

Deshalb können wir jetzt unserem Chef sagen, dass wirdefinitiv NICHT bis 23:00 im Büro sitzen werden und wir DEFINITIV unsere 30 Tage Urlaub am Stück nehmen werden. Und wenn es mal eine Aufgabe aus einem anderen Bereich gibt, die wir machen sollen – vergesst es! Ist nicht unser Bereich, machen wir nicht.

So zumindest die Japanische Sicht.

Klar, irgendwie müssen sie es sich ja schönreden, dass ihre deutschen Kollegen definitiv früher Feierabend machen und „andauernd im Urlaub sind“. Deutsche Arbeitszeitgesetze…pfffft… wer braucht sowas schon! Gibt deshalb für die Japaner auch keine elektronischen Chipkarten für die Arbeitszeiterfassung…….

Tja, Männe wurde aber vom deutschen Teil der Firma angestellt – und hat dementsprechend so ein elektronisches Kärtchen.. bin mal gespannt ob da noch was kommt..

Ansonsten scheint es noch allgemeine Infos zu „den Deutschen“ gegeben zu haben. Natürlich trinken wir z.B. alle am Liebsten Bier. Wer würde denn auch was anderes trinken wollen, nachdem man sich am japanischen Waschwasser den Magen verdorben hat..

Also nichts sonderlich spannendes, was ein normal denkender Mensch nicht auch ohne Schulung bereits begriffen hätte.

Männe hat sich ja relativ schnell in seiner Abteilung als „Gaijin lover“ geoutet und wird seitdem von seinen Kollegen quasi bei jeder Gelegenheit mit Fragen überrannt.Wo findet man eine Gaijin-freundin? Wie aktiv sind wir so *nudge nudge*? Und die wichtigste Frage: Was darf man auf keinen Fall machen, wenn man eine Gaijinfreundin hat?!?! Seine Antwort: Auf keinen Fall, niiiiemals nimmer nie (!!!) darf man einen wichtigen Tag wie Geburtstag oder Weihnachten vergessen! Und man muss immer ein Geschenk haben! Sonst hat man keinen Kopf mehr…(Ich denke, er ließ da seine persöhnliche Erfahrung mit reinspielen die er aufgrund meiner überaus erfreuten Reaktion, als er meinen Gerburtstag vergessen hatte, sammeln konnte..)
Wo er Recht hat…

In other news:

Töchterchen hat ihre erste Taikostunde gut hinter sich gebracht, aber wir überlegen noch ob wir sie wirklich fest in der Gruppe anmelden wollen. Kostes verhältnissmäßig viel Geld.. und sie kann nur jede 2. Stunde hin.
Sohnemann hatte zu viel Schiss weil die Trommeln zu laut waren – dafür ist er dann mit mir über den Japanischen Flohmarkt im Eko Kindergarten gerauscht. Besser gesagt – wir haben uns gequetscht. So. viele. Menschen! Nun hat unsere japanische Kinderbuchsammlung an Umfang gewonnen und das Hiragana lesen lernen kann munter weitergehen!

 


Japantag 2013

 

Da war er wieder.. der Japantag.

Morgens freiwillig früh raus zum Bento machen, Kinder rausputzen und ab in die bis zum brechen überfüllte Stadt.

Aber, wir haben es ja nicht anders gewollt.

Männe wollte mal sehen wie so ein Japantag in Düsseldorf ausschaut… und wäre am Liebsten nach einer halben Stunde schon wieder geflüchtet, hätte er sich nicht mit Freunden verabredet.

Wir saßen also auf der Rheinwiese und versuchten die Kuriositäten um uns herum zu verdauen, die Kids spielten brav auf dem kleinen Spielplatz und alles war Gut.

Das „Programm“, welches ich eigentlich anschauen wollte, haben wir dann doch sein lassen, da es in der Menschenmasse kein durchkommen gab. Lieber gemütlich noch ein paar Nikkuman mampfen.

Tja, und dann kamen die Idioten.

Ich habe nichts gegen Nerds. Nein, teilweise würde ich mich wohl selbst auch dazu zählen. Aber warum zur Hölle muss man sich so daneben benehmen?! Und das auch noch, wenn Kinder direkt daneben sitzen??
Ich finde es nicht besonders Lustig, wenn sich verpickelte Langhaaraffen an- bzw. bespringen, sich gegenseitig in die Weichteile treten (und das auch noch toll finden) oder sich wegen ner Plastikflasche ausm Aldi gegenseitig durch die Gegend rollen/treten/was auch immer die da gemacht haben! Arrrgh! Und das OHNE Alkohol!

Eine andere Unart, die ich echt ätzend fand waren die „Zombie walk“ ähnlichen Dinger. Aus allen Bereichen. Blutende Pikachus, zerfetzte Narutos, zerfleischte Sailormoons..
Nichts gegen Zombie walks – aber doch nicht auf einem FAMILIENFEST!
So, und nun erklären wir den Kleinen mal, was Splatter und Gore bedeutet…und warum der Typ Nadeln im Kopf stecken hatte. Mit Blut. Und Hackebeil mit Eingeweiden.

Einige Cosplays waren gut und man hat die Mühe/Arbeit dahinter sehen können – andere waren mit gutem Willen, aber schlecht gemacht – und wieder andere haben sich garnicht erst bemüht, sondern einfach einen Pikachu-Kigurumi (Ganzkörperschlafanzug) gekauft und sind damit rumgewackelt. Japp.. da waren ein paar hundert Pikachus unterwegs. Zur Freude der Kinder.

Tja, leider ließ die Kinderfreundlichkeit in der Menschenmasse auch einiges zu Wünschen übrig. Wir wollten an zwei Ständen mal ein Bisschen schauen, aber nachdem die Kids per Ellbogen von anderen Erwachsenen durch die Gegend (und vom Stand weg) geschubst wurden, hat es uns irgendwann gereicht.
Leute, es gibt da genug für ALLE! Man muss da keine Kinder verletzen nur weil man Angst hat nichts mehr abzubekommen!

Nach diesen super Erfahrungen also quetschten wir uns weiter durch die Massen in Richtung Wasserjojos.
Ein Arbeitskollege von Männe hat da ausgeholfen und gefragt, ob wir nicht vorbeikommen wollten um ein paar Yoyos für die Kinder zu holen.

Die Chance konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen – Co-worker kennenlernen! Yay!
War auch ein ganz Netter und sogar gaaaaaanz freiwillig in Deutschland *räusper*

Die Kinder haben 4 Yoyos bekommen (hey, 2 Hände, 2 Yoyos!), Männe war enttäuscht darüber, dass es keine Goldfischbeckendinger wie bei japanischen Matsuris gab, und wir zogen weiter in Richtung Hauptbühne.

Dort gab es aber auch nichts wirklich spannendes. Überteuerte Takoyaki wollten wir auch nicht. Aber einkaufen für Sonntag und fürs Montagsbento mussten wir noch… schlechte Idee… aber das wusste ich auch schon vorher…

Auf der Immermannstraße war es überraschend leer. Außer natürlich vor und in den Supermärkten/Buchläden/Restaurants/was auch immer.

Der Dae Yang hatte sogar seine Nebentür geöffnet und eine 3. Kasse draußen platziert. Leider haben die Leute, die drinnen etwas kaufen wollten, das nicht so wirklich verstanden und lieber 2h drinnen angestanden statt draußen innerhalb von 10 Minuten bedient zu werden. Gut für mich. So konnte ich wenigstens das gekaufte Fleisch und die Edamame im noch gefrorenen Zustand nach draußen retten.

Zwei Sachen, die mir noch extrem aufgestoßen sind..

zum Ersten – die ganzen Anime Stände. Ich glaube, es gab noch nie so viele Stände mit Anime-goods auf dem Japantag! Nie! Und alle hatten wohl mehr oder minder das Gleiche (von weitem gesehen..weiß nicht wie es drinnen aussah). Im Gegenzug dazu, haben die traditionellen Stände noch mehr abgebaut als schon im letzten Jahr. Wirklich Schade. Es soll ja schließlich keine kostenlose Cosplayconvention sein, sondern ein Kulturaustausch!

Nicht falsch verstehen – Anime und Co gehren natürlich zur Kultur – aber was ist mit den vielen anderen tollen Sachen, die es über Japan zu erfahren/entdecken/kaufen gibt? Warum gab es keinen Stand für z.B. traditionelle Bentoboxen&Stäbchen etc. Oder Kanzashi. Oder Zori. Oder Lucky Charms. Oder oder oder… Mir würde da auf Anhieb so viel einfallen…
Ich glaube, das nächste Mal stelle ich mich da auch mit einem Stand hin. Besser und interessanter als die Animegoodie Dinger bekomme ich das bestimmt hin. Gnarf!

Das Zweite – Müll. Überall. Nur nicht in den Mülleimern. Leute, was ist so schwer daran, seine sch*** Tüten zu nehme und sie entweder A: in die eigene Tasche oder Tasche des Freundes zu packen, oder B: sie in einen der Zahlreichen Mülleimer zu stopfen! Auf der Rheinpromenade gab es in diesem Jahr MASSIG Mülleimer! Und selbst auf der Immermannstraße wurden von den Läden große Blaue Säcke zur Verfügung gestellt.
Außerdem – muss es sein, dass man seine Glasflaschen (anstatt sie ordnungsgemäß zu entsorgen) auf einer Grünfläche zerdeppert? Wohlwissend, dass sich daneben eine Spielmöglichkeit für kleine Kinder befindet, die auch schonmal hinfallen und dann in den Scherben landen?

Bei sowas wird mir echt schlecht. Ich wurde dazu erzogen meinen Müll aufzuheben, sollte er mir runterfallen, und ordnungsgemäß zu entsorgen.
Männe hat nun Japantag abgehakt. 1x und nie wieder. Außer es würde sich am Verhältnis Kultur&Anime etwas ändern. Und die Menschheit lernen, dass man Müll nicht auf die Straße wirft.

Uuuuuh, fast vergessen – auf dem Weg zu einer Starbuckspause sind wir in der U-bahn einem weiteren Kollegen von Männe über den Weg gelaufen.
Wir händchenhaltend. Männe knallroter Kopf. Hatsukashiiiiiiiii~

 

Auf eine Neue Woche voller Verrücktheiten!

 

 


Business und Handarbeitspläne

 

So, da sind meine 3 Tage ohne Mann auch schon fast wieder um – er war bzw. ist im Moment noch auf Geschäftsreise irgendwo in Österreichs Pampa. Essenstechnisch hat er es wohl überlebt – mit Spaghetti Carbonara und Chinesischem Essen. In ein paar Stunden kommt er wieder am Flughafen an.

Für mich war es komisch nach so langer Zeit auf engstem Raum auf einmal das Bett für mich ganz alleine zu haben – dementsprechend unruhig (und unglücklich) fielen auch die Nächte aus.
Ich muss mich wohl aber daran gewöhnen, denn bei im Schnitt 10 Tagen Geschäftsreise im Monat werde ich öfter alleine weilen.

Fürs nächste Mal nehme ich mir dann allerdings keinen Horrorfilm-marathon vor… jedenfalls nicht, solange ich alleine mit den Kids bin! Die machen seeeehr gruselige Geräusche im Schlaf… von meinem Nachbarn brauche ich wohl garnicht erst anfangen…

 

So, nun zu etwas anderem – Bastelarbeiten!

Nähen hängt mir momentan zum Hals raus! Ich weiß, keine ideale Vorraussetzung für eine Designerin – aber wenn man die ganzen Kniffe und Tricks erst mühsam lernen muss, ist es sehr anstrengend.

Also suchte ich nach kreativer Abwechselung und fand sie – Kanzashi.

Kleine Stoffstücke zu Blüten gefaltet und als Haarschmuck zusammengesteckt.

Mal schauen, ob ich mit meinen Wurstfingerchen damit  zurecht komme. Präzisionsarbeit ist eigentlich nicht so mein Ding. Aber wenn ein alter japanischer Opi das kann, kann ich das (hoffentlich) auch.

Hoffentlich kann ich euch demnächst ein Paar Ergebnisse hier präsentieren – oder von meinem Scheitern berichten…

Jetzt muss ich aber wieder in die Küche und Tofu bzw. frische Sojamilch machen!  Ein Hoch auf langsam einsetzende Laktoseintolleranz! Yay!

Auf ein wunderbar entspanntes Pfingstwochenende~


Stressmanagement und schönes Wetter

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Zurück aus der Versenkung – schon wieder. Ich scheine in den letzten 2 Jahern auffällig häufig darin zu versinken *gnarf*

Der Stress hat mich fast aufgefressen und selbst die entspannendsten Dinge wie ein heißes Bad oder ein gutes Buch waren einfach anstrengend und auslaugend für mich!

Immerhin habe ich das Problem erkannt und arbeite daran. Gutara-time ist das Zauberwort! (Gutara=Faulenzen)… komischerweise gehört Abwaschen jetzt zu den Zeiten, in denen ich mich am Besten bei entspannen kann…und meinen Balkon zuzupflastern mit Blumen und Gemüse und allem, was mir so in die Quere kommt.

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Mittlerweile findet sich in meinem Bücherschrank trotz zahlreicher Neuanschaffungen kein einziges ungelesenes Buch mehr und siehe da: dank verbessertem Zeitmanagement konnte ich sie sogar (fast) ohne schlechtes Gewissen lesen! Yay!

Männe arbeitet mittlerweile wieder Vollzeit und hat jede menge Geschäftsreisen, die Kinder wuseln durch Schule und Kindergarten und die Leitung der Uni hat sich ein Herz gefasst und uns armen Studentinnen einen angenehmeren Stundenplan zugeschachert, der ein Familienleben (im Gegensatz zum vorherigen) auch zulässt!

Die ersten Wochen im neuen Semester waren hart, aber es hat sich schnell wieder eingependelt. Jetzt dreht sich alles um die Fashionshow im nächsten Frühjahr. Unser Semester bringt eine Jacken/Mäntel und eine Kinderkollektion auf den Laufsteg. Ich sage euch, so viel Stress zusätzlich zum normalen Unistress lässt einen echt erschrecken.
Die Abbrecherquote in den ersten zwei Semestern liegt bei über 50% und in den letzten Semestern sind meißt nur noch 6-7 Schüler.

Gut, wir sind schon jetzt nur noch 6 – aber damit glücklich und zufrieden weil wir alle auf einer Wellenlänge rumwackeln bzw. den gleichen Beklopptheitsgrad besitzen.

Ich für meinen Teil bin absolut glücklich mit dem was ich tue, auch wenn es ein-zwei Dozentinnen gibt, mit denen ich nicht kann.
Zumindest kann ich meine Verrücktheiten auf ganzer Linie ausleben und danach behaupten, dass das Kunst sei. Oder Fashion.

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Da das Wetter sich ebenfalls ausnahmsweise in den letzten Wochen mal ein bisschen zusammengerissen hat, verbringe ich nun die meißte Zeit mit den Kindern draußen.

Variante A: Kinder toben auf dem Spielplatz und ich sitze irgendwo im Schatten, bewaffnet mit zahlreichen Büchern und Skizzenblöcken

Variante B: Kind 1 tobt auf dem Spielplatz und Kind 2 (oder auch wahlweise BF) fordern mich zum Fastball/Batminton Match heraus!

Böse Folge von Variante B – höllischer Muskelkater der rechten Körperhälfte!! Ich konnte mich eine Woche lang kaum bewegen…

So, jetzt schnell noch ein paar Bildchen hochladen und dann gehts auch schon auf zum shoppen! BF braucht Shirts für seine Anzüge und ich… mal schauen.

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Übrigens hat sich unser Essensproblem (fast) erledigt! Das schnarchende Etwas neben mir hat sich grad gerührt und liebevoll gegrunzt „Weil du jetzt immer Washoku für mich kochst, vermisse ich japanisches Essen nicht mehr so doll. Danke.“ Wohoooo!

Auf in ein schönes Wochenende!


Zähne

Ich blicke in den Spiegel und sehe… einen Hamster.

Es ist endlich so weit, nach fast einem halben Jahr ohne Zähne tut sich endlich was!

Nur.. die Op am Dienstag verlief nicht so traumhaft wie gehofft.
Geplant war 4 Zähne zu ziehen – 3 von den bösen Frontzähnen und einen fiesen Weisheitszahn.

So lag ich also vollkommen verkrampft auf den Stuhl in der Chirurgie.
Nach Anleitung des Chirurgen eine Hand auf dem Bauch und tief einatmend wärend er außerhalb meines Sichtbereiches, aber immernoch in Hörreichweite, die Spritzen fertigmachte. Ein kalter Schauer. Tief einatmen, 3 Sekunden halten, ausatmen. Nochmal. Augen zu. Finger in meinem Mund, aaaargh! „Das tut auch nur ein Bisschen weh“ Jaja, das kenne ich schon.. Ein fieser Pieks. Und noch einer. „Jetzt tuts ein bisschen mehr weh“ und zack… saß die Spritze im Gaumen.

Ich war kurz versucht zuzubeißen, ließ es dann aber doch sein und ergab mich meinem Schicksal wärend meine gesammten Schleimhäute anschwollen.
Super. Nase taub. Zahn nicht. Aua.

Dann verschwand der Arzt.

Nach ca 15 Minuten in denen ich mir gewünscht hätte, dass wenigstens das besch**** Radio im Raum angewesen wäre, kam der Arzt zurück, schaute einmal kurz in meinen Mund und verschwand wieder. Yay.

Draußen käbbelten sich die Arzthelferinnen um „Haftcreme superstark“, verteilten sie an Patienten und flirteten mit anderen Chirurgen – von meinem keine Spur.

Plötzlich kam ein anderer Kittelträger herein, stellte sich vor und auf einmal wimmelte der Raum von Leuten. Arzthelferinnen, Chirurgen und was weiß ich nicht noch alles.
Eigentlich fehlten nur noch Reporter und Kameras..

Endlich erbarmte sich mal jemand, mir die Aufregung zu erklären.

„Tja, also.. wir wollen ihre Zähne nicht ziehen.“

Wie jetzt? Hä? Aber die Frau Doktor Zahnärztin hat doch gesagt..?!

„Also das ist so.. Mein Kollege hat mir grade ihre Röntgenbilder gezeigt“ (er deutet auf den Mann bei der mir die Zähne ziehen sollte) „ich denke wir müssen zu Ihren Gunsten der Frau Doktor widersprechen. Ihre Zähne müssen nicht alle gezogen werden. Nur einer und der Weisheitszahn.“

Aber die Frau Doktor hat doch..

„Ja, die Frau Doktor ist aber auch noch jung. Mein Kollege und ich, wir haben beide jeweils über 25 Jahre Erfahrung. Von den Frontzähnen könnten wir alle bis auf einen retten – dann würden da Kronen drüberkommen und bei dem, den wir ziehen, sollten Sie über ein Implantat nachdenken. Jetzt überlegen Sie doch mal, das wäre wesentlich vorteilhafter für Sie… und bezahlbarer.“

Hmm.. wusstet ihr schon, dass, nachdem ein Zahn gezogen wird, das Zahnfleisch in sich zusammenfällt? Unwiederruflich?
..ich entschied mich also, den Rat anzunehmen.

Kaum hatte ich ja gesagt, hatte ich schon wieder eine Hand im Mund. Mit Spritze. Und bösem Aua. Warum zur Hölle tut das bloß im Gaumen so extrem weh?!

Noch eine Spritze. Mir schwoll der Rachen zu. Atmen? Pah, wer muss schon atmen können? Total überbewertet! Irgendwann sah der Doc dann auch ein, dass ein bisschen Sauerstoff ganz gut täte, verrenkte und verdrehte meinen Kopf, drückte mit den Fingern irgendwo in meinem Mund rum und tadaaaa…ein wenig Luft.

Dann kam es zum eigentlichen Teil des Spaßes. Zange raus, Augen zu und „Tauziehen“ mit dem Zahn. Hau Ruck. Leicher knacks. Hau RUCK… noch einer. HAU RUCK! und raus dafür.. ein Schneidezahn weniger. Anhand des doch recht iritierten Gesichtsausdruckes konnte ich mir schon denken, dass mit der Zange nur ein hübscher Strauß Splitter herausgekommen war..
Blut überall.
Das Op Tuch wurde 2x gewechselt- und auf in die nächste Runde des Gefechts! Weiche du Weisheitszahn!

Das fiese dabei.. nicht nur, dass die da mit einem Skalpell in meinem Mund rumwuselten, nein, das Schlimmste war das knacken des Zahns, das in meinem Kolf wiederhallte und micb DIREKT zurück in den Unfalltag versetzte.

Ich falle. In Zeitlupe. Ich pralle auf dem Boden auf. Ich fühle wie jeder einzelne Zahn zersplittert. Blutgeschmack.

Die Stimme vom Doc reißt mich raus.

„Na sehen se, wat raus muss, dat muss raus- wie man bei uns im Rheinland so schön sagt. Jetzt geben wir Ihnen mal nen Tüchlein damit se sich das Gesicht putzen können und dann dürfen se schon wieder ab nach Hause.“

Selbst an der Stirn klebte mir das Blut. Lecker ist anders, und wäre ich nicht durch Splatter- und Gorefilme einiges gewohnt, hätte sich mein Magen
vermutlich nach außen gedreht.

Statt nach Hause, durfte ich noch zweimal zum Röntgen antanzen, bekam dafür aber auch Rosa-Elefanden-Plüsch-Zuckerwatte-Schmerzmittel und wurde von meinem Männe nach Hause getragen…

Jetzt ändere ich meinen Namen in „einseitige Hamsterbacke“ und verkrieche mich so lange im Bett, bis ich mit Hilfe von Schmerzmitteln wieder einigermaßen klar denken kann.
Männe betüddelt Kids. Aber das ist was für einen anderen Post.


Der Hausmann

Es gibt momentan sehr wenig zum nörgeln für mich und mit rosa Wattebuschen wie toll doch alles momentan ist, mag ich euch irgendwie auch nicht bewerfen.

Es sind nur Kleinigkeiten die die Harmonie ein wenig stören.. so zum Beispiel gestern.

Vorweg: Normalerweise koche und putze ich IMMER (mit Ausnahme des Frühstücks, da ich aus Zeitmangel da nur für die Kinder und mich etwas vorbereite und der Herr eh bis in die Puppen schläft).
Nun kommt es auf Grund meines super tollen Semesterplanes aber vor, dass ich von Montags bis Donnerstags jeweils bis kurz vor knapp in der Uni sein muss, dann direkt losstürme um die Kinder abzuholen und zu Hause dann noch Hausaufgaben betreuen muss etc.

Normalerweise kein Problem…

wäre da nicht der Geburtstag meines Sohnes gewesen.

Das ganze Wochenende über kreischende Kinder, Stress, Chaos und alles was so dazu gehört! Ich sage nur, NIE wieder Übernachtungsparty mit mehr als einem Gast!
Die Zwergnasen waren erst um 1:00 endlich ruhig, da fing der Nachbar an seine Anlage aufzudrehen (Rache für die kreischenden Kinder?) und behielt die Lautstärke dann bis 6:30 morgens bei. Sprich – bis zu meiner Aufstehzeit wummerte die Bude… und dann war Stille. Ganze 10 Minuten lang. Dann regten sich die ersten Monster im Kinderzimmer und es war vorbei mit „durchatmen, Entspannen..“.

Nun gut, das Wochenende hatte ich also ganz knapp überlebt und war Sonntag um 18:00 einfach schon zu müde um noch irgendwie Kuchen für die Grundschule zu backen – der Plan also: Ganz schnell ins Bett gehen, Montag um 5:00 aufstehen und Kuchen backen.

Gesagt, getan, der Plan wurde in die Tat umgesetzt und die Kinder waren um 19:00 schon im Bett (scheinbar genauso fertig wie ich..)….. das einzige, das ich nicht mit einkalkuliert hatte war *Dödööööm* mein Männe!

Bis um Mitternacht hat er mich wachgehalten weil er nicht schlafen konnte!

Um 5:00 klingelte mein Wecker des Grauens. Ich glaube, solche Augenringe hatte ich noch nie zuvor – aber Zähne zusammenbeißen (soweit vorhanden) und durch! Kuchen fertig, Kinder fertig, alle in Schule und Kindergarten inklusive mir und dann kam er…. der Stundenplan.

von 8:00 bis 16:15 purer Theorieunterricht! Und alles Prüfungsrelevant! Dösen war nicht und Pausen gab es auch nicht wirklich..

Nachdem ich die Kinder dann eingesammelt habe und sie sehr sehr lieb im Kinderzimmer für mich Bilder gebastelt haben, konnte ich dem Lockruf nicht wiederstehen und bin im Halbschlafenden Zustand aufs Futon geplumpst.

„Ja mein Schatz, das Bild sieht wirklich sehr schön aus! Ist das eine Prinzessin/ein Roboter?“ ….war das einzige das ich noch rausbekommen habe.

Eine Stunde später sah ich meine Rettung kommen (in Form von BF). Pustekuchen. Sein erster Satz war “ Ich habe Hunger!“.

Toll Schatzi, ich auch! Aber ich kann mich grade nicht bewegen… mein Gehirn und Schlaf und so.. du weißt schon.. RETTE MICH!!

Wieder Pustekuchen. Schimpfend ist er in die Küche abmarschiert mit den Worten “ Da hätte ich auch gleich Hausmann werden können!“…

Wäre ich nicht so fertig gewesen, hätte ich mich fast noch darüber aufgeregt.. fast.. aber nein, ich bin aufgestanden, habe das Abendessen gekocht und habe bis 23:00 brav seinen Problemchen gelauscht um dann heute Morgen um 4:00 wieder aufzustehen und den nächsten Kuchen zu backen.. das Kind will schließlich auch in der Nachmittagsbetreuung feiern.

Nachher erwartet mich auch nur eine Englischprüfung und 6 Stunden Nähunterricht..

Ein Hoch auf die Hausmänner!


Der Zoll und ich (Teil 3) + Reiskocher

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(grrr.. das Foto ist grottig schlecht, hab aber vergessen ein besseres zu machen!)

Das Zollabenteuer ist halb überstanden – und ich hatte mehr als nur ein bisschen Glück!

Am Freitag machte ich mich mit tatkräftiger Unterstützung und Auto auf den Weg zum Zollamt. Düsseldorf Nord stand auf der Karte – sprich, genau am anderen Ende dieser (dort nicht mehrganz so) schönen Stadt.
Das Navi hat uns auch tatsächlich dort hin geführt, etwas versteckt lag also vor uns nun das Zollamt.

Natürlich bin ich erstmal gegen die Tür gerannt auf der dick geschrieben stand „Bitte erst klingeln“. Bin halt ich, und meine Gedanken kreisten auch eher um die Hoffnung, dass die netten Herren bloß nicht in die Pakete schauen würden.

Ich gab also brav meibe drei dicken Briefe mit Unterlagen ab und bekam ein „ja und jetzt brauchen wir die Anmeldebescheinigung!“ als Dank dafür.

Nochmals ausführlich erklärt und das Foto der japanischen Abmeldung vorgezeigt (die natürlich komplett auf Japanisch geschrieben war…).
Der Typ warf einen kritischen Blick aufs Datum.
Mein Blick wanderte hinterher.
Die Augen wurden groß.. stand da doch tatsächlich bei Jahr eine „24“?!
Dämmer, Dämmer, Diiiiiing! Auf den An- und Abmeldungen in japanischen Ämtern gibt man die japanische Zeitrechnung an! In diesem Fall also 24. Jahr der Heisei Ära = 2012

Mit ein wenig knurren setzte sich der gute Herr dann in Bewegung um die Kisten/Pakete heranzuschleppen.

Eine große Plastik-unterbettkommode mit Rollen und 10.000 Lagen Bubblefolie. Hmm.
Eine kleine Kiste mit Firmenaufdruck – der Reiskocher!!!

In diesem Moment fingen die Schweißperlen an zu laufen – bitte bitte bitte schaut bloß nicht in die Kiste!!! Mein Männe war nämlich ein wenig überfordert damit, mir eine Rechnungskopie zukommen zu lassen und das Geld das ich für die „Kaution“ der Sachen zur Verfügung hatte war arg limitiert…..

Eine dritte Kiste, unförmig und schon halb offen wurde herangeschleppt und lenkte mich von den anderen Gedanken ab. Der Mann vom Zoll stellte sich zu uns und blickte zuerst etwas verwirrt in die Kiste, scgließlich bückte er sich und griff hinein um mich einen Atemzug später zu fragen ob er denn mal einen kurzen Blick in die Kiste werfen dürfe.
Klar, natürlich. Immer doch – bedienen Sie sich.
Ein paar plastiktüten kamen zum Vorschein mit Schuhen und Hemden gefüllt.
Tjy, mein liebster Schatz – sobald du hier bist bekommst du ordentlich eins auf die Finger denn fast alle Schuhe waren nicht wirklich geputzt… und meine Güte wie viele Schuhe braucht ein Mann eigentlich?! Ich habe aktuell drei Paar.. aus der Kiste beförderte ich mindestens 7 paar ans Tageslicht und ich weiß, dass er noch einige mitbringen wird im Koffer?!

Egal, der Mensch vom Zoll schien von den dreckigen Schuhen beeindruckt, schob die Tüten zur Seite und stieß auf Aktentaschen.

Dies schien ihn ein wenig zu überfordern, daher ließ er die Sachen auch gleich wieder in die Kiste zurück sinken, vergewisserte sich dass auch alles älter als 3 Monate und schon benutzt ist, gab mir meine Briefe zurück und sagte uns, dass wir die Kisten nun mitnehmen dürften.

Ich stand da ein wemig verdutzt. Wie jetzt? Einfach so mitnehmen?? Keine Kaution oder Deposit oder was auch immer? Nicht die anderen Kisten überprüfen? Keine Unterschrift dass wir die Meldebescheinigung nachreichen müssten?

Nein, bräuchten wir nicht – und somit wurden wir aus dem Büro herauskomplimentiert.

Einfacher hätte es garnicht laufen können!
Denke ich daran zurück, dass ich vor ein paar Jahren jede Menge Stress wegen einiger Computer und Konsolenbauteile aus China hatte….

Aber hey, jetzt sind die Kisten zu Hause, stehen dekorativ in der Gegend herum und ich habe einen Reiskocher!! Einen JAPANISCHEN Reiskocher!

Und damit gleich das nächste Problem… für das Ding braucht man einen Spannungswechsler.. im Elektrofachgeschäft wurde uns ein solcher präsentiert- allerdings für stolze 260€. Jetzt frage ich mich ernsthaft, kaufen sich die ganzen Japaner die in den japanischen Läden hier Reiskocher erstehen alle einen 260€ Travo? Oder gibbet da auch noch was günstigeres?
(Falls sich hier einer damit auskennt – der Reiskocher braucht 1100Watt und läuft, wie fast alle japanischen Geräte, auf 100 Volt..)
Amazon bietet zwar einen Travo für 63€, aber dem Gerät traue ich dann doch nicht so ganz über den Weg weil die Preisdifferenz einfach zu riesig ist?!
Ich hätte Elektrotechnik lernen sollen…..

Das ist er übrigens: DER JAPANISCHE REISKOCHER… ich korrigiere- UNSER japanischer Reiskocher

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Traumhafte Alpträume

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Letzte Nacht war irgendwie nicht so meins. So generell schon nicht und der merkwürdige Alptraum den ich hatte beschäftigt mich noch immer – deshalb mag ich ihn euch nicht vorenthalten.

Stellt euch eine große Gartenparzelle vor mit grünem Rasen. In der Mitte ein riesiger Baum, dahinter ein freistehendes Häuschen, rund um den Garten ein Zaun aus grünem Maschendraht und die Pfeiler zum Befestigen von jenem sind ein bisschen höher als gewöhnlich. fast schon Fahnenmast mäßig.
An die rechten Seite des Gartens grenzt direkt der Nachbargarten an, durch den grünen Maschendraht abgegrenzt.

Soweit zur Umgebungsbeschreibung..

Ich bin also mit meinem Töchterchen in jenem Garten und wir spielen irgendwas wo ich auf den Baum klettern muss. Irgendwie ist es für uns beide ganz selbstverständlich, dass im Nachbargarten ein riesiger Tieger rumrennt und immer am Zaun hin und her schleicht.

Wir spielen also eine ganze Weile, mein Töchterchen rennt in Richtung Nachbarzaun und mir schießt es durch den Kopf – irgendwas stimmt nicht.
Ein paar Meterchen bevor sie den Zaun erreicht rufe ich ihr zu, dass sie sofort ins Haus rennen und sich einschließen soll, dann sehe ich, dass der Tieger stehengeblieben ist und man nicht wie gewohnt das grüne Muster des Zauns auf seinem Fell sehen kann- das Vieh ist auf unserer Seite?!
Bevor ich irgendetwas anderes denken kann, springt der Tieger auch schon drauf los – meine Tochter biegt im letzten Moment durch die Gartentür ab und rennt in Richtung Haus, ich sitze noch immer im Baum.
Der Tiger scheint sich nur für mich zu interessieren und ich überlege einen kurzen Augenblick ob Tiger klettern können, beschließe dann das ich es nicht drauf anlegen mag und mache einen original chinesischen-Fantasymovie-sprung auf einen der Pfeiler. Landen tue ich natürlich perfekt im Kranich-stil.
Dann fällt mir allerdings ein, dass ich im Balancieren nicht besonders gut bin und wie gefährlich schmerzhaft es werden könnte wenn ein Standbeinwechsel missglückt. Der Beschluss steht also- ich muss auch zurück ins Haus. Mit einem eleganten Sprung setze ich auf den Gartenweg auf und renne was das Zeug hält.
Der Tiger schießt zum Gartentor raus und holt mich immer mehr ein, ich stolper und im Fallen werde ich mit dem Gedanken wach, dass jetzt alles aus ist.

Wach werden ist…untertrieben. Kennt ihr das Gefühl im Schlaf zu fallen? Dieses komische rucken und das Schwindelgefühl dabei?
Genau so hat sich das angefühlt, nur mit noch mehr Herzrasen gepaart.

Und dann.. ja.. dann lag ich hellwach im Bett und habe versucht den Traum zu analysieren und zu verändern.
Wäre es vielleicht gut gegangen wenn ich auf dem Baum geblieben wäre? Können Tiger klettern oder nicht? Gibt es eine Möglichkeit auf so einem Fahnenmast die Position zu verändern ohne sich gleich das Genick zu brechen? Kann man sich wohlmöglich sogar darauf hinsetzen? War der Mast eigentlich hoch genug – oder wie hoch können die Viecher springen? Hätte mich eine andere Laufroute gerettet?

Letztendlich habe ich zwei Wege gefunden zum Haus zu kommen, nun stellte sich aber die Frage wo man sich denn da dann verschanzt?
Auf dem Dachboden mit der Gefahr, dass der Tiger mit seinen Krallen die Sperrholztür auseinander nimmt, oder im Keller in dem man aber ebenfalls in der Falle sitzt sollte das Vieh irgendwie die Tür aufbekommen.

An irgendeiner Stelle gab ich mehr oder minder auf und versuchte mich daran zu erinnern was denn Auslöser für den Traum gewesen sein könnte.

Das erste was mir durch den Kopf schoss war die arme Tierpflegerin die letzte Woche im Kölner Zoo von einem Tiger getötet wurde. Keine schöne Sache und es traf mich besonders weil ich an dem Tag mit den Kindern überlegt hatte mal wieder in einen Zoo zu gehen.

Das nächste was mir einfiel war meine Afrikareise. Die hatte zwar nichts mit Tigern zu tun, aber dafür gab es da Löwen und Geparden und lauter so nen Raubkatzenzeugs, wobei ich mich heute ernsthaft frage vor wem ich mehr Angst hatte – vor den Raubkatzen die um den Wackeljeap herumschlichen, oder dem finster dreinschauen Kerl mit dem MG neben mir…

Da fällt mir wieder ein, eigentlich hatte ich vor den Elefanten mit ihren meterlangen Stoßzähnen und besonders vor Flusspferden viel mehr Angst als vor den Mizekatzen.
Der Besitzer des Inns in dem ich übernachtete hatte über seinem Kamin ein riesiges Bild eines Flusspferds hängen, das einen Jeap verfolgte. Dazu erzählte er, dass die meißten Touris die Gefahr dieser als friedlich geltenden Tiere weit unterschätzen und es eigentlich die Killer 1# sind. Yay.

Das bringt alte Erinnerungen wieder hoch…

So.. ich fange jetzt an zu googlen ob Tiger wirklich klettern können!
Wünsche euch einen schönen Montag ~