DINGE! – oder.. warum es eine super Idee ist, einen Japaner zu heiraten

 

Lange lange ist nichts, aber auch rein garnichts Spannendes passiert!

Ich habe einen muckeligen Job an der japanischen Sprachschule bekommen, auf die auch meine beiden Zwerge gehen und bin somit quasi nun Vollzeit beschäftigt.

Für ein japanisches Unternehmen zu arbeiten ist super lustig… meißtens… aber das ist etwas für einen anderen Post.

Heute waren wir im japanischen Generalkonsulat zur registrierung unserer Ehe nach japanischem Recht.

Fast. Denn wir konnten sie nicht registrieren!

Ich weiß garnicht, worüber ich mich mehr aufrege.. Männes Weltverständnis von „du bist die Frau, du bist für Papierkram zuständig“ (natürlich sind alle Formulare ordnungsgemäß in japanisch und in japanisch mit Kanji und Kringeln auszufüllen….) oder über die fiesen kleinen Tücken, die das alles so für einen bereit hält!

Immer wenn du denkst schlimmer geht nicht, setzt Japan einen oben drauf.

Visum für Deutschland bekommen, hahaha, Kinderspiel! Job finden? Pffffft…. mit Links! Heiratsdokumente zusammenkratzen? Fast schon wie Urlaub…

Wusstet ihr, dass man die japanische Eintragung ins Eheregister mit seinem alten Ausweis machen muss? Also dem, den man vor der Namensänderung hatte?

Nein?

Ich auch nicht….

Gottseidank habe ich mir vom alten Perso nur den Rand zum ungültig machen abschnipseln lassen, aber es war ein schier endloser Kampf, der Dame auf der anderen Seite des Schalters begreiflich zu machen, dass wir hier in Deutschland normalerweise bei einer Namensänderung SOFORT neue Pässe beantragen und diese gleich nach der Hochzeit abholen.. und meißt auch unseren alten direkt beim Amt lassen..

Sie haben es gefressen. Nächster Punkt – Übersetzung meines alten Ausweisschnipsels UND meines neuen Ausweises.. natürlich alles auf Beamten-Japanisch und auszufüllen ohne die Verwendung von Romaji! Yay!  *Papiere zu Männe rüber schieb*

Aber Männe hatte auch keine Zeit, denn sein mühsam ausgefüllter labyrinth artiger Zettel wurde mit bunten Klebestickern versehen.. gelb für *mööööp, hier muss was eingetragen werden*, Orange für *Ergänzung notwendig* und Rot für * OMG, Sie sind zu dämlich diesen Zettel vernünftig auszufüllen – fangen Sie nochmal ganz von vorne an!*

Er sitzt jetzt hier mit der 7. Kopie, die er nun hoffentlich ohne Fehlerchen ausfüllt. Werde heute Nacht bestimmt von Klebezetteln in meinen Träumen heimgesucht.

Außerdem teilte uns die Dame ebenfalls lächelnd mit, dass wir doch bitteschön ein zweites Koseki Tohon SOFORT vorlegen müssten, sonst könne Sie unsere Unterlagen nicht mitnehmen….

Wiebitte? Ein Zweites? Sofort?? Ööööööööhm….

Und alle anderen Unterlagen bitte auch in 2-3 facher Ausfertigung. Bitteschön.

Ich sollte mal einen Guide zum Thema „Wie heiratet man einen Japaner“ schreibseln… ich gehe jetzt ne Runde heulen und Reisetäschchen weiter packen, morgen gehts ab in den „inner-europäischen“ Urlaub. Yosh!

 

 

3 Antworten

  1. Ojee, da klingt es wirklich einfacher in Japan zu heiraten und das in Deutschland zu registrieren…

    Juli 31, 2014 um 1:42 am

  2. Ernst

    Bürokratie ist doch was feines. Sonst würde dir doch langweilig werden in deinem Alltag ohne weitere Herausforderungen. Frauen machen ja bekanntlich eh den ganzen Tag nichts ausser kleinigkeiten. :>

    Viel Spaß im Urlaub.

    Juli 31, 2014 um 10:37 am

  3. Oh, das klingt aber sehr kompliziert. Ich habe auch viele Schülerinnen, die einen Deutschen heiraten wollen oder geheiratet haben. Sie müssen aber mindestens das Niveau A1 besitzen und die Prüfung bestehen, ansonsten dürfen sie nicht in Deutschland leben.
    Sehr kompliziert aber die Liebe kann viele Hindernisse überwinden, nicht ? 😉
    schöne Reise und auch schönes WE !

    August 1, 2014 um 2:05 pm

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